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Bad Königshofen: Museum Schranne: Das lange Bemühen um die Barrierefreiheit

Bad Königshofen

Museum Schranne: Das lange Bemühen um die Barrierefreiheit

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    Freude über die Verleihung des Signets "Bayern barrierefrei" für die Museum in der Schranne zeigten: Alois Gensler, der frühere Behindertenbeauftragte des Landkreises, Bürgermeister Thomas Helbling, Eva Böhm, die Stellvertreterin des Landrates, Museumsleiter Andreas Rottmann und der städtische Behindertenbeauftragte Karl-Heinz Schönefeld. Peter Suckfüll, der neue Behindertenbeauftragte des Landkreises, hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme aus terminlichen Gründen die kleine Feier bereits verlassen. 
    Freude über die Verleihung des Signets "Bayern barrierefrei" für die Museum in der Schranne zeigten: Alois Gensler, der frühere Behindertenbeauftragte des Landkreises, Bürgermeister Thomas Helbling, Eva Böhm, die Stellvertreterin des Landrates, Museumsleiter Andreas Rottmann und der städtische Behindertenbeauftragte Karl-Heinz Schönefeld. Peter Suckfüll, der neue Behindertenbeauftragte des Landkreises, hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme aus terminlichen Gründen die kleine Feier bereits verlassen.  Foto: Michael Petzold

    Der Weg zur Barrierefreiheit im Museum Schranne war mit hohen Hürden versehen. Mit Händen und Füßen hatte sich das Landesamt für Denkmalpflege lange dagegen gewehrt, den Einbau eines Aufzuges in der Vorderfront des aus dem 16.Jahrhundert stammenden ehemaligen Schüttbaus des Klosters Wechterswinkel zuzustimmen. Erst ein durch Landrat Thomas Habermann vermitteltes Behördengespräch auf höherer Ebene in München ebnete schließlich den Weg. An dieses zähe Ringen erinnerten fast alle der wenigen Gäste, die coronabedingt zur Verleihung des Signets"Bayern barrierefrei" in das Museum gekommen waren.      

    Den Anstoß zu der ganzen Sache war von Alois Gensler gekommen. Der langjährige Behindertenbeauftragte des Landkreises, der zum 1. Mai aus seinem Amt geschieden ist, hatte in dieser Eigenschaft zu den Umbauplänen in der Schranne Stellung genommen. Das auch von der Staatsregierung ausgegebene Ziel, alle öffentlichen Gebäuden für Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte möglichst problemlos zugänglich zu machen, sah Gensler hier nicht ausreichend verwirklicht, was sich negativ auf die Zuschüsse hätte auswirken können. Der vorgesehene  Aufzug sollte nämlich erst ab dem Erdgeschoss die Gäste transportieren. Die neun Stufen der  Treppe am Haupteingang von der Martin-Reinhard-Straße her stellen aber für diese Personengruppe ein unüberwindbares Hindernis dar und den gut 200 Meter langen Umweg über Kopfsteinpflaster zum Hintereingang in der Kellereistraße hielt Gensler für unzumutbar.            

    Denkmalpfleger wollten den Außenaufzug zunächst verhindern  

    Bei Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling fand der Behindertenbeauftragte offene Ohren vor für seinem Vorschlag, den Aufzug schon vom Keller aus zu installieren. Dass die Denkmalpfleger dabei nicht mitspielten, will ihnen Gensler gar nicht verübeln, schließlich sei es ihre Aufgabe, die Dinge zu erhalten. Auch der städtische Behindertenbeauftragte Karl-Heinz Schönefeld setzte sich für das Vorhaben ein, das dann schließlich doch verwirklicht wurde und noch eine barrierefreie Toilette im Keller mit sich brachte. Zusätzlich wurde das Museum nach den Kriterien der bundesweiten Kennzeichnung "Reisen für alle" eingestuft und ist berechtigt, bis zum August 2022 die Auszeichnung "Barrierefreiheit geprüft" zu führen. Helbling wies zudem darauf hin, dass es der Stadt ein Anliegen sei, auch bei all ihren anderen Bauvorhaben die Barrierefreiheit umzusetzen, wie das ja auch schon im historischen Rathaus geschehen sei.

     Alle Teilnehmer der kleinen Feier waren sich einig, dass der Aufzug gut in die Front des im Mai vorigen Jahres nach zweijähriger Sanierungszeit wieder eröffneten Museums passt und keinesfalls störend wirkt. Auch Eva Böhm, die neue Stellvertreterin des Landrats, sah in der Barrierefreiheit einen Gewinn für das Haus. Das staatliche archäologische Museum und das Grenzlandmuseum seien aus kultureller Sicht eine Bereicherung für den Landkreis. Das könne sie aus eigener Erfahrung nur bestätigen, da sie schon mehrfach mit Schulklassen das Museum besucht und an verschiedenen Aktionen teilgenommen habe.

    Alle würdigten das Engagement von Alois Gensler

    Für die Lehrerin an der Bad Königshöfer Grabfeldschule war es übrigens der erste offizielle Termin in ihrem neuen Amt. Sie freute sich, dass mit dem Signet für alle sichtbar werde, dass in den Museen in der Schranne alle Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Handicap willkommen seien. Dabei würdigte sie, wie auch Helbling, das große Engagement von Gensler, der das Amt seit 2009 wahrgenommen hatte. Dessen Nachfolger Peter Suckfüll erklärte, dass er es nicht leicht haben werde, die großen Fußstapfen seines Vorgängers auszufüllen.

    Alois Gensler hatte sich nicht nur für den Aufzug eingesetzt, sondern auch die Bewerbung für die Verleihung des Signets angestoßen, was ebenfalls nicht ohne Probleme über die Bühne gehen sollte. Am 14. Oktober vergangenen Jahres hatte er den Antrag eingereicht, am 16. März sollte dann die Verleihung erfolgen, was aber durch den Ausbruch der Corona-Pandemie und den folgenden Lockdown verhindert und jetzt nachgeholt wurde.       

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