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Sand am Main: Bürgermeisterwahl in Sand: SPD schickt Matthias Zink ins Rennen um die Nachfolge von Bernhard Ruß

Sand am Main

Bürgermeisterwahl in Sand: SPD schickt Matthias Zink ins Rennen um die Nachfolge von Bernhard Ruß

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    Die Sander SPD hat Matthias Zink als Kandidaten zur Bürgermeisterwahl nominiert. In seiner Ansprache machte der 49-Jährige seine Ziele deutlich.
    Die Sander SPD hat Matthias Zink als Kandidaten zur Bürgermeisterwahl nominiert. In seiner Ansprache machte der 49-Jährige seine Ziele deutlich. Foto: Peter Schmieder

    Die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Sand am 7. Mai stehen fest. Am Mittwoch hat die SPD Matthias Zink offiziell als ihren Kandidaten nominiert. Dabei musste sich der 49-Jährige nicht gegen parteiinterne Konkurrenz durchsetzen, dementsprechend hoch fiel das Ergebnis aus: Von den anwesenden Parteifreundinnen und -freunden im Sportheim des TV Sand erhielt er 100 Prozent der Stimmen. Darunter war auch Amtsinhaber Bernhard Ruß, der nach 30 Jahren als Bürgermeister nun nicht mehr zur Wahl antritt. Er war es auch, der Matthias Zink als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte.

    Zwei Gemeinderäte gegen einen Verwaltungsfachmann

    Bereits im September hatte die CSU ihren Kandidaten Julian Müller nominiert, im November folgten die Freien Sander Bürger (FSB) mit Jörg Kümmel. Damit setzen die beiden konservativen Fraktionen auf Kommunalpolitiker, die sich in den letzten Jahren bereits als Mitglieder des Gemeinderates einen Namen gemacht haben. Dagegen schicken die Sozialdemokraten mit Zink jemanden ins Rennen, der sich zwar gut im Rathaus auskennt, jedoch bisher nicht als gewählter Politiker, sondern als Geschäftsleiter.

    Bei der Wahl des SPD-Bürgermeisterkandidaten: Amtsinhaber Bernhard Ruß (links) tritt nicht mehr an, Matthias Zink (Mitte) möchte sein Nachfolger werden.
    Bei der Wahl des SPD-Bürgermeisterkandidaten: Amtsinhaber Bernhard Ruß (links) tritt nicht mehr an, Matthias Zink (Mitte) möchte sein Nachfolger werden. Foto: . Peter Schmieder

    Dabei hatte Matthias Zink, der aus Wittershausen im Landkreis Bad Kissingen stammt, ursprünglich einen anderen Beruf gelernt: In Schweinfurt hatte er eine Ausbildung zum Dreher gemacht. Doch dann folgte eine Umschulung und damit die Arbeit als Verwaltungsfachmann. Am Landratsamt Bad Kissingen leitete er die Führerscheinstelle und arbeitete später in der Heimaufsicht.

    Nach einer Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt leitete er das Bauamt in Schonungen, bis er 2018 Verwaltungsleiter in Sand wurde. Zink wohnt im Knetzgauer Ortsteil Zell, ist verheiratet und hat einen Sohn, der gerade eine Ausbildung macht.

    Matthias Zink traut sich die entscheidende Weichenstellung zu

    "Der Schritt vom Geschäftsleiter zum Bürgermeister. Was macht den Unterschied aus?", begann er die Ansprache, mit der er sich den Parteifreundinnen und -freunden vorstellte. Und gab gleich die Antwort: Als Geschäftsleiter sei er zwar "in alle wichtigen Entwicklungen mit eingebunden", aber "die letzte Verantwortung und die entscheidende Weichenstellung" lägen beim Bürgermeister.

    So ging er auf die Ziele ein, die er in den nächsten Jahre verfolgen will. Einsetzen wolle er sich unter anderem für eine Verbesserung des Angebots bei der Kinderbetreuung.

    Beim Thema Grundschule ging er vor allem auf die Entwicklungen der letzten Jahre ein. "Gerade die Umstellung in der Grundschule von der gebundenen in die offene Ganztagsschule war ein schwieriger Prozess", sagte Zink. "Die hohe Akzeptanz bei den Eltern zeigt, dass sie ihre Kinder durch die gemeindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestens betreut wissen."

