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Zeil: Zwei Städte geben sich das Ja-Wort

Zeil

Zwei Städte geben sich das Ja-Wort

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    "Ja ich will". Das können Paare auch in Zukunft in Zeil am Main sagen. Ihre Eheschließung anmelden müssen sie aber ab Juli in Haßfurt. 
    "Ja ich will". Das können Paare auch in Zukunft in Zeil am Main sagen. Ihre Eheschließung anmelden müssen sie aber ab Juli in Haßfurt.  Foto: Frank Leonhardt

    Das ist eine Steilvorlage für die Büttensitzungen der nächsten Faschingssaison. Die in sorgsam gepflegter Rivalität liebevoll verbundenen Städtenachbarn Haßfurt und Zeil legen zum 1. Juli dieses Jahres ihre Standesämter zusammen. Auch im kleineren Zeil, wo die Vorbehalte gegen diesen Schritt sicherlich größer waren als in der Kreisstadt, fiel die Entscheidung hierfür am Ratstisch am Montagabend einstimmig aus.

    Bürgermeister Thomas Stadelmann war zuvor noch einmal anders lautenden Gerüchten entgegengetreten und hatte seinen Räten versichert, dass sich auch in seiner Stadt Zeil künftig Paare standesamtlich trauen lassen können. Sie müssen also für den Ringtausch nicht nach Haßfurt, wenn sie nicht wollen, allerdings haben sie dort ihre Eheschließung anzumelden. Und ansonsten sei es ja eh so, dass ein Bürger im Schnitt nur einmal alle zehn Jahre auf das Standesamt gehe, wegen eines Sterbefalls etwa oder einer Vaterschaftsanerkennung. Da ist es dann auch nicht weiter tragisch, wenn die Abwicklung über das Haßfurter Rathaus erfolgt. Das gelte auch für Hausgeburten, "aber das hatten wir in den letzten zehn Jahren vielleicht zwei oder drei Mal", meinte Stadelmann. Nicht zu vernachlässigen sei durch das Zeiler AWO-Seniorenheim die Zahl der Sterbefälle, aber hier regelten ja normalerweise die Bestatter die Angelegenheiten mit dem Standesamt, sagte auf Anfrage der Redaktion Thomas Ringeisen von der Stadt Haßfurt.  

    Zeil spart bis zu 30000 Euro im Jahr

    In Haßfurt nahmen es die Räte ohne große Regung auf, dass das Standesamt der Kreisstadt an Bedeutung auf Aufgaben hinzu gewinnt. Hier kümmert man sich schon seit Jahren auch um die Beurkundungen für die Verwaltungsgemeinschaft Theres. Dererlei Zusammenschlüsse sind nichts Besonderes mehr: Die Stadt Eltmann hat zum Beispiel schon 2013 die Aufgaben der Standesämter Oberaurach und Rauhenebrachübernommen. Die Standesamtaufsicht am Landratsamt spreche sich für dererlei Zusammenlegungen aus, hatte Bürgermeister Stadelmann am Montag erklärt. Und das mit der zunehmenden Spezialisierung der Mitarbeiter, der Verfügbarkeit entsprechenden Personals und mit den hohen Kosten für die Standesamt-Software erklärt. Zeil wird fortan 1,95 Euro pro Einwohner und Jahr für die standesamtliche Betreuung in Haßfurt zahlen. Trotz dieser Vergütung bedeute dies nach Expertenberechnung eine Einsparung von 25000 bis 30000 Euro pro Jahr an Personal- und Sachkosten, bezifferte der Bürgermeister den Nutzen der Übereinkunft.

    Kurios ist aber, dass in Zeil künftig nur noch die drei Bürgermeister die Trauungen abhalten dürfen, "obwohl wir keine Ausbildung dafür haben." Die Rathausmitarbeiter, die es jahrelang gemacht haben, kommen in der Wein- und Fachwerkstatt hingegen nicht mehr zum Zug. 

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