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Obertheres: Kommentar: Menschen müssen lernen, dass ein Auto eine Waffe sein kann

Obertheres

Kommentar: Menschen müssen lernen, dass ein Auto eine Waffe sein kann

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    Raserei und Drängelei sind im Straßenverkehr an der Tagesordnung. Warum unterschätzen so viele Autofahrer die Gefahr, die sie für sich selbst und für andere darstellen?
    Raserei und Drängelei sind im Straßenverkehr an der Tagesordnung. Warum unterschätzen so viele Autofahrer die Gefahr, die sie für sich selbst und für andere darstellen? Foto: Marcus Führer

    In Obertheres wird aus einem Provisorium, das sich in den letzten Jahren bewährt hat, eine Dauerlösung: Um zu verhindern, dass Autos einfach auf der falschen Straßenseite an einer Querungshilfe vorbeirasen, sorgt dort eine Verkehrsinsel für zusätzliche Kurven. Ein Phänomen, das im Straßenverkehr an vielen Stellen zu finden ist, von Verschwenkungen über künstliche Engstellen bis hin zu Bodenschwellen: Nur mithilfe von künstlichen Hindernissen ist es möglich, einige Autofahrerinnen und -fahrer davon abzuhalten, das Leben anderer Menschen durch ihr rücksichtsloses Verhalten in Gefahr zu bringen.

    Verkehrsberuhigende Maßnahmen: Ein notwendiges Übel

    Der Gemeinderat Theres hat vollkommen recht, wenn er diese verkehrsberuhigende Maßnahme dauerhaft einbauen lassen will – auch wenn das Steuergelder kostet und auch für vernünftige Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nervig ist. Die Leidtragenden in diesem Fall sind vor allem Bäuerinnen und Bauern, die mit ihren großen Maschinen nur schwer an der Insel vorbeikommen, die man als "notwendiges Übel" bezeichnen kann.

    Dabei ist es eigentlich extrem traurig, dass solche Maßnahmen überhaupt nötig sind. Wie kann es sein, dass so viele Menschen, wenn sie am Steuer eines Autos sitzen, offenbar entweder komplett vergessen oder zumindest ausblenden, dass sie gerade eine potenziell tödliche Waffe bedienen? Ist es Selbstüberschätzung? Oder einfach blindes Vertrauen?

    Eigenverantwortung reicht offenbar nicht aus

    Das zeigt sich auch auf den Autobahnen. Wer die Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern für eine sinnvolle Empfehlung hält und sie deshalb nicht überschreitet, kann sich beim Überholen eines Lkw schon einmal darauf einstellen, dass gleich jemand dicht auffahren und die Lichthupe betätigen wird. Dabei wäre es nicht nur aus Sicherheitsgründen sinnvoll, nicht zu heftig aufs Gaspedal zu treten: Ein bisschen weniger Tempo auf den Autobahnen würde sowohl die Umwelt als auch den eigenen Geldbeutel schonen – und nebenbei bemerkt auch etwas weniger Geld in die russische Kriegskasse spülen.

    Doch die Notwendigkeit von Maßnahmen wie der Verkehrsinsel in Obertheres zeigt, ähnlich wie die immer lauter werdenden Forderungen nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen: Wer sich im Straßenverkehr auf die Eigenverantwortung aller Beteiligten verlässt, ist wirklich verlassen.

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