Jetzt strahlen sie wieder, auch bei bewölktem Himmel, die Turmkugel und das Kreuz auf dem Dachreiter der Leuzendorfer Kirche St. Michael. Vor Kurzem wurden die beiden Gegenstände mit einem Autokran in die Höhe gehievt und montiert. Michael Krug und Autokranführer Johannes Barth hatten vorab die Holzspitze des Turms bearbeitet.
Auf diese wurden dann in luftiger Höhe im Beisein von Pfarrer Manuel Vetter (Hofheim) Kugel und Kreuz aufgesetzt. Und, als wär es ein Fingerzeig von oben: Hatte sich zuvor der Himmel bedeckt gehalten, strahlte die Sonne hinter den Wolken hervor, als Kugel und Spitze aufgesetzt wurden.

Zuvor war von Diakon Thorsten Hueller und Agnes Schatt eine Zeitkapsel fertig gemacht worden, die in die Kugel gesteckt wurde. In dieser Kapsel befinden sich: eine Tageszeitung vom 2. Januar 2023, eine FFP2-Maske, ein Corona-Test, der aktuelle Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft Hofheim, ein Dokument mit aktuellen Informationen über Politik, Gesellschaft und Kirche in der Welt und in Deutschland, das von Thorsten Hueller zusammengestellt worden war, sowie Informationen aus der Pfarrgemeinde und über Leuzendorf. Hueller steckte noch einige Euro-Münzen aus seinem Portemonnaie in die Kapsel. Mit einem Spezialband dichtete Agnes Schatt dann die Kapsel ab.
Holz unter der Kirchturmspitze war morsch
Wie Michael Krug erklärte, waren Kreuz und Kugel kurz vor der Leuzendorfer Kirchweih, am 23. August vergangenen Jahres, abgenommen worden. Das Eichenholz darunter sei durchgängig vermorscht gewesen, weshalb die Turmspitze lange Zeit auf eine Seite geneigt war.

Weil sich die Handwerker untereinander kennen, sei Johannes Barth von der Firma Elektrotechnik Barth aus Ebern gleich bereit gewesen, seinen Autokran zur Verfügung zu stellen – sowohl beim Abbau als auch bei der jetzigen Aktion. "Selbstverständlich kostenlos", betonte Barth.

Krug selbst hatte das Kreuz zuvor gereinigt und renoviert – auch ehrenamtlich. Die Kugel ist von einer Fachfirma in Randersacker bei Würzburg neu vergoldet worden, was 1200 Euro gekostet hat. Es sind die einzigen Kosten, die angefallen sind. Die örtliche Feuerwehr leitete den Verkehr während der Aktion um den See.
Auch die Dachziegel sind beschädigt
Ein weiteres Problem jedoch beschäftigt nun die Kirchenverwaltung: Als Krug und Barth vom Autokrankorb aus das nördliche Dach der Kirche mit Besen vom Moos befreiten, fiel auf, dass sämtliche Ziegel sehr stark beschädigt sind. Deshalb sei noch am gleichen Tag mit dem kirchlichen Bauamt der Diözese Würzburg abgestimmt worden, das Dach zu sichern, was Pfarrer Vetter bestätigte.