Die kurzfristig geplante Sperrung der Brücke über die Sinn und die Bahnlinien in Burgsinn am Ortsausgang in Richtung Mittelsinn beginnt voraussichtlich vier Wochen später als bisher angenommen. Laut einer aktuellen Mitteilung, die Burgsinns Bürgermeister Robert Herold am Mittwoch erreicht hat, soll die Sanierung nun am 23. Mai beginnen. Nächste Woche soll mit der Baustelleneinrichtung begonnen werden.
Aus Burgsinn hatte es geheißen, die Sperrung solle am 25. April beginnen. Alexander Müller vom Staatlichen Bauamt Würzburg sagt auf Anfrage, dass dieses Datum nicht von seiner Behörde gekommen sei. Zu dem Datum sollte mit ersten Arbeiten begonnen werden. Die beauftragte Firma versuche die tatsächliche Sperrung so kurz wie möglich zu halten. Zunächst habe sie Messarbeiten durchgeführt.
An die Sperrzeiten der Bahnstrecke gebunden
Für die Sperrung war zuletzt der 16. Mai im Gespräch, jetzt soll sie eine Woche später beginnen. Dadurch, macht Müller klar, verschiebe sich aber nicht das gesamte Vorhaben nach hinten, da man an die Sperrzeiten der Bahnstrecke gebunden sei, die fix seien. Der Endzeitpunkt bleibe gleich, nur die Sperrung falle kürzer aus.
Müller betont noch einmal, dass das Bauamt von der Bahn tatsächlich erst im November den genauen Zeitraum der Sperrung erfahren habe. Warum nicht schon früher begonnen wurde, wenn doch seit 2018 klar war, dass die Bahn die Strecke saniert? Das könne er nicht sagen, 2018 sei er noch nicht im Bauamt gewesen. Von der Pressestelle der Bahn hieß es zur Frage, wann die DB informiert hat: "Die erste Machbarkeitsstudie für eine Erneuerung der Strecke Würzburg-Fulda erfolgte im Jahr 2017, der Beschluss zur Sanierung nur wenig später. Alle Parteien stehen seither in regelmäßigem Austausch."
Staatliches Bauamt: Jetzt ein guter Zeitpunkt für die Sanierung
15 Jahre könne man definitiv nicht mehr warten mit der Brücke, sagt Müller. Das habe, anders als behauptet, auch niemand gesagt. Er habe von fünf bis zehn Jahren gesprochen. Wenn man es zu lange hinausschiebe, werde das Schadensbild immer größer. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt für die Sanierung, zugleich die Sperrung der ICE-Strecke eine günstige Gelegenheit, da Abstimmungen mit der Bahn ansonsten zwei Jahre Vorlauf bräuchten.

Auf den Vorwurf, das Bauamt hätte die Gemeinde Burgsinn früher informieren sollen, sagt Müller, dass erst im Februar die Planung so weit gewesen sei, dass klar gewesen sei, dass eine Sperrung überhaupt nötig ist und dass an der Oberseite überhaupt etwas unternommen werden muss. "Früher ging's gar nicht", so Müller. Über Aura seien es ja nur 17 Kilometer Umweg, zudem könnten Autofahrer auch durch den Wald fahren. Nur die offizielle Umleitungsstrecke über Hessen sei über 40 Kilometer lang, denn offiziell dürfe das Bauamt nur über Staats- und Bundesstraßen umleiten.
Unternehmer Edgar Wirthmann freut es, dass die Sperrung erst Ende Mai kommt. "Für uns war's sehr gut, weil wir jetzt die Saison zu Ende bringen konnten", sagt Wirthmann, Seniorchef eines Reifenhandels im Burgsinner Schlossfeld, das aufgrund der Sperrung von Burgsinn "abgeschnitten" sein wird.