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DITTELBRUNN: Kollegialität statt Konfrontation

DITTELBRUNN

Kollegialität statt Konfrontation

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    Kurzes Verweilen am Biotop neben dem Marienbachzentrum: Werner Duske geht für SPD und SBD ins Bürgermeisterrennen.
    Kurzes Verweilen am Biotop neben dem Marienbachzentrum: Werner Duske geht für SPD und SBD ins Bürgermeisterrennen. Foto: Foto: Anand Anders

    Von zuhause aus braucht Werner Duske zu seinem Lieblingsplatz in der Gemeinde nur ein paar Minuten: ein kleines Biotop mit Teich und Seerosen im Schatten des Marienbachzentrums. Dort spaziert er gern mit dem Familienhund Sally, einem hellen Bearded Collie, vorbei. Duske ist einer von drei Herausforderern, die am 24. September Bürgermeister Willi Warmuth (CSU) ablösen wollen.

    Für ihn versinnbildlicht das kleine Biotop ein grundsätzliches Dittelbrunner Problem: Das Gelände wird nicht ausreichend gepflegt, die Zahl der Ruhebänke wird immer kleiner. Kurz: Es bleibt zu viel liegen in der Gemeinde. Das Vertrauen in die Rathauspolitik ist nach Duskes Wahrnehmung verloren gegangen, die Bürger würden nicht mitgenommen.

    Gegen den neuen Supermarkt

    Eines der Beispiele ist der Bürgerentscheid über die Ansiedlung eines neuen Supermarkts im Norden Dittelbrunns, die die Mehrheit abgelehnt hat; auch Duske war dagegen. „In kleinen Zirkeln“ sei das Thema nichtöffentlich besprochen und nach Mehrheiten im Gemeinderat gesucht worden, um das Projekt „durchzuboxen – an den Bürgern vorbei“.

    Eine klare Kritik an Amtsinhaber Willi Warmuth – an der Amtsführung ebenso wie am Auftreten. Er schiebe sich stets in den Vordergrund, vor allem im Amtsblatt, wie etwa bei jener kritisierten Urlaubsfotoaktion.

    Diese Art der Selbstdarstellung „geht den Leuten auf den Geist.“ Der Führungsstil schlage auch auf die Stimmung im Ratsgremium durch, wo anderslautende Meinungen nicht akzeptiert würden. „Auch mir wurde schon das Wort entzogen.“ Dies alles sammelt sich im Slogan, den Werner Duske auf seine Wahlplakate hat drucken lassen: Zeit für Veränderungen.

    Und die versteht er auch inhaltlicher Art, weil die Politik bislang orientierungslos gewesen sei. Dass man die Kanalbeiträge an die Bürger habe zurückzahlen müssen, weil sie gar nicht investiert worden seien, ist für den Verwaltungsbeamten Duske unverständlich: „Das darf nicht vorkommen.“

    Geld zielgerichtet investieren

    Ein Dorn in Duskes Augen sind die sechs Millionen Euro Schulden, obwohl die Gemeinde über eine gute Einnahmenseite verfüge. Zielgerichtet müsse das Geld investiert werden. Zum Beispiel in den Gebäudeunterhalt. Duske deutet auf das Marienbachzentrum: Seit dem Bau der Sport- und Veranstaltungshalle sei nichts für den Unterhalt getan worden. Und bei den Finanzen, so Duske, müsse man auch unpopuläre Themen ansprechen.

    Der Versuch eines geschäftsleitenden Beamten als Bürgermeister ist gescheitert.

    Werner Duske, Bürgermeisterkandidat von SPD und SBD

    Ob man wirklich ein Museum in Hambach braucht, ob die gemeindliche Musikschule nicht mit der städtischen enger kooperieren könne, ob die Feuerwehren nicht enger zusammenrücken könnten, was man mit der gekauften und renovierungsbedürftigen Barockkapelle in Pfändhausen tun will.

    Duske, der für SPD und Sozialer Bürgerliste (SBD) antritt, hat ein klar gegliedertes Register an Themen. Soziales steht weit oben: „Da ist jeder Euro gut investiert.“ Mit den Kindergärten sei die Kommune gut ausgestattet; diese Struktur müsse erhalten und die Zusammenarbeit zwischen den Kitas gefördert werden. Der Jugendtreff liege ihm am Herzen, sagt Duske. Und solche vorzeigenswerten Initiativen wie die Jugendarbeit der Feuerwehr müsse man fördern.

    Bei der Frage nach dem Standort des Altenheims gibt es für Duske nur eine Antwort: Es müsse im Norden neben dem neuen Generationenpark gebaut werden. Der Bolzplatz am „Sonnenteller“ werde benötigt, weil sich dort immer mehr Familien mit Kindern niederlassen. Und auch beim Thema Heeresstraße vertritt Duske eine klare Position: Eine Anbindung an den Schweinfurter Hainig sei nicht sinnvoll, sondern sie müsse zur B 286 führen.

    Ortsteildenken zurückdrängen

    Und immer wieder kommt Duske im Gespräch auf Stil und Atmosphäre zu sprechen. Im Gemeinderat müsse man das Ortsteildenken zurückdrängen. Er will, dass dort Kollegialität statt Konfrontation einzieht. Dabei sieht er den Bürgermeister in der Pflicht.

    Duske spricht von einem „Erbhof“, dass stets die Verwaltungsleiter als Bürgermeister nachgerückt seien. Das müsse sich ändern. „Der Versuch eines geschäftsleitenden Beamten als Bürgermeister ist gescheitert“, attestiert Duske. Und das liegt aus seiner Sicht nicht nur am vergessenen Biotop am Marienbachzentrum.

    Am Dienstag, 12. September, veranstaltet diese Redaktion eine Podiumsdiskussion mit den vier Bürgermeisterkandidaten Werner Duske, Udo Jablonski, Jürgen Markert und Willi Warmuth. Beginn ist um 19.30 Uhr im Marienbachzentrum Dittelbrunn. Der Eintritt ist frei.

    Werner Duske Ausdauer besitzt der 52-Jährige, denn Werner Duske läuft Marathon und fährt auf dem Rennrad. Der gebürtige Schweinfurter arbeitet seit 35 Jahren in der Verwaltung. Er leitete über Jahre die Kämmerei der Stadt Schweinfurt, wirkte am Aufbau des Bürgerservices mit und leitet heute das Bau- und Umweltamt. In den Dittelbrunner Gemeinderat ist Duske 2009 nachgerückt, damals als Mitglied der CSU. Inzwischen hat er sich der Sozialen Bürgerliste Dittelbrunn (SBD) angeschlossen, deren gemeinsamer Fraktion mit der SPD Duske vorsteht. Duske ist verheiratet und hat zwei Kinder. www.wernerduske.de

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