Die letzte Küche bei Allmilmö in Zeil ist produziert, die insolvente Möbelfabrik hat vergangene Woche geschlossen. Dies bestätigte am Donnerstag auf Nachfrage dieser Redaktion Dominik Schmitt von der Nürnberger Rechtsanwaltskanzlei Dr. Beck & Partner, die mit der Insolvenzverwaltung betraut ist.
40 bis 50 Kollegen, so schätzt der frühere Vorsitzende des Betriebsrats, Peter Pottler, hätten zuletzt bei Allmilmö gearbeitet. Als Ende Februar die Insolvenz bekannt wurde, waren es noch rund 200 Beschäftigte. Doch jeder, der die Chance hatte, den Arbeitsplatz zu wechseln, habe diese in den vergangenen Wochen genutzt, erklärt Pottler im Gespräch mit der Redaktion. Bei denen, die vergangene Woche bei Allmilmö die Tür zumachten, sei die Stimmung gefasst gewesen. „Wir wussten ja, dass dieser Tag kommt“, sagt Pottler, dessen Aufgaben als Betriebsratsvorsitzender mit dem Tag der Werksschließung ebenfalls endeten.
Ein vages Fünkchen Hoffnung keimt in ihm dennoch: Der frühere Gesellschafter Johannes La Cour sei laut Pottler „weiter dran, irgendwas wieder aufzubauen“, um mit einer kleinen Mannschaft der alten Allmilmö-Belegschaft weiterzumachen.
Gerne hätte diese Redaktion darüber mit La Cour persönlich gesprochen, doch dieser war am Donnerstag laut seinem Büro am Sitz der Unternehmensgruppe in Schweinfurt nicht zu sprechen. So war auch keine Auskunft zur aktuellen Struktur der Unternehmensgruppe zu erhalten. Denn ein Blick in das Handelsregister macht stutzig: Dort ist zu lesen, dass die La Cour Holding GmbH Mitte März unbenannt wurde, in ANZ Küchen Holding GmbH, gegen die das Amtsgericht Bamberg offenbar Ende Mai ein Insolvenzverfahren eröffnet hat, womit diese als aufgelöst gilt.
Während Allmilmö in Zeil jetzt endgültig der Vergangenheit angehört, ist der Fortbestand der beiden weiteren insolventen Küchenhersteller aus der früheren La-Cour-Gruppe, vorerst gesichert: Während für Nolff bereits vor einigen Wochen ein Käufer gefunden wurde, gelang dies laut Dr. Beck & Partner jetzt auch für Zeyko. Die Grundvoraussetzung zum Überleben aller drei Küchenhersteller seien in einem „schwierigen Marktumfeld“ vergleichbar gewesen, meint Rechtsanwalt Schmitt.
Dass alles Bemühen allein bei Allmilmö vergebens war, war demnach vor allem Pech.