Die vorbereitenden Arbeiten für die umfassende Betonsanierung der Feuerwache an der Wombacher Straße haben am vergangenen Montag begonnen. Das Projekt soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Die Einsatzbereitschaft der Lohrer Feuerwehr werde dadurch nicht beeinträchtigt, versicherten Verantwortliche in einem Pressegespräch am Dienstag vor Ort.
Daran beteiligten sich die beiden Kommandanten Sebastian Mademann und Michael Hübner, der geschäftsleitende Beamte des Rathauses, Dieter Daus, der stellvertretende Bauamtsleiter Bernd Kempf und Matthias Ruf vom gleichnamigen Lohrer Ingenieurbüro. Dass die Feuerwache dringend saniert werden muss, ist der Öffentlichkeit spätestens seit November 2024 bewusst. Damals fiel einem Feuerwehrmann bei einer Übung ein Betonbrocken auf den Kopf.
Um den laufenden Betrieb in der Feuerwache aufrechterhalten zu können, würden für die Fahrzeughalle Bauabschnitte gebildet, informierte Kempf. Diese verfüge über neun Rolltore. Jeweils drei Rolltore würden für einen Bauabschnitt zusammengefasst. Staubschutzwände in der Halle ermöglichten den weiteren Betrieb in den Teilen, in denen nicht gearbeitet werde.
Fahrzeuge auf dem Hof
Die Fahrzeuge im betroffenen Bauabschnitt würden auf den Hof gestellt, aber nicht 1:1, erläuterte Mademann. Auf dem Hof parken könne man nur die Fahrzeuge, deren Gerätefächer abschließbar seien. Die anderen würden je nach Verwendung in der restlichen Halle umgruppiert. Die benötigten Fahrzeuge würden für die Einsätze benutzbar bleiben, versicherte der Kommandant.
Die Sanierung hat nach Angaben der beiden am Montag mit vorbereitenden Arbeiten begonnen. Die Feuerwehr verlegte das Material aus ihrem Hochregallager in die Waschhalle. Das Versorgungsfahrzeug der Wehr steht jetzt auf dem Hof. Am hinteren Ende der Halle, bei Rolltor 9, wurden die elektrischen Leitungen abmontiert. Nach den Worten Rufs wird dann der Beton abgestrahlt, „um zu sehen, was drunter ist“.
Als nächster Schritt folgt laut Kempf der Ausbau der Rolltore im jeweiligen Bauabschnitt. Denn die Sanierung der Betonstützen zwischen den Toren sei die Hauptarbeit. Die Halle könne man natürlich nicht offenstehen lassen. Der Zugang zur Halle werde durch einseitig beplankte Rollgerüste verhindert, die nachts verschlossen würden: „Die Fahrzeuge sind gesichert.“
Neue Umkleiden
Einfacher werde das Vorgehen beim Verwaltungsgebäude sein, kündigte der stellvertretende Bauamtsleiter an. Dort seien Sanierungsarbeiten nur im Außenbereich notwendig, weil innen keine Schadstellen entdeckt worden seien. Ingenieur Ruf präzisierte: „keine dringenden, tragwerksrelevanten Schadstellen“. In diesen Bauabschnitt werde auch der Werkbereich integriert.
Keine Probleme ergeben sich laut Kommandant Mademann bei den Duschen und Toiletten. Diese befänden sich im Verwaltungsgebäude, das innen nicht saniert werde. Die Umkleiden seien derzeit ohnehin in einem eher provisorischen Zustand: Feuerwehrfrauen und Jungfeuerwehrleute müssten sich gegebenenfalls im Männerbereich in der Fahrzeughalle umziehen.
Dieser Zustand soll sich laut Bernd Kempf durch einen Anbau an der Rückseite des Gebäudes in Richtung der alten Gärtnerei Hutzel ändern, wo die Raiffeisenbank gerade ein großes Wohnbauprojekt hochzieht. Im Anbau werde es separate Umkleiden für Männer und Frauen geben. Voraussetzung für den Anbau sei die Verlegung des angrenzenden verrohrten Landgrabens, womit noch nicht begonnen worden sei.
Haushaltsmittel übertragen
Zum Thema Parkplätze für anrückende Feuerwehrleute erläuterte Mademann, den Hof der Feuerwache müsse sich die Wehr mit der Baustelleneinrichtung der ausführenden Firma teilen. Die Baustelleneinrichtung werde aber so knapp gehalten, dass der Betrieb weitergehen könne. Notfalls müsse man mit dem benachbarten Bauhof reden, ob er weitere Parkplätze zur Verfügung stellen könne.
„Das ist schon herausfordernd für die Feuerwehr“, räumte der stellvertretende Kommandant Hübner ein. Man werde für die Zeit der Sanierung mit „großen Einschränkungen leben“ müssen. Er sei sich aber sicher, dass es bei Problemen gelingen werde, entsprechend zu reagieren.

Unter dem Punkt „Umbau/Sanierung Feuerwehr“ stand im städtischen Haushalt 2024 eine Summe von 561.000 Euro. Im Haushalt 2024 sind nur 30.000 Euro eingestellt. Kein Grund zur Sorge, beruhigte Dieter Daus: Die 561.000 Euro seien 2024 nicht angefasst worden. Der Stadtrat habe im Januar vor den Haushaltsberatungen im Zuge der Feststellung der Jahresrechnung 522.000 Euro als Ausgaberest auf 2025 übertragen. Deshalb seien für 2025 keine neuen großen Ansätze gebildet worden. Der stellvertretende Bauamtsleiter Kempf ist überzeugt, dass die Arbeiten bis Jahresende abgeschlossen werden können. Der Bauzeitenplan sei „mit Puffern realistisch ausgelegt worden“, versicherte er. Er rechne mit fünf bis sechs Wochen pro Bauabschnitt. Auch Matthias Ruf war sich sicher: „Das ist bis Jahresende zu packen.“
Rodenbach nicht vor 2027
Ein weiteres wichtiges Feuerwehrprojekt ist der geplante Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rodenbach. Wann damit begonnen wird, ist laut Kempf derzeit schwierig zu sagen. Als nächster Schritt erfolge die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen, bei der man „ganz genau aufpassen“ müsse.
Anfang 2026 sollte laut Kempf bekannt sein, wer die Planung liefert. Das Jahr 2026 werde nach seiner Einschätzung für Planung und Ausschreibungen benötigt. Somit sei frühestens Anfang 2027 der Baubeginn möglich. „Vorbehaltlich der Haushaltsmittel“, ergänzte Dieter Daus. Die Entscheidung liege immer beim Stadtrat.
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