"Für mich soll’s rote Rosen regnen" lautet der bekannte Hit von Hildegard Knef aus dem Jahr 1968. Auch am 14. Februar, dem Valentinstag, "regnet" es für viele Verliebte Rosen. Neben Pralinen, selbstverfassten Briefen, Schmuck oder Parfum ist eines auf der Geschenkliste nicht wegzudenken: Blumen. Am besten rote Rosen. Wer noch schnell welche besorgen will, läuft zum Blumenladen in der Nähe. Für Gärtnereien und Blumenläden bedeutet das viel Betrieb. Wie bereiten sich die Floristinnen und Floristen darauf vor?
Valentinstag: "Ein willkommener Tag für Gärtner und Floristen"
Die Gärtnerei Fiedler in Stockheim ist für den Ansturm gewappnet: "Wir haben uns extra vorbereitet. Der Valentinstag ist ein willkommener Tag für Gärtner und Floristen", meint Andrea Fiedler-Baumeister, die Inhaberin. Am Tag der Liebe sei auf jeden Fall mehr los als an anderen Tagen, sagt sie aus Erfahrung. "Nur an Muttertag ist noch mehr los." Wegen Corona musste sie in den beiden letzten Jahren auch am Valentinstag ihren Laden geschlossen lassen. Über das "Click and Collect"-Konzept hat sie dennoch einige Sträuße an den Mann gebracht.

Und was ist der Verkaufsschlager an diesem Tag? "Die Leute kaufen meistens eins, zwei rote Rosen", sagt die Floristin. Deshalb bestellt sie beim Großhändler mehr Schnittblumen. Auch die Dekoration des Ladens spiegelt das Fest der Verliebten wider. "Am Valentinstag sind vor allem die Farbe Rot, Rosen und Herzen ein Thema", sagt Fiedler-Baumeister mit Blick auf ihre Dekoration. In einer extra eingerichteten Ecke finden sich neben Schnittblumen auch noch speziell vorgefertigte Gestecke und Blumensträuße.
Blumenauswahl durch Corona begrenzt
Auch im Blumenladen Luther in der Manggasse in Ostheim verkaufen sich an diesem besonderen Tag die roten Rosen am besten, teilt Heidrun Luther, die Chefin des Ladens, mit: "Der Verkaufsschlager ist ganz klassisch die rote Rose." Übermäßig viele Kunden erwartet sie ihrer Erfahrung nach aber nicht, wie die letzten Jahre gezeigt haben: "Es gehen schon mehr Rosen als normal, aber der Andrang hält sich doch in Grenzen. Wir sind hier auf dem Land, da ist beispielsweise in größeren Städten mehr los." Extra vorgefertigte Blumensträuße oder Gestecke speziell für diesen Tag gibt es für Last-Minute-Shopper in ihrem Laden nicht. Bis Samstag konnten sich Kunden aber per Vorbestellung ihre individuellen Blumengeschenke zusammenstellen. "Im Moment ist es schwer, eine breite Auswahl an Blumen anzubieten, durch Corona ist das Angebot nicht so vielfältig", beklagt Luther.
Trend weg von der roten Rose?
Anders ist die Lage in Mellrichstadt im Blumengeschäft "Blumen Zauber" von Daniela Braun. Wie sie festgestellt hat, geht der Trend weg von Rosen und Rot hin zu cremigen Farben oder Frühlingsgestecken: "Rote Rosen werden mitunter auch noch viel verkauft, aber die Bandbreite wird vielfältiger, bunt, gemischter." Pauschal auf den Klassiker zu setzen, hält Braun für falsch. Viel besser sei es, die Blumenauswahl für den Beschenkten anzupassen: "Man muss individuell schauen und sich dann danach richten, was der Person gefällt. Faktoren wie persönlicher Geschmack, die Einrichtung und vieles mehr spielen bei der richtigen Auswahl der Blume eine Rolle. Ich persönlich mag zum Beispiel Gelb, etwas Sonniges", verrät die Inhaberin.

Blumen an Valentinstag gehören für Braun mit dazu. "Es ist was für die Seele und zeigt, dass man an jemanden gedacht hat", findet sie. Für diesen Montag, an dem die Kundschaft überwiegend männlich sei, habe sie mehr Schnittblumen als üblich im Laden stehen und extra Gestecke vorbereitet. Aber wie viele Kunden an diesem Tag ins Geschäft kommen, ist auch für die Floristin schwer einzuschätzen: "Früher gab es nach Fasching deutlich mehr Kunden. Das lag wohl daran, dass sich bei den Tänzen viele Leute verliebt haben", sagt Braun verschmitzt. Teilweise hätten Kunden an Valentinstag bei ihr schon Blumensträuße im Wert von bis zu 100 Euro gekauft. Ob so jemand auch dieses Jahr wieder kommt, bleibt abzuwarten.
