. Das am 29. Juli 2011 eröffnete Café Komturei im Deutschordensschloss hatte das frühere Kommunalunternehmen „Kultourismus im Schloss“ betrieben. Maßgeblich vorangetrieben hatte es die frühere Chefin, Inge Bulheller. Es war allerdings nur an Sonntagen geöffnet.
Schon damals habe es Bestrebungen gegeben, das Café zu verpachten, sagt Bürgermeister Helmut Blank (CSU). „Wir hatten nicht die erwünschte Resonanz.“ Weil die Auflösung des Kommunalunternehmens Ende 2017 ohnehin anstand, wurde das Café geschlossen. Einrichtungsgegenstände und vor allem die hochwertige Kaffeemaschine, die Kultourismus angeschafft hatte, sind noch immer vorhanden.
Neue Strukturen
Inzwischen ist das Kommunalunternehmen geschlossen, die Bereiche Kultur, Tourismus, Museum und Volkshochschule sind wieder direkt bei der Stadt angesiedelt. Kilian Düring kümmert sich jetzt um das Stadtmarketing und den Tourismus, Nicolas Zenzen um Kultur und Museum. Weitere Kräfte werden hinzukommen. Zu ihren Aufgabenbereichen wird allerdings nicht das Betreiben eines Cafés zählen.
„Es war eine Empfehlung aus dem Stadtrat heraus, dass wir das Café im Schloss verpachten“, sagt Helmut Blank. Das wussten auch Kilian Düring und Nicolas Zenzen von Anfang an. Sie haben das Anliegen den Münnerstädter Wirten vorgetragen, die sich regelmäßig bei einem Stammtisch treffen. Die Resonanz sei sehr positiv gewesen, sagt Kilian Düring. „Das ist das, was Münnerstadt braucht“, findet er.
Außenbewirtschaftung im Hof
Allerdings sei seitens der Wirte auch darauf hingewiesen worden, dass die Verpachtung zu fairen Konditionen erfolgen sollte, also keine Subventionierung stattfinden dürfe, was eine Wettbewerbsverzerrung darstellen würde. Genau aus diesem Grund hatte das Café Komturei nur an Sonntagen geöffnet.
Also hat die Stadt Münnerstadt nun das Café als Gastronomiebetrieb mit und 120 Quadratmetern Fläche ausgeschrieben. Etwa 40 Quadratmeter entfallen auf einen Teilbereich des Innenhofes, der wieder als Terrasse genutzt werden kann. Das Pachtverhältnis soll zunächst auf drei Jahre geschlossen werden, allerdings mit der Option auf Verlängerung. Der monatliche Pachtzins ist verhandelbar.
Vereine können feiern
Und das aus gutem Grund. Denn zu verschiedenen Anlässen ist der Innenhof des Deutschordensschlosses samt Café an Münnerstädter Vereine vermietet worden, beispielsweise an die Heimatspielgemeinde, den Altstadtverein und den Kleintierzuchtverein. Das soll in ähnlicher Form auch so bleiben. „Es ist sogar ausdrücklich erwünscht, dass die Vereine und Institutionen hier ihre Feste veranstalten“, betont Kilian Düring. Das sei nun die Sache des künftigen Pächters.
Nicolas Zenzen bringt es so auf den Punkt: „Die Konditionen müssen neu ausgehandelt werden.“ Genau dieses Problem sei der Grund, dass es so lange gedauert habe, bis die Ausschreibung erfolgt. Das sei ein heikles Thema, dass sich auch in der Ausschreibung wiederfinde, ergänzt Kilian Düring. „Es ist wichtig, dass man miteinander redet und einen Konsens findet.“
Unter den Angebotsvoraussetzungen in der Ausschreibung des Schlosscafés steht geschrieben: „Weiterhin hat der Bewerber in seinem Konzept darzulegen, wie er die ortsansässigen Vereine mit einbindet, welche Veranstaltungen geplant sind usw. Das gilt insbesondere auch in Hinblick auf regionale und überregionale Veranstaltungen wie beispielsweise Heimatspiel, Weihnachtsdorf und Fischerfest, bei denen eine enge Kooperation mit den durchführenden Vereinen erforderlich ist.“
„Deswegen haben wir die Pacht offen gelassen“, sagt Helmut Blank. Da könne die Stadt dem Pächter ein wenig entgegenkommen. „Andererseits wollen wir, dass ein fairer Wettbewerb erhalten bleibt“, betont Kilian Düring.
Ausgeschrieben ist der Gastronomiebetrieb nicht mehr als Café Komturei, sondern als Schlosscafé. Der neue Pächter könne aber durchaus eigene Vorschläge bringen, sagt der Bürgermeister. „Mal sehen, wer sich bewirbt“, sagt er. An einer Neueröffnung ist ihm sehr gelegen. „Die Stadt führt das Museum mit einem enormen finanziellen Aufwand. Ein Museum bringt mehr Besucher in die Stadt und in das Museum“, so der Bürgermeister. Informationen gibt es unter Tel.: 09733/ 787 482.