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Gemünden: Gemünden will heuer erstmals einen Kunstpreis verleihen: Wer mitmachen darf und wer entscheidet

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Gemünden will heuer erstmals einen Kunstpreis verleihen: Wer mitmachen darf und wer entscheidet

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    Bunte Räder in der Fahrradstadt Gemünden (Archivbild).
    Bunte Räder in der Fahrradstadt Gemünden (Archivbild). Foto: Peter Reichel

    Kunst und Kultur sollen in Gemünden künftig mit einem Preis ausgezeichnet werden. Wer die jährlich ausgelobten 2000 Euro bekommt, darüber soll der Kulturausschuss des Stadtrats entscheiden. Dort wurde das Vorhaben am Montagabend erneut diskutiert und einstimmig dem Stadtrat die Empfehlung ausgesprochen, die dazugehörige Satzung in Kraft zu setzen. Der Kunst- und Kulturpreis soll im jährlichen Wechsel vergeben werden, in einem Jahr für bildende Kunst mit den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Zeichnungen, Fotografien, Grafiken und Kunsthandwerk, im nächsten Jahr für darstellende Kunst mit den Bereichen Theater, Schauspiel, Tanz, Film, Musik und Gesang.

    "Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters", gab Stadtrat Richard Rauscher (FW-FB) eine bekannte Weisheit wieder und fragte sich, ob der Kulturausschuss als Jury geeignet sei. Bei den Rädern mit den Porzellantellern habe man gesehen, wie weit die Meinungen auseinandergehen können, manche hätten sie ganz toll gefunden, andere wollten sie weghaben. Dass der Kulturausschuss entscheidet, sei so gewünscht gewesen, sagten Bürgermeister Jürgen Lippert und Kulturamtsleiterin Jasna Blaic. Lippert fand: "Ganz am Ende wird's einfach: Die Mehrheit entscheidet."

    Schneewittchen in Lohr als Negativbeispiel

    Für Rauscher ist das Schneewittchen in Lohr das "Negativbeispiel schlechthin" – das war jedoch von einer Fachjury gekürt worden, die Rauscher als kompetenter ansehen würde. "Ich find's schön", war von Schöngeist Matthias Risser (CSU) zu hören. Man sei von einer Fachjury abgekommen, sagte Lippert, es gebe immer ein Für und Wider, aber der Aufwand solle sich in Grenzen halten.

    Rauscher fände es besser, wenn die Vorschläge im Kulturhaus ausgestellt würden und jeder mitentscheiden könnte. So könnte man seiner Meinung nach der Breite der Meinungen besser gerecht werden. Auch von einem Publikumspreis sei man bewusst abgekommen, sagte der Bürgermeister. Je öffentlicher man es mache, desto größer für Lippert die Gefahr, dass die Preisverleihung "gesteuert" werde.

    Unterscheidung in Kunstpreis und Kulturpreis

    "Das ist das, was uns vorgeschwebt ist", sagte Ferdinand Heilgenthal (SPD). Er halte den Kulturausschuss für kompetent. Nach seiner Meinung sollten beim Preis insbesondere Kinder und Jugendliche berücksichtigt werden, um diese an Kunst und Kultur heranzuführen. Dass aus dem SPD-Vorschlag von 500 Euro Preisgeld jetzt 2000 wurden, darüber freue er sich umso mehr. Ob auch Firmen den Preis stiften könnten, fragte Hans-Joachim Schüßler (Öko-Kreis). Das, so Lippert, sei nicht ausgeschlossen, aber die Stadt wolle nicht aktiv nach Sponsoren suchen.

    Matthias Risser äußerte, dass er die Unterscheidung in "Kunstpreis" und "Kulturpreis", die sich abwechseln sollen, nicht gut finde. Seiner Meinung nach sollte der Preis einfach nur "Kulturpreis" heißen, das höre sich "erhabener" an. "Ein Musiker ist genauso kreativ wie ein Maler", so Risser. Dass es zwei Sparten gibt, die sich jährlich abwechseln, fand er aber in Ordnung. Bürgermeister Lippert sah jedoch keinen Anlass, am Namen etwas zu ändern.

    Dieses Jahr soll es mit einem Kunstpreis losgehen

    Auf Nachfrage von Miro Blaic (FW-FB), ob auch Profikünstler und auch Gruppen Werke einreichen dürften, sagte Lippert, dass alle Künstler angesprochen seien. Sie müssten sich mit ihren Werken selbst bewerben. Teilnehmen dürfe jeder mit einem Bezug zu Gemünden.

    Begonnen werden soll gleich dieses Jahr mit einem Kunstpreis, Abgabeschluss zum Einreichen der Werke ist der 31. Juli. Die Kunstwerke sollten der Stadt nach Möglichkeit als Leihgabe für ein, zwei Jahre kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, um die eingereichten Werke in einer Ausstellung präsentieren zu können. Der jeweilige Preis, zu verleihen in der Jahresabschlusssitzung des Stadtrats, kann auf bis zu vier Preisträgerinnen und Preisträger aufgeteilt werden.

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