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Ebern: Im Kinderhaus "Wunderland" wird Inklusion gelebt

Ebern

Im Kinderhaus "Wunderland" wird Inklusion gelebt

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    Leiterin Stefanie Bieberbach (links) erläuterte das "halboffene Konzept" des "Wunderlands".
    Leiterin Stefanie Bieberbach (links) erläuterte das "halboffene Konzept" des "Wunderlands". Foto: Günther Geiling

    Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Haßberge begann seine Tagung mit einer Exkursion in das neue, integrative Kinderhaus "Wunderland" in Ebern und konnte sich überzeugen, dass dort Inklusion gelebt wird. Das Kinderhaus fördert nicht nur Kinder mit Handicap, sondern setzt auch bei den Mitarbeitenden auf Menschen mit Beeinträchtigungen. Für alle Seiten sei das Miteinander eine Bereicherung.

    Leiterin Stefanie Bieberbach sprach von einem besonderen Haus. "Alle Kinder erhalten die Chance, gesund aufzuwachsen und lernen auch die gegenseitige Rücksichtnahme. Wir arbeiten mit einem halboffenen pädagogischen Konzept, welches sich ganz auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes bezieht."

    Insgesamt sei die Einrichtung ausgelegt mit 74 Plätzen in zwei Krippengruppen von einem bis drei Jahren und in zwei Kindergartengruppen von zweieinhalb Jahren bis zum Schuleintritt. Derzeit würden 14 integrative Kinder betreut und man würde versuchen, fünf integrative Plätze immer freizuhalten. Sieben Kinder würden auch von außerhalb der Stadt Ebern sein.

    Partnerkindergarten in Pfarrweisach

    Die Kinder würden in diesem halboffenen Konzept von 17 Mitarbeitern betreut, die ein junges, vielfältiges Team von Sozial- und Heilpfleger sowie aus dem Erzieherinnenbereich bildeten, aber auch aus Personen mit viel Erfahrung. Seit 1. Januar 2023 habe man mit Pfarrweisach auch einen Partnerkindergarten, über den man einen Pool im Personalbereich bilden könne.

    Das Kinderhaus "Wunderland" ist großzügig gebaut mit großen, hellen Gängen und auch offenen Räumen, die über große Verglasungen einsehbar sind. Leiterin Stefanie Biberebrach meinte hierzu, über diese offenen Räume kann man alles sehen, was drinnen gemacht wird. Umso mehr Freiheit, umso strukturierter muss man auch mit den Kindern arbeiten." Die Frauen und Männer des Jugendhilfeausschuss begutachteten auch noch den sehr schön angelegten Außenbereich und waren voll des Lobes über das "Wunderland".

    Die Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde dann in der Frauengrundhalle fortgeführt. Dabei ging es auch um die aktuelle Situation der unbegleiteten, minderjährigen Ausländer (umA) im Landkreis Haßberge. Jugendamtsleiter Christoph Schramm teilte mit, dass ihre Zahl seit dem Sommer 2022 bundes- und bayernweit deutlich zugenommen habe und seit Sommer 2023 die Zahlen noch einmal anstiegen. "Alleine im September und Oktober 2023 wurden dem Landkreis zwölf neue umA zugewiesen, sodass die Gesamtzahl der umA inzwischen 30 beträgt. Im September gab es in Unterfranken 417, in Bayern 4369 und bundesweit 37.125 unbegleitete, minderjährige Ausländer."

    In den hellen Räumen und Nischen findet jeder etwas für sich
    In den hellen Räumen und Nischen findet jeder etwas für sich Foto: Günther Geiling

    Der Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Diözese Würzburg wurde wieder eine Förderung von 2500 Euro im Jahr bewilligt. Das Angebot stellt eine Ergänzung zu jenem der Caritas-Erziehungsberatungsstelle und des Allgemeinen Sozialen Dienstes des Jugendamtes dar. Beraten werden unter anderem Familien in Krisensituationen.

    Selbstbehauptungskurse: "Projekt Mädchenpower"

    Seit dem Jahr 2007 werden mit dem "Projekt Mädchenpower" Selbstbehauptungskurse von der Caritas-Erziehungsberatungsstelle durchgeführt und seit 2008 aus Mitteln der Jugendhilfe unterstützt. Zielgruppe sind junge Mädchen im Alter von etwa acht/neun bis 12/13 Jahren, deren Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit gestärkt werden sollen. Das Angebot wurde bisher sehr gut angenommen und deswegen wurden auch für die Jahre 2024 und 2025 jeweils 4 000 Euro für solche Kurse in den Haushalt eingestellt.

    Vorgestellt wurde ebenso das Angebot zur Prävention sexualisierter Gewalt mit der bundesweiten Initiative "Trau Dich!" Neu ist das Modul 6 "Vorbeugung digitaler Gewalt". Ansprechpartner dafür ist die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS).

    Im Vorblick auf die schwierigen Haushaltsberatungen 2024 gab es die Information, dass nach den bisherigen Besprechungen die Aufwendungen für die Jugendhilfe steigen und mit einer Steigerung um 1.351.000 Euro (ca. 14,2 Prozent) zu rechnen ist.

    Landrat Wilhelm Schneider, Jugendamtsleiter Christoph Schramm (von links) sowie Leiterin Stefanie Bieberbach (Vierte von links) mit Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses bei der Besichtigung des Kinderhauses.
    Landrat Wilhelm Schneider, Jugendamtsleiter Christoph Schramm (von links) sowie Leiterin Stefanie Bieberbach (Vierte von links) mit Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses bei der Besichtigung des Kinderhauses. Foto: Günther Geiling
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