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Schweinfurt: ZF feiert in Schweinfurt 100 Jahre Ausbildung

Schweinfurt

ZF feiert in Schweinfurt 100 Jahre Ausbildung

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    Was macht ein Mechatroniker? Azubi Tim Hutter (links) erklärt das gerne bei der Info-Night bei ZF.
    Was macht ein Mechatroniker? Azubi Tim Hutter (links) erklärt das gerne bei der Info-Night bei ZF. Foto: Anand Anders

    Offiziell geht die Info-Night im ZF-Ausbildungszentrum um 17 Uhr los. Doch die Leute strömen schon lange vorher vom Parkplatz in Richtung Werk. Und kurz nach 17 Uhr wird es langsam eng in den drei Stockwerken, wo Ausbilder und Azubis zeigen, was sie lernen und was sie können.  2300 Besucher sind keine Seltenheit bei der Info-Night, sagen Ausbildungsleiter Jens Wunderwald und Kommunikationschef Michael Lautenschlager. "Wir sind stolz, der größte Ausbildungsbetrieb Unterfrankens zu sein." 

    Das Video gibt einen Einblick in die Hybridfertigung bei ZF in Schweinfurt 

    100 Jahre Ausbildung feiert der Standort Schweinfurt. Zum Stichtag 1. September 2018 absolvierten hier 484 junge Leute eine Ausbildung. Die Info-Night hat Tradition, um  Eltern und ihren Kindern die Möglichkeit zu geben, sich aus erster Hand über eine Ausbildung bei ZF zu informieren

    Knapp 7600 Fachkräfte in 100 Jahren ausgebildet

    1919 wurde die Lehrwerkstatt gegründet, damals hieß das Unternehmen noch Sachs. Für viele, die an diesem Abend zum Beispiel mit den Enkeln vorbeikommen, ist das immer noch der Sachs, auch wenn  überall ZF steht. Auch mancher Ausbilder erzählt mit leuchtenden Augen von seinen ersten Tagen bei Sachs.

    Ziel: Mädchen für Technik begeistern

    Knapp 7600 Fachkräfte wurden in den 100 Jahren ausgebildet. Immer noch bewerben sich mehr Männer als Frauen.Warum wollen Mädchen lieber Arzthelferin werden oder Friseurin als eine Ausbildung in der Industrie  machen?, fragt sich Personalleiter Oliver Sprenger ebenso wie Michael Bischof, Geschäftsführer des bayerischen Verbands der Metall-und Elektroindustrie. Offenbar gebe es noch Vorurteile: Den ganzen Tag im Blaumann rumlaufen und im Schmutz arbeiten. "Da gibt's noch ein altes Bild im Kopf, das Image müssen wir loswerden."

    Robotik gehört auch dazu in der Ausbildung. 
    Robotik gehört auch dazu in der Ausbildung.  Foto: Anand Anders

    Ein Weg dazu:Aktionen wie Girl's Days, Technikcamps für Mädchen.  Eines sei aber klar: "Wir müssen an die Eltern ran."  Auch sei vielen nicht klar, dass sich Familie und Beruf in der Großindustrie sehr gut vereinbaren lassen. "Wir haben hier am Standort 250 verschiedene Teilzeitmodelle", sagt Wunderwald. 

    Wer sich für eine Ausbildung bei ZF in Schweinfurt entscheidet, kann sich genau anschauen, wo er einen Teil seiner Arbeitszeit verbringen wird: In der Ausbildungswerkstatt. 
    Wer sich für eine Ausbildung bei ZF in Schweinfurt entscheidet, kann sich genau anschauen, wo er einen Teil seiner Arbeitszeit verbringen wird: In der Ausbildungswerkstatt.  Foto: Anand Anders

    Generell lasse aber die Begeisterung bei Schulabgängern nach, sich für einen technischen Beruf zu entscheiden, beobachtet ZF. "Wir müssen frühzeitig für Technik begeistern", ist das Ziel. Da sollen die Schulen noch stärker mit ins Boot genommen werden, so Wunderwald. 

    Dieses Video gibt einen kleinen Einblick in den Berufsalltag eines Zerspannungsmechanikers im ersten Lehrjahr 

    Über 50 Schulen in der Region besucht er durchschnittlich im Jahr, um für eine Ausbildung bei ZF zu werben. Dann erzählt er auch über den Teamgeist, der extrem wichtig ist, über Angebote im Bereich Gesundheit und Sport, Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen. Grundwissen über Werkstoffe und Bearbeitungstechniken ist immer noch wichtig. Dazu kommen aber neue Technologien, wie Robotik und 3D-Druckim Technologiezentrum.   

    Aber auch Möglichkeiten, selbst etwas zu entwicklen, ferngesteuerte Mini-Lkw zum Beispiel. Wunderwald wird da leicht neidisch: Er hat bei seiner Ausbildung damals Sachen hergestellt, die dann in der Metalltonne gelandet sind. "Jetzt gibt es solche tollen Projekte", zeigt er auf die liebevoll lackierte Mini-Laster-Reihe.    

    Nach dem Rundgang eine Runde schrauben: Im Bild (von links) Michael Bischof, Geschäftsführer des bayerischen Verbands der Metall-und Elektroindustrie, Bürgermeisterin Sorya Lippert, Landrat Florian Töpper, Personalleiter Oliver Sprenger und Auszubildender Tobias Greulich.
    Nach dem Rundgang eine Runde schrauben: Im Bild (von links) Michael Bischof, Geschäftsführer des bayerischen Verbands der Metall-und Elektroindustrie, Bürgermeisterin Sorya Lippert, Landrat Florian Töpper, Personalleiter Oliver Sprenger und Auszubildender Tobias Greulich. Foto: Anand Anders

    Bewerberzahlen gehen zurück

    Es gibt zwar immer noch dreimal mehr Bewerber als Stellen, aber im Zeitraum von 2000 bis 2019 gingen die Bewerberzahlen um 62 Prozent zurück.  Auch für ein Duales Studium entscheiden sich weniger. Woran kann das  liegen? Zum einen am demografischen Wandel: Es gibt weniger Schulabgänger.

    Der Gedanke, zu arbeiten, wenn andere Semesterferien haben, schrecke Bewerber für ein Duales Studium ab, hat Wunderwald erlebt. Die Mobilität spiele auch eine Rolle: Lieber einen Ausbildungsplatz in Wohnort-Nähe, als einen in Schweinfurt, auch wenn das vielleicht der Traumjob wäre.     

    Neun Berufe, sieben Fachrichtungen 2020 sucht ZF 141 neue Auszubildende. Neun  Berufe sind im Angebot: Mechatroniker, Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Werkstoffprüfer, Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Fachkräfte für Lagerlogistik und Fachlageristen. Dazu kommen sieben Fachrichtungen für ein Duales Studium: Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik, Robotik, Wirtschaftsingenieurswesen, Informatik und Kunststofftechnik. Zum Standort Schweinfurt gehören 9400 Mitarbeiter.  ZF ist mit 149 000 Mitarbeitern an rund 230 Standorten in 40 Ländern vertreten. 

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