Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

Fladungen: Schmiede geht im Sommer auf die Reise

Fladungen

Schmiede geht im Sommer auf die Reise

    • |
    • |
    Die historische Schmiede von Waldberg soll künftig im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen stehen. Im Sommer wird sie in Waldberg abgebaut und ins Museumsdorf transloziert.
    Die historische Schmiede von Waldberg soll künftig im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen stehen. Im Sommer wird sie in Waldberg abgebaut und ins Museumsdorf transloziert. Foto: Thomas Pfeuffer

    Bis Hammer und Amboss einsatzbereit sind, wird noch einige Zeit vergehen. Doch Ende dieses Jahres soll die alte Schmiede aus Waldberg im Fränkischen Freilandmuseum in Fladungen stehen. Im Sommer wird das Gebäude ins Museumsdorf transloziert – das heißt, am jetzigen Standort zerlegt, abgebaut und im Museum originalgetreu wieder aufgebaut. Dafür hat das Freilandmuseum eine eigene, erfahrene Handwerkermannschaft zur Verfügung. Die Eröffnung der komplett eingerichteten Schmiede ist 2021 geplant.

    "Neben der Büttnerei aus Sulzthal wird die Schmiede aus Waldberg das zweite Gebäude im Museum sein, das sich ausschließlich dem Handwerk widmet", kündigt Museumsleiterin Ariane Weidlich an. Das Besondere an der Werkstatt von 1934 ist die vollständig erhaltene Ausstattung aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, die künftig in Fladungen präsentiert wird. Durch regelmäßige Vorführungen soll die Schmiede zu einem Publikumsmagnet werden. Dass das Gebäude barrierefrei gestaltet werden kann, ist ein weiterer Pluspunkt, denn die Museumsmitarbeiter haben sich auf die Fahnen geschrieben, die Vergangenheit auch für behinderte Menschen erlebbar zu machen. 

    Vorfreude auf die neue Saison

    Das ganze Team rund um Chefin Ariane Weidlich freut sich schon auf die Saisoneröffnung am Samstag, 30. März, wenn endlich wieder Leben im Freilandmuseum einzieht. Bis November können Rhönfreunde und Gäste aus aller Herren Länder in Fladungen eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen. Bei einem Pressegespräch zum Start in die neue Saison lobte der Zweckverbandsvorsitzende, Landrat Thomas Habermann, die Mitarbeiter für die gute Vorbereitung und den Fokus auf ein großes Thema im Museum, nämlich das bäuerliche Leben von einst auch für behinderte Menschen erlebbar zu machen.

    Freuten sich über die Verleihung des Signets "Bayern barrierefrei - Wir sind dabei!" für das Fränkische Freilandmuseum Fladungen: (von links) wissenschaftlicher Leiter Heinrich Hacker, Museumsleiterin Ariane Weidlich, der Zweckverbandsvorsitzende, Landrat Thomas Habermann, die Leiterin der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern, Astrid Pellengahr, die Behindertenbeauftragte für den Bezirk Unterfranken, Karin Renner, und Patricia Linsenmeier, seit Januar verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Museum.
    Freuten sich über die Verleihung des Signets "Bayern barrierefrei - Wir sind dabei!" für das Fränkische Freilandmuseum Fladungen: (von links) wissenschaftlicher Leiter Heinrich Hacker, Museumsleiterin Ariane Weidlich, der Zweckverbandsvorsitzende, Landrat Thomas Habermann, die Leiterin der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern, Astrid Pellengahr, die Behindertenbeauftragte für den Bezirk Unterfranken, Karin Renner, und Patricia Linsenmeier, seit Januar verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Museum. Foto: Simone Stock

    "Für ein Freilandmuseum ist es eine große Herausforderung, die Gebäude und das Handwerk auch für behinderte Menschen zugänglich zu machen", so Thomas Habermann. Er ist stolz, dass das Thema Inklusion in Fladungen engagiert angepackt wird, um behinderten Menschen die Teilhabe an historischer dörflicher Kultur zu ermöglichen.

