Sie fühlen sich müde, schlapp und ausgepowert? Oft kann ein Vitaminmangel hinter solchen körperlichen Beschwerden stecken. Um das Wohlbefinden schnell zu steigern, werden immer häufiger auch Vitamin-C-Infusionen eingesetzt. Doch für wen sind diese Infusionen wirklich sinnvoll? Und wer trägt die Kosten – müssen Sie diese selbst übernehmen oder beteiligt sich die Krankenkasse? In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein Vitamin-C-Mangel entsteht, wer von einer solchen Infusion profitieren kann und welche Regelungen es bei der Kostenübernahme gibt.
Wie entsteht ein Vitamin-C-Mangel?
Wird über längere Zeit nicht genügend Vitamin C aufgenommen, kann das zu einem Mangel führen. Das kommt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vor allem bei einer einseitigen oder unzureichenden Ernährung vor, bei der wenig frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Reich an Vitamin C sind vor allem rote Paprika, schwarze Johannisbeeren, Petersilie, Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Spinat und Tomaten. In Deutschland kommt ein schwerer Vitamin-C-Mangel heute jedoch kaum vor.
Typische Anzeichen eines Mangels zeigen sich laut der DGE erst nach längerer, dauerhafter Unterversorgung. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Schlechte Wundheilung
- Schmerzen in den Gelenken
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Blutungen in Haut, Schleimhäuten, Muskeln und inneren Organen
- Zahnverlust
Was ist eine Vitamin-C-Infusion und wofür ist sie gut?
Neben Vitamin C in Tabletten- oder Pulverform kann das Vitamin auch per Infusion direkt in die Blutbahn verabreicht werden. Laut dem MSD Manual wird dazu ein kleiner Schlauch in die Vene gelegt, durch den die Infusionslösung langsam in den Körper gelangt. Dadurch kann der Körper das Vitamin viel schneller aufnehmen als über Tabletten oder Vitamin-C-reiche Lebensmittel.
- Wie lange dauert eine Vitamin-C-Infusion? Die Dauer einer solchen Infusion kann, wie im MSD Manual beschrieben, zwischen 20 und 60 Minuten liegen. Die genaue Zeit hängt vor allem davon ab, wie viel Vitamin C verabreicht werden soll und wie groß die Vene des Patienten ist.
- Wofür ist Vitamin C gut? Vitamin C ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein wasserlösliches Vitamin, das an vielen zentralen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Besonders wichtig ist es für die Bildung von Bindegewebe, gesunde Knochen und Zähne und die Wundheilung. Außerdem schützt es als starkes Antioxidans die Zellen vor Schäden und fördert die Aufnahme von Eisen im Darm.
Wer braucht eine Vitamin-C-Infusion?
Eine Infusion mit Vitamin C wird vor allem dann eingesetzt, wenn der Körper einen erhöhten Bedarf an Vitamin C hat oder ein Mangel vorliegt, der mit normaler Ernährung nicht ausreichend ausgeglichen werden kann. Das öffentliche Gesundheitsportal Österreich nennt hierzu folgende Indikatoren, die den Bedarf an Vitamin C erhöhen können:
- Rauchen
- Dauerstress
- Starke körperliche Belastung wie Leistungssport
- Extremer Alkoholkonsum
- Medikamentenmissbrauch
- Bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel Infektionen
Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit benötigt der Körper laut dem MSD Manual mehr Vitamin C als sonst. Zusätzlich können langanhaltender Durchfall, eine Schilddrüsenüberfunktion oder Verbrennungen den Vitamin-C-Bedarf deutlich steigern.
Für wen kann eine Vitamin-C-Infusion noch sinnvoll sein?
Immer häufiger wird eine Vitamin-C-Infusion nicht nur als Mittel gegen Mangelzustände eingesetzt. Vitamintherapien wie der sogenannte Myers-Cocktail, der neben Vitamin C auch weitere Vitamine enthält, werden laut dem MSD Manual immer beliebter. Diese sollen das allgemeine Wohlbefinden steigern und eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile bieten. Insbesondere für die Hautgesundheit sind Vitamin-C-Infusionen bekannt. Das Dermatologikum Bremen betont besonders die folgenden hautfördernden Eigenschaften von Vitamin C:
- Verbesserung der Hautelastizität
- Reduktion von Falten und Zeichen der Hautalterung
- Schutz und Regeneration bei sonnengeschädigter Haut
- Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne und Rosazea
Vitamin C Infusion: Zahlt die Krankenkasse?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen laut der HNO-Praxis Berit Kersten in der Regel nicht die Kosten für eine Vitamin-C-Infusion. Für Privatversicherte werden die Kosten häufig erstattet, wie das Schmerzzentrum Wiesbaden erklärt, wobei die Übernahme je nach Versicherung individuell unterschiedlich ausfallen kann.
Liegt ein nachgewiesener Mangel vor und ist dessen Behandlung medizinisch notwendig, kann die Krankenkasse laut der Verbraucherzentrale die Kosten übernehmen. In solchen Fällen erfolgt die Therapie jedoch meist mit verschreibungspflichtigen, oralen Vitaminpräparaten.
Welche Nebenwirkungen kann eine Vitamin-C-Infusion haben?
Vitamin-C-Infusionen werden oft als Wundermittel beworben, doch wie jede andere Injektion können auch sie Nebenwirkungen mit sich bringen. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) warnt in einem Interview im Deutschen Ärzteblatt davor, dass solche Schönheitsinfusionen mit Vitaminen oft eher eine Geldmacherei sind und keinen echten gesundheitlichen Nutzen bieten. Folgende Nebenwirkungen können bei Vitamin-C-Infusionen auftreten:
- Infektionen an der Einstichstelle
- Mögliche allergische Reaktionen auf die verabreichten Substanzen
- Kreislaufprobleme durch die schnelle Flüssigkeitszufuhr
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