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Würzburg: A3-Brückensprengung: Was passierte wann und warum?

Würzburg

A3-Brückensprengung: Was passierte wann und warum?

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    Die alten Brückenpfeiler der A3-Talbrücke, im Bild rechts, werden am Dienstag gesprengt. Ein heikles Unterfangen, weil links davon bereits ein Teil der neuen Brücke steht und rechts davon in nur 30 Metern Entfernung die ersten Wohnhäuser.
    Die alten Brückenpfeiler der A3-Talbrücke, im Bild rechts, werden am Dienstag gesprengt. Ein heikles Unterfangen, weil links davon bereits ein Teil der neuen Brücke steht und rechts davon in nur 30 Metern Entfernung die ersten Wohnhäuser. Foto: Johannes Kiefer

    Der Rückbau der Talbrücke der A 3 beim Würzburger Stadtteil  Heidingsfeld liegt in den letzten Zügen. Was wird gemacht? Nachdem in den vergangenen Monaten Zug um Zug die alten Pfeiler mittels langer Drahtseile mit Baggern auf vorbereitete Fallbetten aus Erde umgezogen wurden, beginnt am kommenden Dienstagvormittag  das letzte Kapitel des Pfeilerrückbaus. Zwei Pfeilerpaare und ein Hilfspfeilerpaar werden zeitgleich gesprengt.

    Warum werden sie gesprengt und nicht auch umgezogen? Weil es sich dabei um das höchste Pfeilerpaar der Brücke handelt, das stolze 65 Meter in die Höhe ragt. Die Pfeiler sind damit einfach zu hoch, um auf die Seite gezogen werden zu können, weil nur knapp 30 Meter entfernt die nächsten Häuser stehen. Es ist kein Platz, und die Erschütterungen wären zu stark. Und weil sowieso gesprengt werden muss, fallen dabei sozusagen im selben Abwasch auch gleich das niedrigste Pfeilerpaar, direkt an der Straße zwischen den beiden Stadtteilen Heidingsfeld und Heuchelhof und ein Hilfspfeilerpaar dazwischen. Auf letzterem ruht noch ein Teil der alten Fahrbahn, das wegen der schwierigen Topografie mit dem steilen Abhang nicht ganz zu Boden gelassen werden konnte.  

    Die Pfeiler klappen buchstäblich zusammen

    Wie passiert das? Die hohen Pfeiler und die Hilfspfeiler werden im sogenannten Pendelstabverfahren gesprengt. Dabei werden zeitgleich Ladungen am Fuß und in der Mitte gezündet, dort wurden die Pfeiler bereits geschwächt. Diese Ladungen sorgen dafür, dass die untere Hälfte auf die eine Seite fällt, die obere auf die andere, die Pfeiler werden sozusagen "zusammengeklappt". Um die Erschütterungen zu minimieren, wurden vier Meter dicke Fallbetten aus Erde aufgeschüttet. Die oberen, niedrigeren Pfeiler werden nur an der Basis gesprengt. Sie fallen auf das alte Fahrbahnteil, das den Aufprall abfedern soll. 

    Die Sperrzone während der Sprengung der Brückenpfeiler.
    Die Sperrzone während der Sprengung der Brückenpfeiler. Foto: Grafik: Leon Fröhlich

    Was ist zu beachten? Sicherheitsbehörden und Stadt Würzburg haben für Dienstag, 14. Mai, einen Sicherheitsbereich im Umkreis von etwa 200 Metern rund um den Sprengort festgelegt. Dieser darf ab 9 Uhr nicht mehr betreten werden, zeitgleich muss ihn jeder verlassen, der dort nicht wohnt oder an den Arbeiten beteiligt ist. Dies wird von der Polizei kontrolliert, die auch die Grenzen des Sicherheitsbereiches überwacht. 

    Laut Autobahndirektion ist das Parken und der Aufenthalt auf den kurzzeitig gesperrten Straßen nicht möglich. Diese müssen zwingend für eine Zufahrt der Rettungskräfte freigehalten werden. Aufgrund der Lage des Absperrbereichs und dem fehlenden Parkangebot in sicherer Entfernung wird die Öffentlichkeit gebeten, von einer Besichtigung der Sprengung abzusehen und den Absperrbereich großräumig zu umfahren beziehungsweise die Y-Spange/ B 19 als Ausweichroute zu nutzen.

    Um 11 Uhr sollen die Pfeiler zeitgleich gesprengt werden

    Um zehn Uhr müssen die Anwohner ihre Häuser und den Sicherheitsbereich verlassen, dies kontrollieren Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst der Stadt Würzburg. Um 10.30 Uhr wird der Teil der Heuchelhofstraße, der durch den Sicherheitsbereich führt, für den Individualverkehr gesperrt. Um 10.45 Uhr dürfen dort auch keine Straßenbahnen mehr fahren. Zeitgleich hält die Polizei den Verkehr über die bereits neu gebaute nördliche Brücke der A 3 im Baustellenbereich an.

    Wann knallt's? Um 11 Uhr soll gesprengt werden. Wenn alles glatt verläuft, wird der Sprengmeister wenige Minuten danach mittels dreier lauter Signaltöne das Ende der Sprengarbeiten verkünden. Dann werden alle Sperrungen aufgehoben.

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