    Museum für behinderte Menschen erlebbar machen

    Das war auch der Behindertenbeauftragten des Bezirks Unterfranken, Karin Renner, ein großes Lob wert. Die Büttnerei aus Sulzthal, das erste große Inklusionsprojekt des Museums, zeige, was möglich ist, dass auch behinderte Menschen einen Museumsbesuch als ein Erlebnis erfahren. Das Gebäude ist barrierefrei zugänglich und kann mittels Tastmodellen sowie Mediaguides in Gebärdensprache erkundet werden. Sehbehinderte und Blinde erhalten per akustischer Bildbeschreibung Informationen über Haus und Gerätschaften. Karin Renner freut sich, dass das behindertengerechte Angebot in Fladungen Stück für Stück ausgebaut werden soll: "Der Bezirk muss mit seinen Einrichtungen beim Thema Inklusion Vorreiter sein."

    Museumsleiterin Ariane Weidlich verspricht, hier am Ball zu bleiben. "Wir haben eine Analyse des gesamten Geländes und der 30 Gebäude gemacht und ermittelt, wo man das Konzept ebenfalls umsetzen kann." Sechs Gebäude haben sich herauskristallisiert, die sich für barrierefreien Zugang und behindertengerechte Informationen umgestalten lassen. Astrid Pellengahr, Leiterin der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern, war eigens aus dem Allgäu angereist, um den Museumsmitarbeitern dafür ein Lob auszusprechen. Die Behörde begleitet das Museum auf diesem Weg fachlich und unterstützt den Prozess der Neugestaltung. "Für alle Besucher sollte ein Grundsatz erfüllt sein: hinkommen – reinkommen – klarkommen", machte sie deutlich.

    Neuer Flyer für internationale Gäste

    Das gilt auch für internationale Besucher des Museums. Im April bringt das Museum eine Neuausgabe seines Info-Flyers in englischer Sprache heraus, und auch der Online-Auftritt wird zweisprachig. Mitmachangebote auf Englisch sollen Besucher aus aller Herren Länder begeistern, Kinder können mit einem englischsprachigen Quiz auf Entdeckertour gehen. Damit will sich das Freilandmuseum als Ausflugsziel für internationale Gäste etablieren – im Gästebuch zeugen Einträge von Besuchern aus den Niederlanden, aus Großbritannien, aber auch aus Asien und Saudi-Arabien davon, dass die Rhön als Urlaubsregion immer beliebter wird.

    Freilandmuseum: Öffnungszeiten und Fahrten des Rhön-Zügle Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen hat von 30. März bis 3. November täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Im April und Oktober ist jeweils montags Ruhetag (Ausnahme Ostermontag, 22. April). Das Rhön-Zügle befördert 2019 an 20 Sonn- und Feiertagen Fahrgäste in historischen Waggons durch das Streutal. Die Museumsbahn startet mit den ersten beiden Abfahrten nun jeweils eine Stunde früher als bisher: um 9.02 und 12.02 ab Fladungen. Damit haben Passagiere ab Mellrichstadt bereits um 10.10 Uhr die erste Möglichkeit, mit dem Rhön-Zügle ins Freilandmuseum zu fahren. Bisher fuhr die Dampflok mittags ab Fladungen  nur bis Ostheim und kehrte dann wieder ins Museum zurück. In der neuen Saison wurden weitere Zustiegsmöglichkeiten in Mellrichstadt und Stockheim geschaffen. Da die Dampflok bis Mellrichstadt durchfährt, gibt es hier künftig an jedem Fahrtag drei (bisher zwei) Abfahrten: um 10.10, 13.10 und 16.10 Uhr.  Erstmals verkehrt die Museumsbahn am Ostersonntag, 21. April, auf den Gleisen im Streutal. Reservierungen für die Museumsbahn sind bis zehn Werktage vor dem gewünschten Fahrtag per E-Mail unter info@freilandmuseum-fladungen.de oder unter Tel. 09778 / 91230 möglich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden