Er tut es wieder! Konditormeister Herbert Häcker verpasst einem Teil seiner Schokoladen-Nikoläuse auch heuer rosa Mundschutz-Masken. Eine Idee, die im vergangenen Jahr für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Als Häcker damals die ersten Exemplare per Foto in Facebook präsentiert hatte, erntete er zunächst einen veritablen Shitstorm, wie viele negative Kommentare binnen kurzer Zeit in Sozialen Medien genannt werden. "Ich weiß gar nicht, was die von mir wollen", dachte er angesichts der Kritiker, die ihm einen despektierlichen Umgang mit der Pandemie vorwarfen. Alsbald wandte sich das Blatt. Die Kommentare wurden positiver. Binnen kurzer Zeit entwickelte sich ein derartiger Hype um die süßen Maskenträger, dass sich bald Print-Reporter und Fernsehteams die Klinke von der Tür zu Häckers Backstube in die Hand gaben, die damals noch im Café Heintz war.
Nach dem Shitstorm kam die Bestellflut
Eine regelrechte Bestellflut aus dem In- und auch dem Ausland brach über Häcker herein, der mit seiner Familie ein Wechselbad der Gefühle erlebte. Fast täglich wurden Kartons voll Nikoläuse von Bad Königshofen aus in die weite Welt geschickt. Schon bald war dem Konditor klar, dass er unmöglich allen Wünschen nachkommen konnte. Trotz des Lockdowns, der Ende November auch dazu führte, dass Häcker sein Café schließen musste.
Zwar hat sich die ganz große Begeisterung um die Mundschutz-Nikoläuse gelegt, eine gewisse Nachfrage besteht aber weiterhin. Sogar Bestellungen aus Köln und Hamburg sind wieder bei ihm eingetroffen von Leuten, die im Vorjahr leer ausgegangen waren oder heuer wieder originelle Geschenke suchen.
Bestellungen will Herbert Häcker aber nur noch bis zum 6. Dezember, dem Nikolaustag, entgegennehmen. Wer dann noch ein Exemplar haben möchte, muss schon zu ihm in sein "Café und mehr" kommen, das er seit dem Umzug im Januar in der Martin-Reinhard-Straße betreibt. Bei allem Stress im vergangenen Jahr, den ihm seine Mundschutz-Nikoläuse beschert hatten, ist Häcker aber auch sehr dankbar. Schließlich haben die Bestellungen ihm einen finanziellen Ausgleich zur wochenlangen Schließung beschert.