Zwei neue Klotzbeuten für Bienen stehen jetzt im vor zwei Jahren eröffneten Bionade-Naturgarten. Gestaltet wurden die artgerechten Bienenbehausungen von Experten des Projekts "Bienenbotschaft": Die Initiatoren bauen die nach neuesten Forschungsergebnissen weiterentwickelten Domizile in Form von ausgehöhlten Baumstämmen, um ihren bedrohten Bewohner eine gesunde Zukunft zu sichern. Dieses Projekt wurde von dem international renommierten Würzburger Bienen-Fachmann Prof. Dr. Jürgen Tautz ins Leben gerufen.
Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Bionade GmbH entnommen: Klotzbeuten nennt der Fachmann diese vielleicht ältesten künstlichen Bienenunterkünfte, die als Vorläufer von Bienenkörben und Bienenstöcken gelten. Wald-Imker haben schon im Mittelalter den Honig wilder Bienenvölker gesammelt, nachdem sie alte Baumstämme mit der Axt so bearbeitet hatten, dass die Tiere diese Höhlen ("Beuten") als ihr Zuhause annahmen. Zeidler ("Honigschneider") nannte sich dieser Beruf.
In dieser Tradition verstehen sich die Experten der preisgekrönten Initiative "Bienenbotschaft" aus Karben in der Wetterau. Mit ihrem Natural Habeetat Tree haben sie eine weiterentwickelte Behausung der klassischen Klotzbeute geschaffen. Das Besondere: Einerseits ist sie dem Original möglichst ähnlich. Andererseits befindet sich auf der Rückseite eine Öffnung, so dass der Imker ins Innere des Baumstamms schauen und sich um die Gesundheit der Bewohner kümmern kann.

Zwei der jeweils gut 250 Kilogramm schweren Natural Habeetat Trees sind jetzt im Bionade-Naturgarten verankert, berichtet das Unternehmen in seinem Pressetext. In ihnen finden wildlebende Honigbienen Ruhe und Zeit für ihre natürlichen Verhaltensweisen. Wenn Honig übrig ist, legen sie ihn im Baumsockel ab und erlauben den Menschen, sich zu bedienen.
"Auf den Honig sind wir aber gar nicht wild. Wichtig ist uns vor allem, die Bienen als wichtige Bestandteile der Natur zu stärken."
Johannes Zimmer, Bionade-Betriebsleiter
"Auf den Honig sind wir aber gar nicht wild. Wichtig ist uns vor allem, die Bienen als wichtige Bestandteile der Natur zu stärken", so Johannes Zimmer, Bionade-Betriebsleiter. Sie gelten als wichtige Nutztiere, sind sie doch für eine ökologisch ausgewogene Artenvielfalt und ertragreiche Ernten mitverantwortlich.

In der Natur sind geeignete Nistplätze schließlich rar geworden. Aus Sicherheitsgründen werden gerade alte Bäume mit Höhlen gefällt, die wildlebenden Honigbienen und anderen Insekten geeignete Rückzugsräume bieten. Ohne eine winter- und wetterfeste Behausung kann ein Bienenvolk jedoch nicht überleben, so dass viele Naturschwärme zu Grunde gehen.
Johannes Zimmer meint: "Allein in Deutschland hat der Bienenbestand in den letzten 30 Jahren um 75 Prozent abgenommen. Um diese dramatische Entwicklung zu stoppen, engagieren wir uns schon seit vielen Jahren für ihren Schutz und Erhalt."
Zusammen mit dem Biosphärenreservat Rhön hat die Firma Bionade laut Pressemitteilung beispielsweise auf den Feldern von Bio-Landwirten bereits Insektenhotels aufgestellt, um einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Rund um das Betriebsgelände leben heute bereits fünf Bienenvölker, die vom Bionade-Imker betreut werden.
Die Initiative "Vielfalt 2030" des Bio-Pioniers soll ebenfalls die Biodiversität erhalten – und alle können mitmachen, indem sie Blühflächen anlegen und damit auch den Wildbienen wertvolle Nahrungsquellen sichern. Es muss also nicht immer eine Klotzbeute sein, ein Samentütchen hilft schon.
Informationen dazu im Internet unter www.vielfalt2030.de