    Frühere Tätigkeit bei der Heimaufsicht könnte von Vorteil sein

    Genauso wichtig sei es aber, die Bedürfnisse älterer Menschen zu berücksichtigen, "um ihrem Wunsch, so lange wie möglich zu Hause betreut zu werden, nachzukommen". Ebenso sollten "neue Wohnformen" eine Betreuung vor Ort möglich machen. Bei diesen Themen komme ihm auch seine frühere Tätigkeit in der Heimaufsicht zugute.

    "Die Siedlungspolitik von heute entscheidet über das Aussehen der Gemeinde Sand von morgen."

    Matthias Zink (SPD), Bürgermeisterkandidat in Sand

    Weiter ging es um die Energiewende, bei der die Gemeinde Sand unter anderem mit der Freiflächen-Fotovoltaik eine Vorreiterrolle spiele. Er erwähnte auch, dass es am Ebersberg noch Potenzial für zwei Windkraftanlagen gebe, auch wenn diese bisher an der 10h-Regel gescheitert seien.

    Die SPD Sand hat ihren Bürgermeisterkandidaten nominiert. Das Bild zeigt (vorne, von links) Amtsinhaber Bernhard Ruß, Kandidat Matthias Zink, seine Frau Katja, SPD-Kreisvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand und Gemeinderat Matthias Naumann, sowie (hinten, von links) die Gemeinderäte Bastian Hümmer und Paul Hümmer.
    Die SPD Sand hat ihren Bürgermeisterkandidaten nominiert. Das Bild zeigt (vorne, von links) Amtsinhaber Bernhard Ruß, Kandidat Matthias Zink, seine Frau Katja, SPD-Kreisvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand und Gemeinderat Matthias Naumann, sowie (hinten, von links) die Gemeinderäte Bastian Hümmer und Paul Hümmer. Foto: Peter Schmieder

    Ein letzter großer Punkt seiner Ansprache war schließlich die Schaffung von Wohnraum, "sei es durch Neubauten oder Alt-Immobilien". So betonte er: "Die Siedlungspolitik von heute entscheidet über das Aussehen der Gemeinde Sand von morgen." Dabei brachte er auch neue Wohnformen, wie beispielsweise Tiny Houses, ins Gespräch.

    Mehr öffentliche Verkehrsmittel auf dem Land?

    Ein Thema, das er ursprünglich nicht angesprochen hatte, das aber ein Besucher der Veranstaltung zur Sprache brachte, war die schlechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln im ländlichen Raum. Matthias Zink versprach auch hier, sich für eine Verbesserung einzusetzen.

    "Es ist schon ein Vertrauensbeweis, wenn einen der amtierende Bürgermeister vorschlägt."

    Matthias Zink (SPD), Bürgermeisterkandidat in Sand

    Von den rund 35 Besucherinnen und Besuchern der Nominierungsversammlung waren 19 wahlberechtigt. Diese wählten Matthias Zink einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte Zink: "Es ist schon ein Vertrauensbeweis, wenn einen der amtierende Bürgermeister vorschlägt." Amtsinhaber Bernhard Ruß warb für einen fairen Wahlkampf: "Die drei müssen ja danach noch zusammenarbeiten", betonte er.

    Besuch von der Konkurrenz: Julian Müller ist unter den Gästen

    Unter den Besucherinnen und Besuchern der Nominierungsversammlung waren nicht nur Personen, die hinter dem SPD-Kandidaten stehen. Der CSU-Kandidat und derzeitige stellvertretender Bürgermeister Julian Müller hatte bereits die Nominierung seines FSB-Konkurrenten Jörg Kümmel besucht.

    Nun war er auch bei der SPD unter den Gästen – und bekam gleich einen Seitenhieb von einem Redner der SPD: "Wir sind offensichtlich interessant", sagte Gemeinderat Paul Hümmer. "Wir hoffen, du nimmst was mit aus der Veranstaltung." Denn Müller sei ja noch jung und könne noch einiges lernen, "damit du ab dem 7. Mai Matthias in deiner bisherigen Position unterstützen kannst".

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