Miteinander wohnen und arbeiten, miteinander leben – dass und wie gut es funktioniert, beweist die Außenstelle des Sozialpsychiatrischen Verbundes in Allertshausen seit nunmehr 20 Jahren. Dieses gute Miteinander gilt nicht nur innerhalb des Tageszentrums und der Außenwohngruppe, sondern auch für die Integration der Bewohner im Ort.
Am Sonntag wurde nun das Jubiläum gefeiert. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, das Haus zu besichtigen, Produkte aus der Werkstatt zu erstehen und sich Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen.
Die Grußredner erinnerten auch daran, dass die Allertshäuser Bevölkerung den Plänen für eine Wohngruppe anfangs noch etwas skeptisch gegenübergestanden hatte. Und in der Pädagogik ist das Konzept von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach überholt. Trotzdem: Die Wohngruppe mit ihren zwölf Plätzen sei seit 20 Jahren voll belegt, weil die psychisch kranken Menschen, die hier lebten, eine Heimat gefunden hätten, so der Tenor.
Seitens des Trägers, des Diakonischen Werks Bamberg-Forchheim, würdigte Vorstandsvorsitzender Norbert Kern die Einrichtung und das Jubiläum. Dekan Jürgen Blechschmidt wies darauf hin, dass die Diakonia, die tätige Nächstenliebe, damals wie heute zu den Grundvollzügen des Gemeindelebens gehöre.
Und er hob die vielfältigen Verbindungen zwischen den Einrichtungen des Diakonischen Werks und dem Dekanat hervor. Bürgermeister Harald Deringer rückte „das stille Wirken“ der Mitarbeiter in den Blickpunkt. „Ebenso bedeutsam wie die handfeste Hilfe ist oft die persönliche Zuwendung, die menschliche Begegnung“, sagte Deringer.
„Eine mutige Entscheidung“
Für den Landkreis Haßberge sprach mit Landrat Wilhelm Schneider jemand, der das Projekt von der ersten Stunde an mitverfolgt hat. Es sei „eine mutige und richtige Entscheidung“ gewesen, stellte er fest, auch im Namen aller Einwohner von Allertshausen. Zudem sei er froh, dass es im Landkreis „inzwischen flächendeckend Angebote gibt, die eine Integration psychisch Kranker in das Leben der Gemeinde ermöglichen. Denn immer noch werden Menschen, deren Verhalten von der gesellschaftlichen Norm abweicht, ausgegrenzt und benachteiligt.“