Wie schwierig die Einordnung von Persönlichkeiten ist, die sich während der Nazi-Diktatur schuldig gemacht haben, zeigt der Umgang mit der in Burgkunstadt geborenen Heimatschriftstellerin Kuni Tremel-Eggert. Darf nach einer Frau, die während des NS-Regimes zu den erfolgreichsten Autoren gehört und in ihrem Spätwerk antisemitische Hetze betrieben hatte, eine Straße benannt werden oder sollten 60 Jahre nach ihrem Tod eher ihre literarischen Verdienste im Vordergrund stehen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrags „Kuni Tremel-Eggert – eine moderne Erzählerin“, die der Literaturprofessor Ralf Georg Czapla auf Einladung des Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) am Donnerstagabend im Burgkunstadter Pfarrsaal hielt.
BURGKUNSTADT