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Marktheidenfeld: "Es erdet mich, wenn ich in der Erde grabe": Das bringen Helga und Bernhard Bröstler aus Altfeld zur Pflanzentauschbörse

Marktheidenfeld

"Es erdet mich, wenn ich in der Erde grabe": Das bringen Helga und Bernhard Bröstler aus Altfeld zur Pflanzentauschbörse

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    Helga und Bernhard Bröstler aus Altfeld in ihrem Garten. Sie zeigen, was sie am Samstag bei der Pflanzentauschbörse des Bund Naturschutz Marktheidenfeld anbieten werden.
    Helga und Bernhard Bröstler aus Altfeld in ihrem Garten. Sie zeigen, was sie am Samstag bei der Pflanzentauschbörse des Bund Naturschutz Marktheidenfeld anbieten werden. Foto: Silvia Gralla

    Am Samstag wird Bernhard Bröstler (65 Jahre) aus Altfeld "Jungfern im Grünen", "Fette Hennen" und die "Schwarze von der Krim" zur ERNA kutschieren. Was etwas kurios klingt, ist einfach erklärt: Bei der Pflanzentauschbörse des Bund Naturschutz Marktheidenfeld (BN) will er selbst gezogene Stauden- und Gemüsepflanzen anbieten.

    Seine 66-jährige Ehefrau Helga ist am Wochenende zu ihrem Bedauern verhindert. Das Ehepaar bot schon im vergangenen Jahr Ableger zum Tauschen und Verschenken an. Alles, was keine Abnehmer gefunden hat, fand einen Platz in den Lebendigen Gärten. Mit dem Projekt an den Mainwiesen nahe dem Jugendzentrum zeigt der BN gemeinsam mit der Stadt Marktheidenfeld, wie man naturnah gärtnern kann, auch als Anregung für den eigenen Garten.

    Stauden aus Helga Bröstlers Blumenbeet

    Helga Bröstler hat vor etwa drei Wochen die ersten Pflänzchen aus dem Garten genommen und in kleine Töpfe gesetzt, neben der Fetthenne zum Beispiel Bartiris, Purpurglöckchen, Blaukissen und Buschwindröschen. Zu fast jedem Gewächs weiß sie etwas zu erzählen: "Diese Rote Spornblume haben wir auf einer Gartenreise in England kennengelernt." Und vom Storchschnabel, der in großen Büscheln in ihrem Blumenbeet wächst, weiß sie: "Der ist sehr wüchsig und ein Magnet für Insekten."

    Zur Marktheidenfelder Pflanzenbörse werden Helga und Bernhard Bröstler unter anderem Jungpflanzen von Dachwurz, Blaukissen und einjährigem Rittersporn beisteuern.
    Zur Marktheidenfelder Pflanzenbörse werden Helga und Bernhard Bröstler unter anderem Jungpflanzen von Dachwurz, Blaukissen und einjährigem Rittersporn beisteuern. Foto: Silvia Gralla

    Seit einigen Jahren lässt sie Stauden bis zum Frühjahr stehen, damit sie sich aussamen können. Toller Nebeneffekt: Trotz, dass der Garten im Winter kahl ist, gibt es etwas zu sehen. Außerdem ist es den beiden wichtig, ihren Garten so zu gestalten, dass nicht nur Menschen davon profitieren, sondern auch Tiere. "Verblühtes bietet Unterschlupf für Insekten, zum Beispiel Marienkäfer, und die Samen sind auch Nahrung für Vögel", erklärt Helga Bröstler.

    Naturnaher Garten als Paradies für Tiere

    Für einen naturnahen Garten und damit ein Paradies für Tiere sorgen auch aufgeschichtete Natursteinmauern, Wassertränken oder Insektenhotels. In den Vogelhäuschen brüten Kohl- und Blaumeisen. Nur Schnecken dürfte es in ihrem Garten ein paar weniger geben, wenn es nach den Bröstlers geht.

    "Unser Garten ist zu wertvoll, um nur darin zu arbeiten. Wir genießen ihn auch gerne."

    Helga Bröstler, Hobbygärtnerin aus Altfeld

    Auch Einjährige lässt Bröstler sich aussamen. Von "Jungfer im Grünen", Rittersporn oder kalifornischem Goldmohn gibt es einige Jungpflanzen. Von ihren Nachbarn hat sie unter anderem Funkien, Dachwurz und Enzian zum Abgeben bekommen.

