Wenn es doch beim richtigen Wohnungsbau auch nur immer so schnell ginge. In nicht einmal einem ganzen Tag war das Insektenhotel, Marke XXL, gebaut, komplett eingerichtet und die Wohnungen bezugsfertig. Möglich wurde dies durch gute Vorplanung, entsprechende Vorbereitung, Modulbauweise, Arbeitsteilung und gute Zusammenarbeit Hand in Hand. Rund 40 Kinder und Erwachsene errichteten das Hotel gemeinsam in der Nähe des Wassererlebnishauses im Rienecker Fließenbachtal. Dazu beigetragen haben auch bereits im Vorfeld Kindergärten und Schulen aus den gesamten Sinngrund. Bereits kurz nach Mittag konnte Richtfest gefeiert werden.
Im malerischen Fließenbachtal war in unmittelbarer Nähe zum Wald- und Wassererlebnispfad zum Start der Aktion bereits einiges vorbereitet. Idee und Organisation stammen vom Tourismusverein Rieneck, der sich künftig unter dem neuen Namen „Sinngrund erleben e. V.“ um den sinngrundweiten Ausbau des Fremdenverkehrs kümmern möchte.
Firmen, Stadt, Kinder und Erwachsene beteiligt
Die Umsetzung war eine beispielhafte Gemeinschaftsaktion. Die Rienecker Firma Fliesen-Ofenbau Lengler hatte zusammen mit dem städtischen Bauhof bereits im Vorfeld das „Fundament“ gelegt. Große Sandsteinplatten bildeten auf geebneter Erde die Bodenplatte für das in Holzständerbauweise aus haltbarem Lärchenholz errichtete „Fachwerkhaus“. Die Wände und das Dach dafür bereitete die Firma Zimmererteam Gessner vor. „Eine Probemontage der in Fertigbauweise vorgerichteten Wände in der Firmenwerkshalle hat sichergestellt, dass auch auf der späteren Baustelle alles ohne Probleme ineinander passte und zusammengefügt werden konnte“, erläuterte Touristikvereinvorsitzer Peter Elzenbeck.
Während das Fachwerkhaus mit Unterstützung der Jugendlichen und Kinder errichtet wurde, sammelten andere kleine Teams unter fachmännischer Anleitung der Führer des Naturparkes Spessart, Gabi Bechold, Monika Steger und Armin Heil, sowie weiterer Erwachsener Baumaterial und Einrichtungsgegenstände für die vielen Hotelwohnungen. Die Modulbauweise stellte paralleles Arbeiten sicher.
Arbeitsteilung
Während die einen mit Wasser, Lehm und Stroh in einer Wanne den Mörtel und Baustoff für Wohnungen zusammenmischten, bestückten andere Kinder und Jugendliche ihre Hotelzimmer direkt mit Stroh, markigen Holunderästen, Rindenstücken sowie Fichten- und Kiefernzapfen. Zehn Wohnungen stellten die Kinder vor Ort auf diese Weise fertig. Zum Schutz der Insektenzimmer gegen ungebetene Gäste und „Einbruch“ wurde feiner Maschendraht vorgeblendet.
Ein so stattliches Insektenhotel, hat natürlich eine große Anzahl von Zimmern. Deshalb beteiligten sich bei der Vorbereitung schon im Vorfeld die Kindergärten aus Aura, Obersinn, Mittelsinn und Rieneck mit zusammen weiteren neun Modulen sowie die Mittelschule Burgsinn und Grundschule Rieneck mit zusätzlichen 14 komplett eingerichteten Kästen. Sie wurden alle am Samstag an die Baustelle angeliefert und standen zum Einbau bereit. Weitere sollen noch bis Oktober folgen. „Bei der Vorbereitung in den Kindergärten und Schulen konnten die Kinder und Jugendlichen viel über die heimische Natur und die Lebensweise der Insekten erfahren“, so Elzenbeck.
Ideenreichtum bei den Wohnunge
Ideenreichtum und Gestaltungsvielfalt zeigten sich beim Einbau der Wohnungen. Mit Feuer und Flamme, viel Eifer und Begeisterung suchten die Kinder und Jugendlichen die nummerierten Module zusammen, schafften sie zum Fachwerkhaus und bauten sie entsprechend dem vorgegebenen Bauplan, teilweise mit Unterstützung der Erwachsenen, in das Fertighaus ein. Die Erwachsenen, allen voran Rienecks Bürgermeister Wolfgang Küber, Peter Elzenbeck, Matthias Hörnis, Christoph Münch und Thomas Gessner, bestückten Seitenwände und Giebel mit abgelängten Rundhölzern.
Peter Elzenbeck dankte allen Helfern und Unterstützern, besonders der Stadt Rieneck mit den Mitarbeitern vom Bauhof, die den Untergrund vorbereitet und geschottert hatten, den beteiligen Firmen sowie Wanderverein und Verschönerungsverein für die tatkräftige Mithilfe. Die Schul- und Kindergartenprojekte hatte Matthias Hörnis organisiert. Dieser dankte den Fachkräften und den Naturparkführern für die Anleitung und die Animation der Kinder. „Ohne diese vielfältige Mitarbeit wäre dieses große Projekt nicht möglich gewesen“, so sein Fazit.
Mit dem XXL-Insektenhotel wurde ein weiterer naturpädagogischer Baustein am Wald- und Wasserlehrpfad geschaffen, stellte Bürgermeister Wolfgang Küber fest. Damit könnten den Jugendlichen weitere Zusammenhänge in der Natur erläutert und veranschaulicht werden. Dafür lobte er das Engagement des Organisator-Teams des Touristikvereins.
Zur weiteren Unterhaltung wurden von den Verantwortlichen Spiele angeboten, und im Wassererlebnishaus konnten die Wirkungen der Wasserkraft spielerisch erfahren werden. Zur Stärkung gab es Bratwürste, Getränke, Kaffee und Kuchen.