Mit dem pompösen Einzug des Prinzenpaars zu "Mister Goldfinger" begannen fünf Stunden Faschingsspektakel der MKG in Mellrichstadt. Prinz Holger war in die Rolle von James Bond geschlüpft, während Prinzessin Kathrin zur Frau an der Seite des Spions ihrer Majestät wurde. Und den Besuchern stand ein Abend bevor der alles hatte: Anmut, Witz und Akrobatik.
Alle drei Garden lassen gemeinsam die Beine fliegen
Mit der Ankündigung eines Gemeinschaftstanz der drei Garden leitete Sitzungspräsident Joachim Zoll das Geschehen ein: Es waren so viele Beine auf dem Parkett, dass es eng wurde. Doch die vielen Damen machten auch rasch Platz für die putzige Purzelgarde, die quirlig als kleine Superhelden das Publikum entzückte. Die Kindergarde schwang dann zu einem zackigen Gardetanz die Beine genau so hoch wie die "Großen".

Kein Weg geht an den Ehrungen vorbei. Dazu waren aber die Oberen des Präsidiums des Fastnachtverbands Franken angereist, was auf ein besonderes Ereignis hinweist. Und tatsächlich zeichneten Bezirkspräsident Tobias Brand und Ordenskanzler Norbert Schober Marianne Lorenz mit dem "Till von Franken aus", der höchsten Auszeichnung, die der Verband vergibt. Beirat Klaus Mültner versah dann noch Ronny Muhr mit einem begehrten "Heiligs Blechle" des Verbands für dessen langjährigen Aktivitäten.
Mit einem spritzigen Marsch setzte die Juniorengarde das Programm fort. Der kleine Knirps Paul Gluth überlegte in Reimform, wie er an einen MKG-Orden gelangen kann. Die Reihe der Marschtänze vervollständigte schließlich die Große Garde.
Der Kreisel und die "CSU-Zentrale" im Café Moritz
Über die Zukunft und die Geschehnisse im Stadtrat belustigten sich drei Mandatsträger (Volker Gue, Andree Link und Simon Muhr), die anhand äußerlicher Merkmale leicht zu identifizieren waren. So manches Ereignis wurde dabei durch den Kakao gezogen, wie der Kreisel, die neue CSU-Zentrale im Café Moritz, eine missglückte Bewegungsfahrt der Feuerwehr zum Ostheimer Flugplatz, der bei der Gelegenheit umgepflügt wurde. Die Kindergarde geleitete als bezaubernde Trolle anschließend in die Pause.
Mit dem hohen Lied auf Mellrichstadt stimmte der Elferrat den zweiten Teil an. Einen ersten Glanzpunkt setzte die Juniorengarde in aufwendigen Drachenkostümen und einer ausgefeilten Choreographie. Eine sichere Bank sind Gotthold und Eustach alias Martin Wagenbrönner und Fredi Breunig. Wenn die beiden auftreten ist höchste Beanspruchung des Zwerchfells angesagt.
Einen anmutigen Tanz legte dann zunächst das Prinzenpaar des Gastvereins aus Kösching aufs Parkett ehe die Garde mit einem geradezu spektakulären Auftritt das Publikum zum Toben brachte. Mit ihren dreistöckigen Pyramiden präsentierten sie eine neue Dimension des Schautanzes und raubten gleichzeitig dem Publikum den Atem.

Da bot geradezu die Bütt von Brigitte und Maximilian Proß eine Verschnaufpause, zumal auch noch zu einem einschlummernden "Ich geh mit meiner Laterne" angestimmt wurde. Allerdings war damit nicht die übliche Leuchte gemeint, sondern eine Straßenlampe, die die Sängerin bei einem feuchtfröhlichen Abend erbeutet hatte und mit der sie nun durch die Straßen zog. Zottelige Figuren des Männerballetts stürmten zur Geisterstunde über die Bühne, wurden aber von furchtlosen "Ghostbusters" im Zaum gehalten.
Dürfen Veganer an einer Schnitzeljagd teilnehmen?
Das Eußenhäuser Prinzenpaar setzte anschließend zu einem wunderbaren, völlig absurden Zwiegespräch an. In dem unglaublich rasanten Dialog setzten sie sich mit so elementaren Fragen wie "dürfen Veganer an einer Schnitzeljagd teilnehmen?" auseinander. Wie sich Lukas Zorychta und Alexander Endres präsentierten, war Komik auf höchstem Niveau, die die Zuschauer zum Toben brachte.
So langsam ging es dann auch schon auf das Ende zu. Ausgelassen stürmten noch die MKG-Damen zu einem Abba- Potpourri über die Bühne. Die Suche nach einer Putzfrau gestaltete sich für Antonia und Andreas Werner schwierig, da sich das Reinigungsunternehmen recht wählerisch gab. Auch Bürgermeister Eberhard Streit hatte dabei seinen Auftritt, fiel aber bei der Probearbeit glatt durch.
Wie stets setzte die Große Garde diesmal mit einem orientalisch angehauchten Schautanz den krönenden Schlusspunkt.
