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Schweinfurt: Pro Klimaschutz: Rentner freuen sich über Fridays for Future

Schweinfurt

Pro Klimaschutz: Rentner freuen sich über Fridays for Future

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    Zum achten Mal protestierten Schüler der Fridays For Future Bewegung am Freitag am Marktplatz in Schweinfurt für besseren Klimaschutz.
    Zum achten Mal protestierten Schüler der Fridays For Future Bewegung am Freitag am Marktplatz in Schweinfurt für besseren Klimaschutz. Foto: Oliver Schikora

    Die Fridays for Future-Bewegung in Schweinfurt lässt sich nicht unterkriegen: Gut 50 Teilnehmer kamen am Freitag zum Demonstrationszug vom Schillerplatz durch die Stadt zum Marktplatz, wo es eine Kundgebung mit Liedern und Vorträgen gab. Auch das drohende Gewitter mit pechschwarzen Wolken schreckte die Teilnehmer nicht, ihre Anliegen für schnellen und effizienten Klimaschutz vorzutragen, wie sie das schon seit Monaten tun.

    Dabei war ihnen auch Frust anzumerken. Frust über die aus ihrer Sicht nach wie vor herrschende Ignoranz der Politik, ob auf Bundes- oder auch EU-Ebene. Mit Parolen wie "There's no Planet B" oder "Verkehrswende jetzt" forderten die Schüler ein Umdenken in der Klimapolitik und wirksame Maßnahmen, um den Ausstoß klimaschädlicher Kohlendioxide effektiv zu senken. Die Vorgaben aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, in dem sich die Mehrzahl der Nationen auf eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 geeinigt hat, um die weltweite Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, sollen eingehalten werden. 

    In Schweinfurt war es die mittlerweile achte Demonstration der Fridays For Future-Bewegung seit Frühjahr. Sie fand außerhalb der Schulzeit am Nachmittag statt. Inspiriert von der 16 Jahre alten schwedischen Aktivistin Greta Thunberg gehen seit Monaten weltweit junge Menschen auf die Straße.

    OB und Bundestagsabgeordnete suchten das Gespräch

    In der Wälzlagerstadt wurde auch die lokale Politik auf die Aktivisten aufmerksam, Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und sein Umweltreferent Jan von Lackum stellten im Mai im Rahmen einer Schülersprecherkonferenz das städtische Klimaschutzkonzept vor. Auch die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber aus Schwebheim,traf sich mit den Schülern. 

    Die Unterstützung für die Schweinfurter Schüler ist breit gefächert. Am Freitag war ein Gruppe aus Kreisjugendring, Jugendkirche kross, CVJM, evangelische Jugend, Stadtjugendring und BDKS mit einem Stand unter dem Motto "Coole Drinks für cooles Klima" am Marktplatz.

    Respekt bekommen die Schüler auch von der Großeltern-Generation. Während unter anderem Elias Bretscher, einer der Mitorganisatoren der Proteste, als positives Beispiel erzählte, wie seine Eltern ihr Haus zu einem Energie-Plus-Haus mit Sonnenkollektoren umbauten und dass sie mit dem überschüssigen Strom, der ins Netz eingespeist wird, problemlos die Investition finanzieren können, sitzen vier Rentner mit ihrem Plakat beim Cappuccino und freuen sich über das Engagement.

    "Wir finden das sehr positiv", betonen Ernst Bohlig und Erich Waldherr, die sich seit Jahren im Bund Naturschutz engagieren. Bohlig wurde 2012 nach fast 20 Jahren als Vorsitzender des Bund Naturschutz verabschiedet, Waldherr ist Energieberater der BN-Kreisgruppe.

    Eine Gruppe Rentner freut sich über das Engagement der Jugend pro Klimaschutz und ist bei fast jeder Demonstration.
    Eine Gruppe Rentner freut sich über das Engagement der Jugend pro Klimaschutz und ist bei fast jeder Demonstration. Foto: Oliver Schikora

    Beiden ist der Klimaschutz ein Anliegen, was man nicht nur auf ihrem Plakat sieht, auf dem ein rotes Auto über eine Klippe rast, hinten schreit ein Jugendlicher, er wolle aussteigen, vorne beschwichtigen Kanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Peter Altmaier. "Die Untätigkeit der Bundesregierung treibt uns auf die Straße", sagt Waldherr, und Bohlig fügt an: "Es ist eine Schande, dass Schüler der Politik sagen müssen, was man tun muss."

    Verkehrswende und Preis für Kohlendioxid

    Sie fordern schnelle und wirksame Maßnahmen, nicht nur in Sachen Verkehrswende, wie Tempo 120 auf Autobahnen, sondern auch einen Preis für Kohlendioxid, der auch berücksichtigt, was am schädlichsten ist: Wer fliegt, müsse mehr pro Tonne CO2 zahlen als ein Autofahrer oder jemand, der den Bus nimmt.

    Die nächsten Demonstrationen der Fridays For Future-Bewegung in Schweinfurt werden am Freitag nach den Sommerferien sein. Zwei Dinge sind sicher: Es wird so lange weitergehen, bis die Politik handelt. Und die Rentner werden weiter als Unterstützer dabei sein.

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