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HASSFURT: Kirchenasyl: geringe Schuld der Pfarrerin

HASSFURT

Kirchenasyl: geringe Schuld der Pfarrerin

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    Pfarrerin Doris Otminghaus spricht im evangelischen Pfarramt in Haßfurt mit einem jungen Afghanen und zwei Jesiden aus dem syrisch-irakischen Grenzgebiet. Die evangelische Kirchengemeinde gewährt den jungen Männern Kirchenasyl.
    Pfarrerin Doris Otminghaus spricht im evangelischen Pfarramt in Haßfurt mit einem jungen Afghanen und zwei Jesiden aus dem syrisch-irakischen Grenzgebiet. Die evangelische Kirchengemeinde gewährt den jungen Männern Kirchenasyl. Foto: Foto: Daniel Peter

    Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat das Ermittlungsverfahren gegen die evangelische Pfarrerin Doris Otminghaus aus Haßfurt (Lkr. Haßberge) wegen geringer Schuld eingestellt. Dies teilte Oberstaatsanwalt Matthias Bachmann am Freitagvormittag mit. Die Pfarrerin war ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten, weil die evangelische Kirchengemeinde in insgesamt neun Fällen abgelehnten Asylbewerbern Kirchenasyl gewährt und damit deren Abschiebung verhindert hat.

    Otminghaus wurde eine „Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt“ vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft habe den Fall umfassend geprüft, so Bachmann. Das Verhalten der Pfarrerin im Zusammenhang mit der Gewährung des Kirchenasyls sei strafbar. Die Einzelfallprüfung habe allerdings ergeben, dass die Schuld als nur gering anzusehen sei. „Deswegen besteht kein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung.“

    Trotz der Einstellung des Ermittlungsverfahrens wird die für diesen Samstag, 25. März, um „5 vor 12“ geplante Solidaritätskundgebung auf dem Platz vor der evangelischen Christuskirche in Haßfurt stattfinden. „Wir machen nun ein Freudenfest daraus“, sagte die Organisatorin Dagmar Schnös. Sie ist katholische Gemeindereferentin und Sprecherin des Freundeskreis Asyl Knetzgau. Alle Personen, die Solidarität „mit den Asylsuchenden und mit Gästen im Kirchenasyl“ zeigen wollen, seien eingeladen, so Schnös. „Es darf nicht sein, dass Menschen, die Menschen helfen, bestraft werden.“ Die Teilnehmer werden gebeten, einen Wecker mitbringen, die dann gemeinsam klingeln sollen als „Weckruf für die christliche Solidarität“.

    Um 11.55 Uhr würden von Pfarrer Stephan Eschenbacher zudem die katholischen Glocken geläutet. Dagmar Schnös hatte zunächst angekündigt, dass es auch Otminghaus läuten lässt. Dem hat die Pfarrerin in einer Mail an die lokalen Medien inzwischen aber widersprochen.

    Sie reagiert damit offenbar auf Kritik der zuständigen Regionalbischöfin Dorothea Greiner, der das

    nicht gefallen hat.

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