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Knetzgau: Hochwasserschäden vermeiden: Warum sich in Knetzgau dazu jetzt eine Interessengemeinschaft gegründet hat

Knetzgau

Hochwasserschäden vermeiden: Warum sich in Knetzgau dazu jetzt eine Interessengemeinschaft gegründet hat

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    Günter Wirth sichert sein Elternhaus in Westheim mit Sandsäcken (Archivbild). 1,60 Meter hoch stand das Wasser im Juli 2021 im Keller. Eine Interessengemeinschaft will nun den Hochwasserschutz verbessern.
    Günter Wirth sichert sein Elternhaus in Westheim mit Sandsäcken (Archivbild). 1,60 Meter hoch stand das Wasser im Juli 2021 im Keller. Eine Interessengemeinschaft will nun den Hochwasserschutz verbessern. Foto: Lukas Reinhardt

    Im Juli 2021 führten starke Regenfälle in einigen Orten im Landkreis Haßberge zu teils massiven Hochwasserschäden. In den Knetzgauer Ortsteilen Westheim, Hainert, Wohnau und Zell waren die Fluten teils verheerend. Nun haben sich Betroffene der Überschwemmungen und engagierte Bürgerinnen und Bürger zur "Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Gemeinde Knetzgau" zusammengeschlossen, wie aus einer Pressemitteilung der Vereinigung hervorgeht.

    Mit Blick auf das Hochwasser heißt es darin: "Diese Ereignisse hinterließen bei den Anwohnern oft traumatische Erfahrungen, denn die Furcht vor einer erneuten Überflutung kehrt bei jedem neuen Starkregen zurück."

    Starkregenereignisse werden durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher

    "Durch die klimatischen Veränderungen werden Starkregenereignisse immer wahrscheinlicher und gleichzeitig wird das vorhandene Kanalnetz durch Neubaugebiete immer mehr ausgelastet", erklärt der Westheimer Jürgen Heyn in der Mitteilung. "Wir müssen hier für die Zukunft bestmöglich vorbereitet sein. Um diese Mammutaufgabe anzugehen, müssen Bevölkerung und Verwaltung an einem Strang ziehen. Hier ist ein konstruktives Miteinander gefragt."

    Am Tag nach dem Hochwasser vom 9. Juli 2021 in Knetzgau (Archivbild): Der Westheimer Bach im Altort.
    Am Tag nach dem Hochwasser vom 9. Juli 2021 in Knetzgau (Archivbild): Der Westheimer Bach im Altort. Foto: Martin Sage

    Da es in fast allen Ortsteilen der Gemeinde Knetzgau in nicht einmal 15 Jahren zu mehreren schweren Hochwasserschäden gekommen sei, möchte die Gruppierung nach eigener Aussage nun deutlich machen, dass es dringend Zeit ist, zu handeln.

    "Hochwasserschutz geht uns alle an, denn bei Sturzfluten kann jeder betroffen sein", stellt die Knetzgauer Familie Schwemmlein in der Pressemitteilung fest. "Wir hatten jetzt schon das zweite Mal so einen verheerenden Hochwasserschaden – das darf nicht noch einmal passieren!"

    Vorschlag zum Hochwasserschutz: Wasser außerhalb sammeln und dann umleiten

    Das Wasser solle für einen bestmöglichen Schutz der Bevölkerung außerhalb der Orte gesammelt und umgeleitet werden, so der Vorschlag für die Zukunft. Günter Wirth, der in Wohnau lebt und in Westheim aufgewachsen ist, kann sich noch aus seiner Kindheit an überschwemmte Gebiete außerhalb der Ortschaften erinnern, wie es in der Mitteilung heißt. Er ist überzeugt: "Mit relativ geringem baulichen Aufwand können wir nachhaltige Erfolge erzielen."

    In einem offenen Brief hat sich die Interessengemeinschaft auch an Bürgermeister Stefan Paulus und den Knetzgauer Gemeinderat gewandt. "Es müssen einige sehr drängende Fragen hinsichtlich der nächsten Schritte beim Hochwasserschutz geklärt werden", äußert sich Benjamin Zaske, ein weiteres Gründungsmitglied, dazu in der Pressemitteilung der Interessengemeinschaft. Mit dem offenen Brief wolle man den Dialog mit der Gemeindeverwaltung suchen.

    Erste Maßnahmen hat die Gemeinde Knetzgau bereits ergriffen. Nach dem Hochwasser-Ereignis ließ sie unter anderem das Kanalnetz, insbesondere in Westheim, mit Kameras befahren, um Fehlanschlüsse zu ermitteln, wie Bürgermeister Paulus der Redaktion im Juli 2022 berichtete. Die Freiwillige Feuerwehr indes hat dem Rathauschef zufolge ein Krisenhandbuch für kommende Hochwasser-Ereignisse erstellt.

    Die Interessengemeinschaft begrüßt vor diesem Hintergrund laut Mitteilung auch die für den 21. März angesetzte Bürgerversammlung in Westheim, in der der Hochwasserschutz Thema sein soll.

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