Nach langen Jahren Pause will die Stadt Rieneck ihr bestehendes Gewerbegebiet am Dürrhoffeld nun weiter ausbauen. So sollen, basierend auf dem bestehenden und bereits genehmigten Bebauungsplan, als nächstes die Planstraßen "A" und "D" hergestellt werden. Der Stadtrat entschied in seiner jüngsten Sitzung, dazu die erforderlichen Planungen zu beauftragen und danach die Ausschreibung der Leistungen durchzuführen.
"Da es entsprechende Bauinteressenten gibt, wurde das Thema vor einigen Wochen bereits in nichtöffentlicher Sitzung vorberaten", informierte Bürgermeister Sven Nickel nun die Öffentlichkeit. Bei diesen Erörterungen sei man übereingekommen, den Ausbau des Gewerbegebietes in verschiedenen Aktionen weiter voranzutreiben.
Zeitgleich zum Ausbau der Planstraßen, aber in einem getrennten Schritt, will das Gremium über eine Änderung des Bebauungsplanes zwei weitere Stichstraßen einziehen lassen. Damit könnten dann vorhandene Bereiche für weitere Interessenten mit geringerem Flächenbedarf erschlossen werden. Auch dazu gebe es auch bereits Anfragen, hieß es in der Sitzung. Der Ausbau aller Straßen wäre dann in einer Maßnahme möglich.
Das Gremium will die Fassadensanierung des Hanauerschen Hauses am Bürgerzentrum kurzfristig noch heuer umsetzen lassen. Nach einer beschränkten Ausschreibung erhielt die Firma Heinrich Hartmann (Gemünden) den Auftrag zur Ausführung der entsprechenden Arbeiten im Wert von rund 41 200 Euro. Zur Auswahl der Fassadenfarbe sollen zuvor einige Musterflächen angelegt werden. "Ziel ist es, auf Vorschlag des Stadtplaners Rainer Tropp, eine farbliche Abgrenzung zwischen dem großen Bürgerzentrum und dem kleineren Hanauer Haus zu schaffen", sagte Sven Nickel.
Durch den Bau der Umgehungsstraße hat sich die Zufahrt zum städtischen Bauhof wesentlich geändert. "Die alte Adresse Bahnhofstraße 27 ist nun etwas unglücklich", stellte der Bürgermeister fest. Die Anlieferung erfolgt nur nicht mehr über die Bahnhofstraße, sondern direkt über eine Abzweigung an der Umgehungsstraße. Deshalb soll das Areal nun die Adresse "Am Bauhof 1" erhalten.
Die Friedhofsgebühren werden demnächst wohl angehoben werden müssen. Dies kündigte Bürgermeister Sven Nickel an. Als Gründe dafür nannte er die nun nach mehreren Jahren Ausführungszeit kostenintensive Friedhofsanierung und die Behördenforderung nach einer grundsätzlich kostendeckenden Friedhofsverwaltung. Zudem sollen die Friedhofsleistungen der Bestatter für den nächsten Fünfjahreszeitraum ausgeschrieben werden. Danach werde man sowohl die Friedhofs- als auch die Gebührensatzung aktualisieren.
Seit vielen Jahren ist der geplante Holzlagerplatz am Antonius immer wieder ein Thema im Stadtrat. "Ich gehe davon aus, dass der Holzlagerplatz nicht in der vorgesehenen Form entstehen kann", informierte jetzt der Bürgermeister. Als mögliche Gründe nannte er den angrenzenden Hang (es gab schon einen Hangrutsch) mit der Nähe zur Bahnstrecke und die Zuwegung durch ein Wohnbaugebiet mit beengten Straßenverhältnissen. Man solle deshalb in einer kommenden Sitzung "ganz bewußt" über andere Flächen nachdenken und diese in Augenschein nehmen.
Anwohner des Rotenbergs klagen über erhöhten Verkehrsfluss wegen der Abfahrt der Umgehungsstraße zum Stadtkern. Möglicherweise sollten die beiden anderen Zufahrten besser genutzt werden, so deren Meinung. Sven Nickel will zunächst einmal die tatsächlichen Verkehrszahlen über die vorhandene transportable Geschwindigkeitsmessanlage ermitteln lassen.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Sinngrundallianz werden wir auch in Rieneck die App "Digitale Dörfer" einführen, kündigte der Bürgermeister an und versandte im Nachgang der Sitzung dazu eine Präsentation an die Räte: "Mit einem Jahresbeitrag von unter 100 Euro erreichen wir hierbei auch eine Zielgruppe, für die das Mitteilungsblatt nicht das klassische Medium der Wahl darstellt."
Bei den vom Fraunhofer Institut entwickelten Komponenten seien für die Sinngrundallianz zunächst nur die Komponenten DorfNews und DorfFunk interessant. DorfNews sei ein Nachrichtenportal in Form einer Website auf der alle Neuigkeiten aus dem Sinngrund Platz fänden. Die Informationen seien nach Themen oder Kommunen filterbar.
DorfFunk sei die passende Smartphone-App dazu. Hier gebe es die Nachrichten aus der Region schnell und einfach aufs Handy. Die Anwender könnten Beiträge entsprechend kommentieren, liken und selbst Beiträge veröffentlichen.