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SCHWEINFURT/HANNOVER: SKF macht Schweinfurt zum Hightech-Standort

SCHWEINFURT/HANNOVER

SKF macht Schweinfurt zum Hightech-Standort

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    Größter Prüfstand der Welt: Mit einer 40 Millionen-Investition will SKF Großlager noch effizienter machen.
    Größter Prüfstand der Welt: Mit einer 40 Millionen-Investition will SKF Großlager noch effizienter machen. Foto: Fotos: SKF, Schaeffler, Körblein

    Die gute Nachricht wollte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner höchst persönlich überbringen und so gab es das Highlight der diesjährigen Hannover Messe für SKF erst, als sich der weltgrößte Industrieausstellung schon ihrem Ende zuneigte. In Schweinfurt entsteht das leistungsfähigstes Prüfzentrum für Großlager weltweit. Das 40 Millionen-Projekt wird von staatlicher Seite mit drei Millionen Euro gefördert.

    Für das Prüfzentrum, das in zwei Jahren eröffnet werden soll, baut SKF auf seinem Werksgelände südlich des Mains ein eigener Gebäudekomplex mit zwei Flügeln von jeweils 80 mal 20 Metern Fläche. Er nimmt zwei riesige Prüfstände auf, mit denen Lager mit einem Durchmesser von zunächst bis zu 4,5 und später 6 Metern getestet werden können. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Lagern für die Windenergie liegen, Großlager für den Schiff- oder Bergbau, die Zement- oder Stahlproduktion werden dort auch geprüft.

    Bosch Rexroth war auch auf der Hannover Messe vertreten

    Ziel ist es, die Effizienz und Zuverlässigkeit der Anlagen und Lager weiter zu steigern und ihre Produktion zu optimieren, betonte der Geschäftsführer der deutschen SKF GmbH, Manfred E. Neubert. Die Investition nannte er ein „herausragendes Bekenntnis zum Hochtechnologie-Standort Schweinfurt“.

    Mit den neuen Prüfständen sei es möglich, für die Kunden maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sich durch überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit und höhere Effizienz auszeichnen, betonte SKF-Entwicklungschef Bernd Stephan. Lebensdauer-Tests beispielsweise ließen sich schneller durchführen als bisher, wodurch Zeit und Energie eingespart werden. Die Prüfstände kommen von der Augsburger Renk System GmbH. In der Zusammenarbeit dieses Unternehmens mit SKF sieht Ilse Aigner „ein Musterbeispiel für bayerische Innovationskraft“.

    In Hannover sind die beiden Wälzlagerriesen SKF und Schaeffler, die übereinstimmend von einem guten Geschäftsklima sprechen, direkte Nachbarn. Beide nehmen dort das Hauptthema der diesjährige Messe „Industrie 4.0“ auf. Gemeint ist die vierte industrielle Revolution, die dazu führt, dass Maschinen selbst voneinander lernen, sich selbst überwachen und weiterentwickeln. Dabei spielen Wälzlager eine zentrale Rolle, weil alle innerhalb einer Maschine wirkenden Kräfte dort über Sensoren ermittelt und zur Auswertung weitergereicht werden können.

    So zeigt SKF eine Zustandsüberwachung über eine App und handelsübliche Mobilfunkgeräte, mit denen der Nutzer rund um die Uhr das Know-how des internationalen Netzwerkes des Konzerns nutzen kann. Konkurrent Schaeffler, der in Schweinfurt bereits einen Prüfstand für Großlager betreibt, macht das Thema unter anderem an einem Elektromotor fest, bei dem ein Sensorlager Daten wie die Drehzahl, Temperatur, Schwingen und den Zustand des Schmierfestes ermittelt und an eine Steuerung übermittelt, die einen Serviceauftrag selbstständig auslöst.

    Partner der Hannover Messe ist in diesem Jahr Indien mit seinem überdurchschnittlichen Wachstumsmarkt. Auf diesem ist Schaeffler seit Jahren vertreten und hat dort kürzlich ein Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Wie der zum Jahresende ausscheidende Leiter der Sparte Industrie, Robert Schullan, erklärte, sind neben der Automobilindustrie die Landtechnik, die Stahl- und Textilindustrie, das Motorrad und die Bahn, aber auch Produktionsmaschinen und die Windkraft für Schaeffler wichtige Märkte. In Hinblick auf die Mobilität für morgen spielen beispielsweise für den wachsenden Zweiradmarkt energieeffiziente, wirtschaftliche und langlebige Komponenten für Motor, Getriebe und Fahrwerk eine große Rolle.

    „Das ist ein herausragendes Bekenntnis zum Hochtechnologie-Standort Schweinfurt“.

    Manfred E. Neubert, SKF-Geschäftsführer

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