Es war einmal ein Pilger, der aus dem fernen Athen in das Rhônetal nach Frankreich kam und sich in der Nähe von Arles tief im Wald als Eremit niederließ. Diese Legende berichtet von Ägidius, der in seiner Höhle jeden Tag von einer Hirschkuh besucht wurde, die ihn mit ihrer Milch nährte. Am 1. September 720 verstarb er in Saint-Gilles. Das Grab des Einsiedlers, das man heute noch besichtigen kann, war im Mittelalter ein berühmter Wallfahrtsort. Saint-Gilles lag an der wichtigen Pilgerstraße nach Santiago de Compostela in Nordwest-Spanien und war einst Sammelstelle für Hunderttausende von Wallfahrern. Ägidius und Eustachius sind zwei der 14 Nothelfer in Vierzehnheiligen. Der Gedenktag von beiden ist im September, der von Ägidius ist am 1. September. Am Gnadenaltar wird er mit der aus der Legende bekannten Hirschkuh dargestellt.
LICHTENFELS/VIERZEHNHEILIGEN