Als Liedermacherin hat Doris Kampmann in den letzten Jahren bereits große Bekanntheit in der Region erlangt, doch nun möchte sie etwas Neues ausprobieren. "Ich will raus aus der Schublade 'Kinderliedermacherin'", sagt die 55-Jährige, die in Haßfurt lebt und im Hauptberuf als Lehrerin an der Grundschule Hofheim unterrichtet. Schon lange tritt sie mit ihrer Musik auf und hat auch schon mehrere CDs herausgebracht.
"Die Lieder entstehen aus meinem Leben", beschreibt sie, wie sie auf die Themen kommt, um die es in ihren Texten geht. Da ist klar, dass umso mehr Kinderlieder dabei herauskommen, je mehr sie selbst viel mit Kindern zu tun hat – sowohl durch ihren Beruf als Lehrerin als auch durch ihre vier eigenen Kinder.
Kinder können zum Konzert kommen, sind aber nicht die Zielgruppe
Aber es sind eben nicht nur Kinderthemen, über die sie geschrieben hat – zumal ihr jüngster Sohn mittlerweile auch 17 Jahre alt und damit längst kein Kind mehr ist. Und so möchte sie nun auch als Liedermacherin neue Wege gehen. Am Sonntag gibt sie deshalb in der Haßfurter Stadthalle erstmals ein Frühlingskonzert, das sich nicht mehr an ein Kinderpublikum richtet.
"Die Lieder entstehen aus meinem Leben."
Doris Kampmann, Liedermacherin
Zumindest nicht nur, denn auch wenn die Kleinen nicht mehr unbedingt die Zielgruppe der Musik sind, soll es sich nicht um die Art von Konzert handeln, zu der Eltern ihre Kinder besser nicht mitbringen sollten. Insgesamt will Doris Kampmann mit ihrer Musik vor allem positive Stimmung verbreiten. "Ich will Mut machen", sagt sie. "Es geht um Herzbildung."
Es war kein klarer Schritt weg von den Kinderliedern
Das zeigt sich unter anderem in Liedern wie "Dennoch lieb ich dich", in dem es um eine Zeit geht, als eines ihrer Kinder in einer schwierigen Phase der Pubertät war, oder "Ich bin", mit der Grundaussage, dass alle Menschen verschieden sind, dass aber auch jeder Mensch wertvoll ist. "Das ist auch etwas, das man den Menschen mal sagen muss", findet die Liedermacherin. Und sie betont: "Ich will, dass die Menschen was für ihr Leben mitnehmen."
Dabei habe es keinen klaren Schnitt gegeben, keinen Moment, bis zu dem sie nur Kinderlieder schrieb und ab dem sie beschloss, jetzt für Erwachsene zu schreiben. "Das war ein fließendes Ineinander", sagt Doris Kampmann. "Einige Lieder sind auch schon ein paar Jahre alt."
Und ganz auf die Kinder verzichten will sie dann am Sonntag auch nicht. Schon früher, zu Kinderlieder-Zeiten, hatte sie ihre Bühnenkinder, mit denen sie bei Konzerten auftrat. Auch am Sonntag werden in der Stadthalle wieder ein paar Kinder mit ihr auf der Bühne stehen.
Mit Gospelchor und eigener Band
Und auch sonst sollen noch einige weitere Musikerinnen und Musiker dabei sein; sozusagen im fliegenden Wechsel. Denn Doris Kampmann hat auch den Gospelchor "Free Gospel Singers" aus Zeil eingeladen, bei der Veranstaltung mit aufzutreten. Sie selbst will bei dem Konzert bei ihren eigenen Liedern nicht nur alleine auf der Bühne stehen, sondern zusammen mit einer Band, bestehend aus ihrem Mann und zwei weiteren befreundeten Musikern.
"Ich will, dass die Menschen was für ihr Leben mitnehmen."
Doris Kampmann, Liedermacherin
An Instrumenten sollen dabei Klavier, Gitarre, Mundharmonika und Percussions zum Einsatz kommen; und Doris Kampmanns Guitalele – ein Instrument, das auf den ersten Blick recht ungewöhnlich aussieht. Es hat etwa die Größe einer Ukulele, jedoch nicht vier, sondern sechs Saiten, so dass es mit den gleichen Griffen gespielt werden kann wie eine Gitarre. Dabei klingt es aber höher und damit auch deutlich fröhlicher als eine Gitarre.
Ein Experiment mit vielen Musikern
Und wie will Doris Kampmann die verschiedenen Musikgruppen unter einen Hut bringen? Da spricht sie von einer Mischung, einem Experiment. Die verschiedenen Musikerinnen und Musiker sollen dabei teilweise abwechselnd, teilweise gemeinsam auf der Bühne stehen.
Das Frühlingskonzert ist in drei Blöcke aufgeteilt. Der erste davon trägt den Titel "Frühling", der zweite "Freundschaft" und der dritte "Ostern". Alle Akteure sollen in allen Blöcken mit thematisch passenden Liedern dabei sein. Gerade im Block "Ostern" wird auch klar, welche Rolle der Glaube für Doris Kampmann spielt. "Viele meiner Lieder sind christlich, aber nicht nur", sagt sie.
Mit viel Herzblut, egal wie groß das Publikum ist
Veranstalter des Konzerts am Sonntag ist der Verein "KisiKi", den Doris Kampmann im Jahr 2016 gegründet hat. Allerdings, so berichtet sie, will sich der Verein bald umbenennen in "Herzwärts". Denn "KisiKi" steht für "Kinder singen für Kinder" – ein passender Name, als sie und ihre Bühnenkinder mit Kinderliedern auftraten, aber nicht mehr zeitgemäß, wenn es nun auch Musik für ein erwachsenes Publikum geben soll.

"Wir haben keine Ahnung, wir wissen nicht, wie viele Leute kommen", sagt Doris Kampmann. Doch sie und die anderen Beteiligten wollen auf jeden Fall mit viel Herzblut auftreten, egal, ob das vor einem großen oder einem kleinen Publikum passiert. "Wir machen für 50 Leute das Gleiche wie für 300", sagt sie.
Das Frühlingskonzert findet am Sonntag, 5. März, im Großen Saal der Stadthalle in Haßfurt statt. Beginn ist um 15 Uhr.