Es war eine Sternstunde des Sondheimer Faschings: Neben den eigenen Akteuren konnten die Moderatoren Nadine Sack und Volker Köhler bei der ersten Sitzung der Sondheimer Faschingsfreunde (SFF) am Samstag die bekannten Comedians Martin Rassau und Bernhard Ottinger von der Comödie Fürth begrüßen. Als frotzelnder Taxifahrer chauffierte Otti seinen guten Freund Rassau, auch bekannt als ein Part des Duos Waltraud und Mariechen, mit vier Navigationssystemen zu seinem Auftrittsort in den Weimarischen Hof.
Die beiden Comedy-Profis plapperten frei von der Seele weg. Schnoddrige Wortspiele, rasante Szenenfolgen und eine ganze Menge Blödsinn sowie ein bisschen Spott, ein bisschen Ironie, kleine Lästerattacken – das alles formte sich zusammen zu einem Pfeil von Heiterkeit, der mitten ins Sondemer Narrenherz traf. Und die Faschingsfreunde können über sich selbst lachen: So wurde nicht nur das Hinterdorf Sondheim, sondern auch die Veranstaltung selbst wie auch einige Narren im Saal von den Gästen aus Fürth auf die Schippe genommen. Taxifahrer Ottinger stänkerte aber auch über seine Fahrgäste und beschwerte sich über die großen und kleinen Sorgen des Alltags. Besonders bemerkenswert: Die bekannten Comedians sind unentgeltlich in Sondheim aufgetreten. Lediglich über eine Spende an die Selbsthilfeberatungsstelle „Hepatitishilfe Mittelfranken e.V. “ würden sie sich freuen, sagten sie am Ende keck ins Mikrofon von Nadine Sack.
Doch das war noch nicht alles, was der Abend zu bieten hatte. Bettina Bach-Umhöfer und Ralf Sick von der Hendunger Karnevalsgesellschaft (He-Ka-Ge) sorgten mit ihrem Sketch „Casting“ für jede Menge Lacher im Publikum. Als Hiltrud und Karl-Heinz nahmen sie ein Video für Dieter Bohlens Superstar-Show auf. Auch die Garde aus Hendungen brillierte im Verlauf des Abends mit ihrem Garde- und Showtanz.
Die Narren aus Sondheim hatten ein grandioses Programm zum Motto „Sondheimer Faschingsfreunde im Wilden Westen“ zusammengestellt. Zum Auftakt zeigte der Faschingsnachwuchs im Cowboy-Outfit sein tänzerisches Können. Die sechs Mädchen und zwei Jungen wurden von Nadine Sack und Anita Günther trainiert.
Eine Augenweide waren die von Jacqueline Kümmeth einstudierten Tänze. Nach ihrem Gardetanz beeindruckten die zehn Tänzerinnen ein zweites Mal mit einem effektvollen Showtanz. Ganz groß präsentierten sich Kimberly Sack und Luisa Wehner das erste Mal auf der Bühne. Als Indianermädchen erzählten sie in ihrer Kinderbütt auswendig, welche Vor- und Nachteile das Leben als Prinzessin bietet. Die musikalischen Darbietungen von Svenja Schlereth und Thomas Sack, die live bekannte Countrysongs wie Easy Rider oder Country Roads sangen, sorgten für ausgelassene Stimmung im Saal. Felix Hoßfeld setzte mit dem Chartstürmer „Brenna tuats guat“ von Hubert von Goisern noch einen drauf.
Svenja Schlereth und ihre Mutter Maritta Lenhardt sorgten mit dem Sketch über Schiller und Schaller für viel Spaß. Alles begann mit einem Schreibtisch, der angeblich aus dem Nachlass von Schiller sein sollte und beim Antiquitätenhändler Schaller zu erwerben war. Und dabei gab es auch was zu lernen, denn im Zwiegespräch wurden die Titel zahlreicher Schiller-Werke aufgezählt. Weitere Höhepunkte waren der Bauchredner, die Bütt „Lexa beim Speed-Dating“ sowie die Interpretation des Fliegerliedes von Rainer Köhler, Andreas Manger und Stefan Herbart.
Mit einem großen Finale verabschiedeten sich alle Akteure nach viereinhalb närrischen Stunden von der Bühne und ließen den Abend bei Unterhaltungsmusik ausklingen. Für die nächsten Sitzungen am 1. und 2. Februar gibt es Restkarten bei Nadine Sack,Tel. (0 97 79) 85 80 43 0.
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