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Erlenbach: Erlenbacher Gemeinderat mit 9:6 Stimmen für den Solarpark

Erlenbach

Erlenbacher Gemeinderat mit 9:6 Stimmen für den Solarpark

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    Auf einer 39,5 Hektar großen Fläche nordöstlich von Erlenbach (im Bild hinten), die hier rot umrandet ist, soll ein Solarpark entstehen.
    Auf einer 39,5 Hektar großen Fläche nordöstlich von Erlenbach (im Bild hinten), die hier rot umrandet ist, soll ein Solarpark entstehen. Foto: Heinz Kremen

    Mit neun zu sechs Stimmen beschloss der Gemeinderat Erlenbach die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans für einen Solarpark in der Gemarkung "Buch". In der Sitzung am Dienstagabend waren alle Räte sowie Bürgermeister Georg Neubauer anwesend. So voll ist es sonst nur sehr selten im Sitzungssaal. Für die zusätzlichen elf Besucher mussten weitere Stühle herbeigeschafft werden.

    Von den Planungen des in der Gemeinde viel diskutierten Solarparks sind insgesamt 37 Ackerflächen sowie sieben Flurwegstücke betroffen. Die Kosten wird das Projektierungsunternehmen 1A-Solar-Projekt GmbH aus Schweinfurt übernehmen. Die Gemeinde ist mit der Auswahl des Planungsbüros Auktor Ingenieure (Würzburg) einverstanden.

    Bevor es zur Abstimmung kam, fasste Bürgermeister Georg Neubauer das Für und Wider eines Solarparks auf der Fläche zusammen. Er sprach sich für den Bau aus, um den Schutz des Grundwassers sicherzustellen. Auch Klaus Dornbusch (SPD) befürwortete den Bau, um Lebensraum für Insekten zu schaffen.

    Antrag auf namentliche Abstimmung von allen befürwortet

    Eduard Liebler, der für die CSU/Unabhängigen Wähler im Gemeinderat sitzt, beantragte, dass das Abstimmungsverhalten der Räte namentlich im Protokoll der Sitzung vermerkt wird. Diesem Anliegen stimmten alle zu. Neben Liebler votierten mit Brigitte Liebler, Manuela Heilig und Sven Liebler auch alle anderen Gemeinderäte der CSU beziehungsweise der Unabhängigen-Wähler-Gemeinschaft gegen die Änderung. Ihnen schlossen sich Kurt Brönner (Bürgergemeinschaft Tiefenthal) sowie Sigmund Oleynik (Freie-Wähler-Gemeinschaft/SPD) an.

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    Foto: Grafik: Leon Fröhlich

    Bereits seit einer Ratssitzung im April beschäftigte sich der Erlenbacher Gemeinderat mit dem Bauvorhaben der knapp 40 Hektar großen Photovoltaikanlage. Bevor man jetzt abstimmte, informierte man sich bei einem Ortstermin  und holte die Meinungen der Erlenbacher und Tiefenthaler ein. Auch bei den Bürgerversammlungen im Oktober  gab es Gelegenheit zum Meinungsaustausch.

    Dort sowie in der Sitzung am Dienstag informierte Bürgermeister Neubauer über die Möglichkeiten zur Einsicht des Bebauungs- und Flächennutzungsplans und zur Stellungnahme der Bürger. Diese werden frühzeitig über das Mitteilungsblatt der Gemeinde informiert. Die Bauleitpläne werden für mindestens 30 Tage zur Einsicht ausgelegt und im Gemeindeblatt veröffentlicht. Während dieses Zeitraums können Stellungnahmen dazu abgegeben werden.

    Geänderter Bauantrag für zwei Windkraftanlagen 

    Neben dem Solarpark beschäftigte den Rat auch eine Bauantragsänderung zur Errichtung und zum Betrieb eines Windparks auf Tiefenthaler Gemarkung. Diesen verlas Neubauer bereits in den Bürgerversammlungen. Der Betreiber "Abo Wind" favorisiert nun andere Bautypen mit einer geringfügig höheren Nabenhöhe und etwas kleineren Rotordurchmesser bei einer gleichbleibenden Gesamthöhe. Die Nennleistung reduziere sich um 0,13 Megawatt auf 2,4 Megawatt, so der Bürgermeister.

    Das Bauvorhaben beschäftigt den Erlenbacher Gemeindrat bereits seit Jahren. Nachdem sich die Tiefenthaler gegen den Bau der Anlagen wehrten, beauftragte die Gemeinde einen Fachanwalt mit der Interessenvertretung. Dessen Bemühungen sei es zu verdanken, "dass auf gemeindlichem Grund keine Windräder errichtet werden", sagte Neubauer 2018 in der Bürgerversammlung. Jetzt seien noch zwei Windkraftanlagen geplant, deren Bau der Gemeinderat zurückstellen lassen wollte. Bei dem Bauantrag durch den Betreiber fehlten nach Meinung der Verwaltung wichtige Angaben, etwa über die Größe der Rotorblätter oder der Gondeln.

    Trotz gescheiterter Klage trotzdem weiter einhellige Ablehnung

    Doch auch vor Gericht in zwei Instanzen war die Gemeinde mit ihrer Klage nicht erfolgreich. Ob der jetzt eingereichte Bauantrag formell korrekt sei, oder ein Verfahren nach dem Bundesimmisionsschutzgesetz durchgeführt werden müsse, werde durch das Landratsamt Main-Spessart festgestellt, so Neubauer. Gegebenenfalls werde die Gemeinde Erlenbach erneut beteiligt.

    Wie bereits in den Bürgerversammlungen im Oktober angekündigt, folgte der Rat bei seinem Beschluss dem Vorschlag der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld und lehnte den Änderungsantrag auf den Bau zweier Windenergieanlagen sowie der nötigen Verkabelung, Zuwege und Kranstellplätze bei einer Gegenstimme (Stefan Schwind) ab.

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