Traditionell klingt in Bastheim der Sitzungsreigen mit dem "Petersgericht" aus. Der Bürgermeister Tobias Seufert muss dabei den Zuhörern Rede und Antwort stehen, kann jedoch zuerst aus seiner Sicht die Geschehnisse in der Gemeinde schildern und auf die wichtigsten Kennzahlen eingehen.
Ein kräftiger Einwohnerrückgang auf 2200 Personen ist unter anderem auf die geringe Anzahl von zehn Geburten zurückzuführen. Der Haushalt hat den Ansatz deutlich verfehlt, bei einem Plan von neun Millionen Euro belief sich das Volumen nur auf 6,5 Millionen. Die Gründe waren vor allem die Investitionen, die deutlich geringer ausfielen, weil Schlussrechnungen noch nicht bearbeitet wurden.
Entgegen der Kalkulation schloss der laufende Betrieb doch mit einem Erlös ab, wodurch die Gemeinde mehr Schulden als vorgesehen tilgen konnte und die Gemeinde jetzt noch mit 1,7 Millionen Euro in der Kreide steht. Pro Kopf bedeutet das ein Defizit von 825 Euro, was etwas über dem Landesdurchschnitt liegt. Durch diese Entwicklung kann die Gemeinde Rücklagen von 2,2 Millionen aufweisen, die aber bald aufgebraucht werden, wenn die Endabrechnungen für die Projekte eintreffen.
Außerdem hängt eine Ankündigung des Landkreises wie ein Damoklesschwert über der Gemeinde. Denn voraussichtlich soll die Kreisumlage kräftig steigen, was derzeit einen Betrag von 100.000 Euro für Bastheim ausmachen könnte. Seufert hofft, dass es in diesem Punkt noch Verbesserungen gibt. Immerhin entlasten die Einkünfte durch eine leicht steigende Grundsteuer die Gemeinde ein wenig.
Zum Abschluss gebracht wurde das Millionen-Projekt einer neuen Trinkwasserleitung nach Reyersbach. Die Umstellung habe gut geklappt, so dass die Versorgung des Orts nicht einmal einen Tag unterbrochen war. "Bisher hat es auch noch keinen Rohrbruch gegeben", stellte der Bürgermeister schmunzelnd fest.
Thema Trinkwasserversorgung beschäftigte den Gemeinderat
Die Trinkwasserproblematik hat den Gemeinderat ohnehin stark beschäftigt. Im Mittelpunkt stand die Entscheidung über die künftige Versorgung. Der Gemeinderat sprach sich schließlich für Ausbau und Modernisierung der vorhandenen Einrichtungen und Ergänzung durch einen weiteren Brunnen aus. Eine Probebohrung soll voraussichtlich in diesem Jahr vorgenommen werden.
Des Weiteren laufen die Planungen für eine Erweiterung des Baugebiets "Spielberg", die Arbeiten für die Nahwärmeversorgung in Unterwaldbehrungen und Bastheim sind dagegen schon erheblich fortgeschritten. An Anschaffungen nannte Seufert eine neue Küche im Hort, außerdem wurde im Dorfladen eine Postfiliale und außen eine Poststation eingerichtet.
Im Rathaus hat sich dagegen eine Praxis für Psychotherapie für Kinder niedergelassen. Außerdem geht am 1. Februar der Busrufdienst "Callheinz" in Betrieb. Dafür sind Haltestellen in allen Gemeindeteilen von Bastheim festgelegt worden, von denen Fahrten bis nach Langenleiten und Münnerstadt möglich sind.
Als ein erfreuliches Ereignis beschrieb Seufert die Gründung eines Teams zur Dorfverschönerung. Durch das Engagement der Mitglieder sind an verschiedenen Stellen neue Bänke aufgestellt und Begrünungen vorgenommen worden. Erfreulich sei ebenfalls, dass der Gemeindewald einen Erlös von fast 100.000 Euro abgeworfen hat.
Bürger stellen Fragen und geben Anregungen
Im Diskussionsteil ergriff Hermann Leicht als Erster das Wort und wies wie später weitere Zuhörer auf Mängel in der neuen Gemeindeapp hin. Seufert bestätigte den Einwand und forderte dazu auf, die Mängel schriftlich im Rathaus zu hinterlegen, damit entsprechende Aufträge an die verantwortliche Firma weitergegeben werden.
Alfred Klemm erkundigte sich nach den Gründen für die erheblichen Aufschläge bei den Friedhofsgebühren. Der Bürgermeister erklärte die Entscheidungen unter anderem mit den Investitionen der Vorjahre. Darüber hinaus sei früher nicht so sehr auf die Kosten geschaut worden, so dass die Einrichtungen meist ein Minus produziert haben. Jetzt ist die Gemeinde angehalten, kostendeckend zu arbeiten, ansonsten müsste sie mit dem Verlust der Stabilisierungshilfe rechnen. Die Kosten hat ein externes Büro berechnet.
Günther Masur monierte die hohe Anzahl der Rohrbrüche am Gresselberg, die zuletzt zu einer zweitägigen Sperrung der Zufahrt des Baugebiets geführt hätten, weil keine zweite Zufahrt existiert. Der Bürgermeister korrigierte jedoch die Behauptung und verwies auf eine Sperrung nur während der Arbeitszeit. Warum nur eine Zufahrt vorhanden ist, erklärte er mit den Planungen aus früherer Zeit.
Markus Euring beanstandete eine fehlende Beschattung auf dem Spielplatz. Seufert erwiderte, dass bereits entsprechende Schritte zur Behebung des Mangels eingeleitet seien. Winfried Zimmer kritisierte die geringe Zahl von Bauplätzen an der Erweiterungsfläche am "Spielberg" und forderte die Ausweisung von weiteren Bauflächen, was der Bürgermeister jedoch als problematisch betrachtet, da die Behörden vor allem auf einer Belebung der Innenräume bestehen.