Eigentlich betreibt er eine Gärtnerei in Merkershausen, doch in seiner Freizeit ist Peter Müller Organist – und das schon seit 30 Jahren. Dafür hat er kürzlich von Pfarrer Karl Feser aus der Pfarreiengemeinde Grabfeld eine Dankurkunde überreicht bekommen, die auch von Diözesanbischof Franz Jung aus Würzburg unterzeichnet wurde.
Der Pfarrer dankte ihm für die vergangenen drei Jahrzehnte und stellte fest, dass Peter Müller die 30 Jahre bereits überschritten hat, aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Ehrung aber erst jetzt erfolgen.
Passion fürs Orgelspiel
Wenn Peter Müller in seiner Heimatpfarrei St. Martin in Merkershausen an der Orgel sitzt, dann geht er voll und ganz in der Musik auf. Die Königin der Instrumente hat es ihm schon als Ministrant in seiner Heimatkirche angetan. "Es ist die Klangfülle, die ein solches Instrument hat und, dass einer allein das spielen kann."

In der Dankurkunde wird Müllers besondere melodische Einleitung und Hinführung zum eigentlichen Lied herausgestellt. Pfarrer Feser erwähnte auch das "schöne Nachspiel" und verwies auf seine Ausbildung zum Organisten, zu der auch die Hymnologie gehöre. Diese "ist die Lehre vom Kirchenlied, die einerseits mit seiner textlichen als auch seiner melodischen Gestalt zu tun hat", erläuterte der Pfarrer. Damit habe sich auch Peter Müller beschäftigt.
Sein Highlight: Altarweihe in Trappstadt
Wenn Peter Müller auf die vergangene Zeit blickt, erinnert er sich an seine Zeit als Ministrant. Schon damals sei er von der Klangfülle der Orgel fasziniert gewesen. So entschied er sich als 13-Jähriger das Orgelspiel zu lernen und zwar beim damaligen Regionalkantor Alois Bergner. "Es war keine einfache Zeit. Während andere am Fußballplatz waren, musste ich üben und den Unterricht besuchen."
"Während andere am Fußballplatz waren, musste ich üben und den Unterricht besuchen."
Organist Peter Müller über die Organistenausbildung in jungen Jahren
Als 15-Jähriger durfte er seinen ersten Gottesdienst in der Kirche St. Wendelin in Eyershausen spielen. Diese erste Stelle hatte er einem Postboten zu verdanken, der in Eyershausen Organist war. Er hörte, wie der junge Peter Müller in seinem Elternhaus an der Heimorgel spielte und fragte ihn, ob er sich vorstellen könne Organist in Eyershausen zu sein. "Ich habe mich natürlich gefreut und gerne zugesagt." Fünf Jahre später kam Trappstadt dazu und 2009 wechselte er als Organist nach Althausen.

Mittlerweile spielt Müller in seiner Heimatgemeinde Merkershausen, aber auch in anderen Kirchen. Denn als "Springer" spiele er dort, wo er gebraucht werde. Seine persönlichen Höhepunkte waren für ihn die Altarweihe in Trappstadt mit dem Würzburger Bischof und die Hochfeste in der Kirche.
Organisten sind heiß begehrt
Wie gefragt Organisten heute sind, zeigt sich am Dienstplan von Peter Müller: Einsätze an Werktagen und bei Wortgottesfeiern. Es kann aber auch vorkommen, dass er an einem Sonntag gleich zweimal spielen muss, so auch am vergangenen Sonntag. Erst um 8.30 Uhr in Herbstadt und dann um 10 Uhr in Merkershausen.
Wie in den Anfangsjahren ist Peter Müller auch heute schon eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn in der Kirche, um die vorgegebenen Lieder einmal durchzuspielen. "Ich will mich ja nicht blamieren, vor allem wenn es neue Kirchenlieder sind", sagt er schmunzelnd.