Bürgermeister Jürgen Heusinger berichtete, dass 2011 die Bürger die Gemeinde beauftragten, die Umgehung voranzutreiben. Dazu habe die Kommune 2012 einen Sonderbaulastvertrag mit dem Straßenbauamt abgeschlossen. Gespräche mit den hauptsächlich Beteiligten, also Bauern, Jagdpächtern und Trägern öffentlicher Belange, folgten 2018. Die Einwände wurden in das Planfeststellungsverfahren eingearbeitet. 250.000 Euro seien bisher von der Gemeinde investiert worden, so Heusinger. Bis 16. Juni liegen die Pläne nun zur öffentlichen Einsicht aus.
Schlegel kündigte einen Erörterungstermin mit der Regierung von Unterfranken an. Dorthin sollten auch alle Einwände und Anregungen zur Ortsumgehung geschickt werden, gebündelt werden sie dann an das Bauamt in Schweinfurt weitergegeben. Laut Schlegel seien beispielsweise die Breite der Wege zur Erschließung der übrig bleibenden Flurstücke vom Rechnungshof so festgelegt worden, entgegen den Wünschen der Landwirte. Eine Flurbereinigung wurde angestoßen, die Kosten gehen zulasten der Regierung. Bisher gibt es zehn private Einwendungen, aber auch grundsätzliche Ablehnungen.
Ortsumgehung Kleinbardorf: Wirtschaftlichkeit bezweifelt
Die Ortsumgehung für Kleinbardorf ist noch nicht ganz so weit, es fehlen noch einige Gutachten. Einwände hatte die Obere Naturschutzbehörde wegen des Vorkommens von Steinkauz, Zauneidechse und Haselmaus. Für die Ortsumgehung Kleinbardorf wurden 186.000 Euro ausgegeben. Ein Bürger wollte genaue Infos zum Flächenverbrauch und bezweifelte die Wirtschaftlichkeit. Schlegel antwortete, dass Kosten und Nutzen von der Regierung geprüft wurden, das Ergebnis lautete: bauwürdig und förderfähig. Jede Fläche, die für den Straßenbau gebraucht wird, werde bewertet und der Verlust ausgeglichen. Eine weitere Diskussion entstand zu diesem Thema nicht.
Einige Kinder und Eltern in Kleinbardorf beantragten den Bau eines Spielplatzes auf einem Gemeindegebiet hinter dem Anwesen Schüller. Begründung: Die Kinder scheuen sich die Hauptstraße zu überqueren, wenn sie zum vorhandenen Spielplatz laufen. Die Gemeinde könne sich einen zweiten Spielplatz und die Pflege nicht leisten, es sei ein großer, gut ausgestatteter Spielplatz vorhanden, größer als für die rund 330 Einwohner vorgeschrieben, hieß es. Allerdings will sich der Bürgermeister darum kümmern, das Passieren der Straßen zu erleichtern durch eine Querungshilfe, Zebrastreifen, Ampel oder ähnliches. Warum um eine Ampel kämpfen, wenn die Umgehung kommt?, war die Einwendung einer Gemeinderätin. Mit zwei Gegenstimmen wurde der Antrag abgelehnt.
In Leinach sind schon Glasfaser-Leerrohre verlegt
Mit der Voruntersuchung und Markterkundung für das neue Förderprogramm für Glasfaser in jedes Haus, entsprechend der neuen bayerischen Gigabitrichtlinie wurde die Firma Corvese beauftragt. Das betrifft die Gemeindeteile Sulzfeld und Kleinbardorf, in Leinach sind schon Leerrohre gelegt, bisher findet sich keine Firma, die die Glasfaser einblasen will. Bemängelt wurde, dass ein Förderprogramm dem anderen folgt und sich die Gemeinde jedes Mal finanziell beteiligen soll. Man hätte Glasfaser bis ins Haus schon vor Jahrzehnten legen können, mit einem Förderprogramm wäre die Versorgung erledigt gewesen.
Formsache war die Wiederholung des Beschlusses, die Anschaffung von Feuerwehrstiefeln mit 60 Euro zu unterstützen. Das Feuerwehrhaus in Kleinbardorf soll erweitert werden, der Bauantrag ist fünf Jahre lang gültig, wann die Realisierung mit viel Eigenarbeit beginnen kann, steht noch nicht fest. Die Aufstellung des Bebauungsplans "Nord II" in Bad Königshofen mit gleichzeitiger Änderung des Flächennutzungsplanes und die Änderung des Bebauungsplans "Hinterm Weihersbach" in Oberlauringen berühren die Interessen Sulzfeld nicht, deshalb wurde Zustimmung erteilt.
Gerwin Solf und Reinhold Albert verfassen neue Orts-Chronik
Der Haushaltsabschluss 2020 lag vor, danach betrug der Verwaltungshaushalt 4.978.838 Euro, der Vermögenshaushalt 1.658.750 Euro, die Zuführung an den Vermögenshaushalt lag bei 871.847 Euro. Am Ende des Jahres betrug die allgemeine Rücklage 861.442 Euro und die Schulden lagen bei 1.573.966 Euro, das sind bei 1.691 Einwohnern 930,79 Euro pro Kopf.
Beschlossen wurde, für Sulzfeld eine neue Chronik erstellen zu lassen. Die bisherige ist vergriffen und veraltet. Reinhold Albert nimmt dazu vorhandene Unterlagen entgegen, er und Gerwin Solf haben schon viel Material gesammelt. Der Erscheinungstermin 2022 würde mit dem Fest "900 Jahre Ersterwähnung der Wildburg" zusammenfallen. Man könne sich am Badesee ein Mittelalterfest vorstellen.