Der Fund eines unbeaufsichtigten Koffers und eine alarmierende Aussage eines Mannes haben am vergangenen Freitagnachmittag Spezialkräfte am Münchner Flughafen auf den Plan gerufen. Das herrenlose Gepäckstück war am Terminal 1 entdeckt worden.
Laut einer Mitteilung der Bundespolizei traf eine Streife am Einsatzort einen 44-Jährigen, der sich zuvor gegenüber Flughafenmitarbeitern aggressiv verhalten hatte. Dieser sagte, der Koffer gehöre ihm und enthalte eine Bombe. Weil der 44-Jährige stark alkoholisiert war, sperrten die Bundespolizisten den Bereich ab.
Sprengstoffspürhund und Spezialkräfte untersuchten den verdächtigen Koffer
Um den Koffer zu überprüfen, waren ein Sprengstoffspürhund und Spezialkräfte im Einsatz gewesen, teilte die Bundespolizei mit. Nach der Überprüfung wurde Entwarnung gegeben, in dem Koffer waren lediglich Kleidung und Hygieneartikel. Der Inhalt des Koffers deutete auch auf einen anderen Besitzer hin. Nach Angaben der Bundespolizei stand der 44-Jährige nicht in Verbindung mit dem Gepäckstück.
Gegen den Mann wird deswegen jetzt nicht nur wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt, sondern auch wegen Verdachts auf Diebstahl. Außerdem muss er mit einer Rechnung für den Polizeieinsatz rechnen. Für die weiteren Ermittlungen wurde er an die Polizeiinspektion Flughafen München übergeben.
Sichtungen von Drohnen sorgten für Ausfälle am Münchner Flughafen
Der Flughafen München war erst vor kurzer Zeit in den Schlagzeilen, weil dort Drohnen gesichtet wurden. Dutzende Flüge wurden annulliert oder verschoben, manche Menschen mussten auf Feldbetten im Franz-Josef-Strauß-Airport übernachten. Der Vorfall befeuerte die Debatte über eine schnellere und effektivere Drohnenabwehr an deutschen Flughäfen. Zuvor waren Flughäfen in Dänemark und Norwegen betroffen, zum Teil gab es auch Sichtungen über dänischen Militäreinrichtungen. Auch dort folgten mehrere Drohnensichtungen in kurzer Zeit aufeinander. Vergangene Woche stellte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt ein Drohnen-Abwehrkonzept vor. (mit dpa)
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