"Das Beste in guten Händen" – so lautet der Leitspruch der Gemeinde Gössenheim bei der Kinderbetreuung. Dies gilt besonders auch für das aufwändig generalsanierte neue Kinderhaus, betonte Bürgermeister Klaus Schäfer bei der Segnung und offiziellen Übergabe des neuen Domizils an die Kindergartenleitung und natürlich den Nachwuchs. Etwa 4,6 Millionen Euro wurden in das runderneuerte Gebäude, seine Ausstattung und die Außenanlagen investiert.
Das alte Gebäude – noch Kindergarten genannt – war fast 50 Jahre alt, als sich bereits im Jahr 2015 der Gemeinderat, noch unter Leitung des früheren Bürgermeisters Theo Gärtner, Gedanken über eine Sanierung oder einen Neubau der Kindertagesstätte machte. "Damals standen laut dem Planer Armin Kraus Kosten von 1,6 Millionen Euro im Raum", erinnerte bei der Feier Bürgermeister Klaus Schäfer an den "Werdegang" des Millionenprojektes.
Nachdem in den Folgejahren immer wieder größere Reparaturen angefallen waren, wollte man im Jahr 2019 das Vorhaben angehen. Bei der Vorsprache der Gössenheimer Delegation bei der Regierung von Unterfranken konnte man laut Schäfer nur eine Förderzusage für eine grundlegende Generalsanierung erhalten. Die finanzielle Unterstützung eines Neubaus wurde abgelehnt.
Corona und die Inflation
Bei der Zustimmung des Gemeinderates zum Projekt "Generalsanierung und Erweiterung Kinderhaus Gössenheim" im Jahr 2020 lag der geschätzte Aufwand noch bei rund 2,8 Millionen Euro. Der Bürgermeister zählte einige Gründe für die mittlerweile auf 4,6 Millionen Euro bezifferten Kosten auf. Dazu zählten insbesondere auch Corona und die Inflation.
"Gott sei Dank können wir uns aber auf unsere Fördergeber verlassen", lobte Schäfer die Finanzierung. Das bischöfliche Ordinariat erhöhte die Förderung auf knapp 880.000 Euro und die staatliche Unterstützung beträgt 1,16 Millionen Euro. Dennoch muss die Kommune selbst über 2,5 Millionen Euro aufbringen.
Die Kinder haben ihr neues Domizil bereits seit einiger Zeit in Beschlag genommen und sind von den Containern zurück ins neue Heim gezogen. Konzipiert ist die Kindertagesstätte für 91 Kinder, davon 50 Kindergartenkinder, 15 Krippenkinder und 26 Schulkinder. Wegen der gleichzeitigen Betreuung der Schulkinder wurde das Gebäude jetzt zum "Kinderhaus" umbenannt.
Der Bürgermeister dankte allen, die an dem aufwändigen Projekt mitwirkten, darunter dem Architekten, den Handwerkern, den Gemeinderäten, dem Kindergartenteam und ausdrücklich der Kindergartenleiterin Marion Mathes. In der Planungs- und Bauphase sei sie eine große Unterstützung gewesen und habe mit ihren Ideen und Vorschlägen zum Gelingen des Vorhabens zum Wohle der Kinder wesentlich beigetragen.
Symbolisch überreichte Klaus Schäfer den Schlüssel des katholischen Kinderhauses St. Radegundis an Pfarrer Norbert Thoma. Diesen reichte wiederum später die Kirchenpflegerin Marianne Christl direkt an die Kinder weiter. Der Pfarrer segnete das Gebäude und verwies auf das "historische Projekt", zu dem die Diözese noch einen sehr hohen finanziellen Beitrag leisten konnte.
Viele Stunden investiert
Architekt Armin Kraus erinnerte an die vielen Stunden, die in die Generalsanierung des Kinderhauses investiert wurden: "Sehr viele Menschen haben hier gearbeitet, damit ein neues Heim entsteht, in dem sich die Kinder gut aufgehoben fühlen".
Die Kleinen gestalteten die Feier mit Liedvorträgen mit und stellten musikalisch die verschiedenen Funktionsräume im Kinderhaus und den Spielplatz davor vor. Kindergartenleiterin Marion Mathes dankte auch im Namen der Kinder, dass das Team bei der Gestaltung der Räume seine Ideen mit einbringen durfte. Die Übergabefeier fand auf dem Gelände vor dem Kinderhaus statt. Anschließend konnten die Gäste das neugestaltete Gebäude besichtigen und mit Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Getränken das gelungene Werk feiern.

