Mit dem Frankenwürfel regelrecht geadelt wurde der ehemalige Landtagspräsident Johann Böhm aus Unsleben. Bei einer Feierstunde im Kutschenhaus von Schloss Thurnau überreichte Regierungspräsident Paul Beinhofer die begehrte Auszeichnung an Böhm. Der nahm ihn gerne in Empfang, erinnerte daran, dass er eigentlich kein gebürtiger Franke, sondern ein Egerländer sei. Durch die Kriegswirren kam er nach Unterfranken und Rhön-Grabfeld. Böhm hat eine steile politische Laufbahn hinter sich, wie der Regierungspräsident in seiner Laudatio skizzierte. Zuletzt war er Präsident des Bayerischen Landtags. Nie aber habe er sich in den Mittelpunkt gestellt, getreu dem Ausspruch von Papst Johannes XXIII. „Johannes nimm dich nicht so wichtig!“
Bereits zum 31. Mal vergaben die drei fränkischen Regierungspräsidenten in diesem Jahr den „Frankenwürfel“. Die aus einem Porzellanwürfel mit den Wappen der drei fränkischen Regierungsbezirke bestehende Auszeichnung wird an Persönlichkeiten verliehen, bei denen das Prägende des fränkischen Charakters besonders deutlich zum Ausdruck kommt: Das Wendige, das Witzige und das Widersprüchliche. Der Preis wurde traditionell am 11. November, dem Namenstag des Frankenheiligen Martin, im Rahmen eines Gans-Essens verliehen.
Neben Hans Böhm (Unterfranken) gingen Frankenwürfel an Ministerpräsident a.D. Günther Beckstein (Nürnberg) und Landrat Michael Busch (Ebersdorf bei Coburg). Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning übergab zusammen mit seinen Kollegen aus Mittel- und Unterfranken, Thomas Bauer und Paul Beinhofer, die Preise. Die musikalische Gestaltung hatte die Old Beertown Jazzband übernommen. Foto: Hanns Friedrich
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