Das Obermain-Tagblatt beschließt mit dem Nothelfer Georg die Serie „14 x Vierzehnheiligen“:
Traditionell feierten in den vergangenen Jahren die „Görchn“ ihren Namenstag am 23. April mit einem festlichen Gottesdienst in der Basilika. Nach dem Gruppenfoto folgte ein Ausflug, organisiert vom Georgen-Komitee, alle mit Vornamen Georg oder Georgine. Seit Jahrzehnten trafen sich die Georgen und Georginen aus nah und fern, die Messe zu feiern und den Tag miteinander zu verbringen. Doch in diesem Jahr wird auch dieser besondere Gottesdienst ausfallen.
Der Vorname ist nicht nur in Franken beliebt. Mit seinen sprachlichen Abwandlungen gehört er zu den beliebtesten Vornamen in Europa.


Georg ist der große Märtyrer der Ostkirche. Er soll unter Kaiser Diokletian, 284 bis 305, das Martyrium erlitten haben. Sein Grab wird im heutigen Lod bei Tel Aviv verehrt. Seit der Liturgie-Reform ist St. Georg nicht mehr im liturgischen Festkalender der römisch-katholischen Kirche.
Die Drachenlegende steht im Mittelpunkt: Kampf gegen das Böse
Der Legende nach lebte ein gefährlicher Drache vor einer Stadt. Die Einwohner mussten dem Tier jeden Tag zwei Lämmer opfern. Als es kaum Lämmer mehr gab, opferte man ein Lamm und einen Menschen. Als das Los die Königstochter traf, versprach Georg von Kappadokien, den Drachen zu töten, aber unter einer Bedingung: Die Bewohner bekehren sich zum Christentum. Alle ließen sich taufen. Georg tötete das Untier und befreite die Stadt von dem Drachen.
Der Drachenkampf symbolisiert den mutigen Kampf gegen das Böse. Georg wird als Heiliger verehrt: Er hatte nicht selbstherrlich seine eigene Stärke hervorgehoben, sondern auf die Hilfe Gottes vertraut. Unzählige Georgslegenden zeugen von seiner Beliebtheit. Dieser Erzmärtyrer ist einer der großen Heiligen im Mittelalter. Georg wurde als „Schlachtenhelfer“ 1099 bei der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer verehrt. Georg ist der Patron vieler Städte, Burgen und Herrscherhäuser. Er ist auch im Stadtwappen von Bad Staffelstein und Bamberg.
Georg ist der Schutzpatron der katholischen Pfadfinder, der Patron der Ritter, aber ebenso der Bauern, Sattler und Schmiede. Eine große Rolle spielt er im Volksglauben und in wichtigen Bauernregeln. Ab dem Georgstag war früher das Betreten der Felder verboten.
Als Vorbild für christliche Tapferkeit hilft er bei Problemen, die wie unbezwingbare Drachen sind und die unterschiedlichsten Namen haben. Vielleicht ist aktuell der Coronavirus solch ein „Drache“, den wir erst noch besiegen müssen. Wir sollten uns bewusst sein, dass es jemanden gibt, der uns den Rücken stärkt und eine neue Perspektive eröffnet.
Vierzehnheiligen ist Frankens meistbesuchte Wallfahrtsstätte
Am 23. April 1743, dem Georgstag, legte Abt Stephan Mösinger den Grundstein der päpstlichen Basilika Vierzehnheiligen. Die prächtige Barock-Rokkoko-Kirche wurde nach 29 jähriger Bauzeit am 16. September 1772 durch Fürstbischof Adam Friedrich Seinsheim und Abt Malachias Limmer feierlich eingeweiht.

Wer mehr über Vierzehnheiligen wissen will, kann sich nach den Lockerungen jede Woche an einem Dienstag um 14.30 Uhr von einem fachkundigen Franziskaner durch Vierzehnheiligen führen lassen. Treffpunkt für den halbstündigen Rundgang ist der Gnadenaltar in der Basilika.
Vierzehnheiligen ist Frankens meistbesuchte Wallfahrtsstätte mit einer halben Million Besucher pro Jahr. Urlauber und Gläubige der hiesigenr Region besuchen die Basilika gleichermaßen. 180 Fußwallfahrten werden normalerweise Jahr für Jahr erwartet. Wann Pater Dietmar Brüggemann, der neue Guardian und Rektor der Basilika, in diesem Jahr die Wallfahrer begrüßen und begleiten kann, ist noch unklar. Am Sonntag, den 26. April sollte das neue Wallfahrtsjahr 2020 mit einen Festgottesdienst feierlich eröffnet werden. Aber das muss, wie so viele andere Veranstaltungen, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Die Namen aller vierzehn Nothelfer
Zum Abschluss der Serie rufen wir nochmals alle Namen der Nothelfer in Vierzehnheiligen in Erinnerung: Achatius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriacus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina, Margaretha, Pantaleon, Vitus; Ägidius ist der einzige Nicht-Märtyrer.
Väddsamoll Väddseheiling Väddseheiling Wi im himml – säreds in dä basiliga inna drinna aus hod amoll su a brios gemaand und häid sich ball nümme grichd blueß – wenn des schdimmd wos dä gsochd hod noched mouch ich fei amoll niä nein himml Josef Motschmann