    Helga Bröstler genießt ihren Garten gerne mit allen Sinnen. Sie mag den Blütenduft dieser alten Apfelsorte.
    Helga Bröstler genießt ihren Garten gerne mit allen Sinnen. Sie mag den Blütenduft dieser alten Apfelsorte. Foto: Silvia Gralla

    Natur ist früher dran als gewöhnlich

    Im Garten auf dem 900 Quadratmeter großen Grundstück von Helga und Bernhard Bröstler gibt es immer etwas zu tun, erzählen sie. Mehrere Stunden täglich beschäftigt sie sich im Garten. "Es erdet mich, wenn ich in der Erde grabe." Sie würden weniger verreisen als früher, stattdessen auch mal im Garten entspannen. "Unser Garten ist zu wertvoll, um nur darin zu arbeiten. Wir genießen ihn auch gerne."

    Die Blumenbeete ziehen sich um das gesamte Haus. Deren Pflege fällt in Helga Bröstlers Bereich. Darin wachsen viele Stauden, Zwiebelpflanzen und kleine Gehölze. Mitte April blühen die Tulpen, die Rhododendren öffnen ihre Blütenblätter, die Pfingstrosen haben schon pralle Knospen. "Die Natur ist etwa zwei Wochen früher dran als gewöhnlich", weiß Helga Bröstler.

    "Ich baue am liebsten alte Tomatensorten an, die sich bewährt haben."

    Bernhard Bröstler aus Altfeld

    Ihr Mann ist für die schweren Arbeiten und die Anzucht der Gemüsepflanzen zuständig. Hinter dem Haus sind mehrere Hochbeete, in denen Erdbeeren wachsen und in die er bereits Mangoldpflänzchen gesetzt hat. Für eine reiche Ernte hat er die Erde mit eigenem Kompost angereichert.

    Tomaten schon Anfang Januar gesät

    Im Gewächshaus stehen seit dem Wochenende Salat, Tomaten-, Paprika und Chilipflanzen. "Die Chilis brauchen sehr lange zum Keimen, deshalb säe ich sie schon Anfang Januar", erklärt Bernhard Bröstler. Und weil er alle Sämereien in einem Zug ausbringen will, sind die Tomatenpflanzen mittlerweile stattliche Exemplare. 

    Bernhard Bröstler ist für die Sämereien und die Anzucht der Gemüsepflanzen zuständig. Tomaten, Paprika, Chili und Salat hat er am vergangenen Wochenende ins Gewächshaus gepflanzt.
    Bernhard Bröstler ist für die Sämereien und die Anzucht der Gemüsepflanzen zuständig. Tomaten, Paprika, Chili und Salat hat er am vergangenen Wochenende ins Gewächshaus gepflanzt. Foto: Silvia Gralla

    "Ich baue am liebsten alte Tomatensorten an, die sich bewährt haben", sagt der Hobbygärtner. Die "Schwarze von der Krim" beispielsweise schmecke hervorragend. Die Samen hat er einmal von einer Saatgutbörse mitgebracht. Er sammelt und trocknet sie jedes Jahr für die nächste Erntesaison. Die Gemüsepflanzen, die keinen Platz mehr im Gewächshaus gefunden haben, wird Bernhard Bröstler ebenfalls mit zur Pflanzentauschbörse bringen. Und auch einige Erdbeerpflänzchen.

    Einen Auftrag von seiner Frau, was er von dort für den Garten mit nach Hause bringen soll, hat Bernhard Bröstler nicht. "Ich schaue mal, was es so gibt. Wenn ein Exot angeboten wird, der mir gefällt, nehme ich ihn mit."

    Pflanzentauschbörse am 13. April in MarktheidenfeldAm Samstag, 13. April, findet von 10 bis 13 Uhr eine Pflanzentauschbörse des Bund Naturschutz Marktheidenfeld (BN) statt. Wer Pflänzchen übrig hat oder welche benötigt, kann zum Bauwagen ERNA hinter dem Jugendzentrum an der Lengfurter Straße kommen.Die BN Ortsgruppe erwartet Gemüse-Jungpflanzen, Stauden, Kräuter, Saatgut oder auch junge Gehölze – bitte gut beschriftet. Auch Gäste ohne "Mitbringsel" sind willkommen. Gegen eine Spende dürfen auch sie Pflänzchen mit nach Hause nehmen.(dfi)

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