Im Sommer 1945 sorgte in Würzburg eine Maßnahme für Unruhe, die aus nachvollziehbaren Gründen erfolgte: Erneute Evakuierungen ins Umland standen an. Dabei hingen die Würzburger an ihrer Heimatstadt, auch wenn von ihr nach dem 16. März nur ein Trümmerfeld übriggeblieben war. Am 12. September 1945 kündigte Oberbürgermeister Gustav Pinkenburg die unbeliebte Aktion an: „Vor Eintritt der kalten Jahreszeit hat noch eine große Anzahl von Familien und Einzelpersonen das Stadtgebiet von Würzburg zu verlassen, um eine Katastrophe mit schweren Gesundheitsschäden und Todesopfern zu verhindern“, schrieb er. Gemeint war die zwangsweise Evakuierung von alten Menschen und anderen, die keinen notwendigen Beitrag zum Leben Würzburgs leisteten. Pinkenburg berichtete, dass bereits Kommissionen in Nachbardörfern unterwegs seien und „zur Unterbringung geeignete Räume“ suchten, „die dann vom zuständigen Landrat beschlagnahmt werden“.
Würzburg
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