Unterfrankens Landwirte rechnen in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlichen Ernte. Wie der Bayerische Bauernverband (BBV) am Montag auf einer Pressekonferenz in Untermerzbach (Lkr. Haßberge) mitteilte, habe die im Vergleich zu den Vorjahren ausgebliebene Dauerhitze zu einer guten Entwicklung der Früchte geführt.

Dazu habe auch beigetragen, dass es in den vergangenen Wochen vergleichsweise mehr regnete. Nach Darstellung des unterfränkischen BBV-Bezirkspräsidenten Stefan Köhler herrscht beim Mais eine wachsende Nachfrage aus China. Der Raps erziele mit 500 Euro pro Tonne derzeit einen Rekordpreis. Der steigende Bedarf an Biokraftstoffen beflügle das.
Wo der Regen den Bauern Probleme macht
War der viele Regen für manche Kulturen gut, ist er für andere zum Problem geworden. Laut Köhler bekommt vor allem der Winterweizen vermehrt Krankheiten und Pilzbefall ab. Unterm Strich sei aber mit einer mindestens durchschnittlichen Ernte zu rechnen – ebenso bei der Sommergerste.
Die Corona-Krise schlug sich dem BBV zufolge in der unterfränkischen Landwirtschaft in einigen Bereichen deutlich nieder. Weil Feste ausfielen, blieb der Verzehr von Pommes und damit der Bedarf an sogenannten Verarbeitungskartoffeln auf niedrigem Niveau. Weil auch weniger Bier in Gaststätten getrunken wurde, verkauften die Bauern weniger Braugerste. Bei diesem Getreide komme es derzeit ebenfalls zu Massenkäufen von Kunden aus China.
Der Regen der vergangenen Wochen hat Köhler zufolge dazu geführt, dass bei den Zuckerrüben eine gute Ernte zu erwarten sei. Allerdings nehme wegen der Feuchtigkeit der Krankheitsdruck auf die Pflanzen zu.