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NORDHEIM: Pfarrer Georg Neumann sagt ade

NORDHEIM

Pfarrer Georg Neumann sagt ade

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    Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Birgit Fischer aus Nordheim sprach Dankesworte für die Gemeinde und die Pfarreiengemeinschaft Nordheim-Fladungen. Auch Oberministrant Sebastian Fritsche dankte im Namen aller Minis für die schöne Zeit mit Pfarrer Neumann.
    Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Birgit Fischer aus Nordheim sprach Dankesworte für die Gemeinde und die Pfarreiengemeinschaft Nordheim-Fladungen. Auch Oberministrant Sebastian Fritsche dankte im Namen aller Minis für die schöne Zeit mit Pfarrer Neumann. Foto: Brigitte Gbureck

    Ein Hauch von Wehmut schwang mit. 100 Ministranten aus allen Ortschaften der Pfarreiengemeinschaft Fladungen/Nordheim hatten sich am frühen Sonntagmorgen im Sportheim in Nordheim versammelt, um sich auf den Verabschiedungsgottesdienst für Pfarrer Georg Neumann vorzubereiten. In der Kirche probten 50 Musikanten aus allen Orten der Pfarreiengemeinschaft, um den Gottesdienst zu begleiten. Mit dem bayerischen Defiliermarsch geleiteten sie Pfarrer Georg Neumann, Pfarrer i. R. Karl Hauck, Pastoralreferentin Iris Will-Reusch, Pfarrerin Christel Kupfer aus Sondheim-Stetten, Pfarrer Oliver Englert aus Urspringen und Pfarrer Alfred Spekker aus Frankenheim in Thüringen in das Gotteshaus, angeführt von der Schar der Ministranten. Ein beeindruckendes Bild.

    Im Gottesdienst beleuchtete Pfarrer Neumann ein Stück Nordheimer Geschichte, das ihn entscheidend geprägt habe. Er bezog sich auf die 40-jährige Wüstenwanderung des Volkes Israel ins Gelobte Land. Zwar nicht 40, aber doch drei Jahre sei Nordheim durch die Wüste gewandert, bis die Sanierung des Gotteshauses abgeschlossen war. Bei einem Gottesdienst im Pfarrhof hatte ihm die gräfliche Familie von Soden Erde vom Berg der Seligpreisungen überreicht, die er wie einen kostbaren Schatz aufbewahrt habe.

    Bei der Altarweihe wurde diese Erde in den Altar eingelassen. Da hätten alle gemerkt: „Jetzt sind wir wieder zu Hause“, sagte Neumann.

    Ein Teil des Lebenswerks

    Neumanns Abschiedsgottesdienst war gemeinsam mit dem evangelischen Pastoralteam geplant worden. Das Thema Seligpreisungen stand im Mittelpunkt. Zum Hochgebet versammelten sich sämtliche Ministranten um den Altar. Nach der Kommunion waren Dankesreden für Pfarrer Neumann angesagt. Fladungens Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten überreichte ein Präsent und bedankte sich für Neumanns Wirken in der oberen Rhön. Sie wünschte, dass er viele positive Begegnungen in Erinnerung behält, wenn er nun in seine alte Heimat, das Rheinland, zurückkehrt. Wer lange hier gelebt hat, lässt einen Teil seines Lebenswerkes zurück, meinte Hausens Bürgermeister Fridolin Link. In der Zeit vor dem Wegzug habe Pfarrer Neumann gespürt, wie gern ihn seine Gemeinde hatte und wie schwer doch der Abschied fällt. Link wünschte sich, dass Pfarrer Neumann der Gemeinde öfter einen Besuch abstattet.

    Erst am 14. April 2014 wurde Pfarrer Neumann Bürger von Nordheim, sagte Bürgermeister Thomas Fischer. Da das Pfarrhaus vermietet war, bezog er eine Wohnung mit Eingang auf der Rückseite der von-der-Thann-Straße. Auf Wunsch machte es Fischer möglich, eine standesgemäße Adressänderung in die Domdechant-Straße herbeizuführen und überreichte dazu eine passende Urkunde. Auch der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll dankte für sein segensreiches Wirken.

    Andreas Weber bedankte sich im Namen der Wortgottesdienstleiter. „Pfarrer Neumann hat es sehr gut verstanden, das Licht in den Herzen zu entfachen“, sagte er, und fügte an: „Schön, dass es dich gibt.“ Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Birgit Fischer beleuchtete, was Pfarrer Neumann in den vergangenen zehn Jahren auf den Weg gebracht hat: eine lebendige Ministrantenarbeit, die Treffen der Wortgottesdienstleiter, Salbungsgottesdienste, den Bußgang der Männer, die Marienmesse in Neustädtles, das Annafest in Hausen, die Sakramentprozession an Christi Himmelfahrt und vieles mehr. Auch die Kreuzbergwallfahrt wurde unter ihm eingeführt,Aber das Wichtigste war sein Blick in die Zukunft und was sein wird, wenn er nicht mehr da ist.

    Man sei gut vorbereitet, wenn Pfarrer Thomas Menzel am 1. Februar als Pfarradministrator in der oberen Rhön tätig wird. Zum Dank überreichte Fischer Neumann ein Bild von der Sebastianuskapelle, weil sein Herz daran hängt.

    Jeden Spaß mitgemacht

    Oberministrant Sebastian Fritsche lobte, dass sich dank seiner großartigen Arbeit in all den Jahren eine sehr starke Ministrantengemeinschaft entwickelt hat. Fritsche erinnerte an viele gemeinsame Erlebnisse, wo der Pfarrer „jeden Spaß mitgemacht“ hat. Als Überraschungsgeschenk wurde ein überdimensionales Weihrauchfass hereingefahren, das die Ministranten gebaut hatten. Damit machte Pfarrer Neumann auch gleich mächtig Dampf.

    Neumann nannte es sein schönstes Abschiedsgeschenk. Es war ihm stets Herzensvision, alles so zu tun, damit es in die Zukunft hineinführt. Es sei immer wieder angeklungen, dass dieser Versuch gelungen sei. Aber: Das wäre alles nicht machbar gewesen ohne die, die mitgemacht und es mitgetragen haben, ihn vielleicht auch manchmal ertragen haben. All denen sagte er danke. Wenn man diesen Gottesdienst so verfolgt habe, möchte man sagen: schön, dazuzugehören.

    Im Pfarrheim drängten sich im Anschluss an den Gottesdienst viele Gläubige, um sich von Pfarrer Neumann zu verabschieden. Viele herzliche Umarmungen gab es, wie schon zuvor in der Kirche. Gerhard Kupfer überreichte im Namen des evangelischen Pastoralteams einen Bildband mit Zeugnissen aus dem Leben von Pfarrer Neumann in seiner Rhöner Zeit. Die Beliebtheit und Wertschätzung des Geistlichen war bei allen deutlich zu spüren. Neben Abschiedswehmut plagte Pfarrer Neumann am Sonntag eine heftige Erkältung – „und das, wo ich doch nächste Woche genug Zeit dafür gehabt hätte“, wie er trocken anmerkte.

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