Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

BAD NEUSTADT/AUGSBURG: Für BRK-Helfer: Weihnachten einmal ganz anders

BAD NEUSTADT/AUGSBURG

Für BRK-Helfer: Weihnachten einmal ganz anders

    • |
    • |
    Aus einem Altenheim in Augsburg halfen zwei BRK-Einsatzkräfte aus Rhön-Grabfeld die Bewohner zu evakuieren. Für die Entschärfung einer Fliegerbombe am zweiten Weihnachtsfeiertag mussten auch die Bewohner der Altenheime in einem Radius von 1,5 Kilometer um den Bombenfundort ihre Zimmer räumen.
    Aus einem Altenheim in Augsburg halfen zwei BRK-Einsatzkräfte aus Rhön-Grabfeld die Bewohner zu evakuieren. Für die Entschärfung einer Fliegerbombe am zweiten Weihnachtsfeiertag mussten auch die Bewohner der Altenheime in einem Radius von 1,5 Kilometer um den Bombenfundort ihre Zimmer räumen. Foto: Foto: Stefan Puchner/dpa

    Es war Bayerns größte Evakuierungsaktion nach dem Krieg, die der Fund einer Bombe in Augsburg ausgelöst hatte.

    55 000 Menschen – von den Größenverhältnissen her etwa eine Stadt wie Schweinfurt – mussten während der Entschärfung am ersten Weihnachtstag in Sicherheit gebracht werden. Auch ein Fahrzeug mit zwei Helfern des BRK-Kreisverbands Rhön-Grabfeld war an dem Einsatz beteiligt. Die Rhöner mussten Bewohner eines Altenheims umquartieren.

    Am 25. 12. rückten um zwei Uhr Elias Holzheimer und Jonas Wehner mit einem Kommandowagen des Kreisverbands aus, erzählt Alexander Klamt, Katastrophenschutzbeauftragter des Landkreises. Er hatte den Einsatz der Bad Neustädter Helfer mit dem Bezirksverband koordiniert. Gegen fünf Uhr vereinigten sie sich in Donauwörth mit den anderen Kräften, die aus ganz Bayern zusammengezogen wurden. Um sieben Uhr waren die Kräfte in Augsburg und einsatzbereit.

    Katastrophenschutz-Konzept

    Eine Stunde später begann die Evakuierungsaktion, die bis etwa 15 Uhr dauerte und an der rund 4000 ehrenamtliche Helfer beteiligt waren. „Eine enorme logistische Herausforderung, so viele Menschen und Geräte zu koordinieren“, sagt Klamt.

    Inzwischen existiert jedoch ein Katastrophenschutzkonzept, das nach dem Elbe-Hochwasser von 2002 entwickelt worden ist. Damals habe es zwar genügend Helfer gegeben, die jedoch offensichtlich völlig unorganisiert vorgegangen sein müssen.

    Kontingente aus jedem Bezirk

    Der bayerische Organisationsplan sieht vor, dass jeder Bezirk Kontingente für verschiedene Aufgaben aufstellt. Federführend ist der BRK-Bezirksverband. In den Kreisverbänden werden Einheiten für die Kontingente gebildet, die ebenfalls bestimmte Aufgaben verrichten. In diesem Fall bestand die Aufgabe im Transport von liegenden Patienten oder Heimbewohnern. Für diesen Zweck ist auch das Kommandofahrzeug des Bezirks in Bad Neustadt stationiert. Die beiden Helfer aus dem Kreisverband, die diese spezielle Fahrzeug fuhren, waren dadurch einerseits Assistenten des Führungsfahrzeugs, andererseits waren sie auch direkt am Abtransport beteiligt.

    „Unsere Aufgabe bestand darin, 15 Bewohner eines Altenheims, die bettlägerig sind, in eine sichere Unterkunft zu bringen“, erzählt Elias Holzheimer aus Kilianshof. 20 Fahrzeuge waren für den Einsatz eingeteilt, der über eine Stunde dauerte.

    Die Betroffenen seien häufig vollkommen überfordert gewesen, weil sie aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen wurden, schildert der 21-Jährige weiter. „Gott sei dank kam es zu keinem medizinischen Notfall“.

    Plötzlich 150 Personen mehr

    In anderen Einrichtungen muss es ähnlich gewesen sein. Weil sich aber die ursprünglich vorgesehene Zahl von 400 auf 550 Personen steigerte, konnte die Aktion erst um 15 Uhr abgeschlossen werden. Das hatte sogar zur Folge, dass sich die Entschärfung verzögerte. Den Rücktransport erledigten Helfer aus dem Augsburger Raum, so dass die beiden bereits am Spätnachmittag wieder die Heimreise in die Rhön antreten konnten.

    „Der Einsatz war – zumindest was meinen Aufgabenbereich betrifft – reibungslos verlaufen“, versichert Holzheimer. Allerdings habe der fehlende Schlaf an den Kräften gezehrt, da sie ja am frühen Morgen losfahren mussten. „Wenigsten konnte ich mit der Familie noch den Heilig Abend begehen, deshalb hat sie mich auch ohne großes Murren fortgelassen“.

    Nächster Einsatz beim Braveheart

    Für Klamt steht jedoch der nächste Einsatz schon wieder bevor – auf den er sich allerdings länger vorbereiten kann: der Braveheart-Battle im März. Rund 200 ehrenamtliche Helfer werden dort in Bischofsheim ihren Dienst verrichten, „das funktioniert nicht ohne gute Koordination“, so Klamt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden