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Würzburg: Schülerstreik: Mit Pauken und Trompeten für den Klimaschutz

Würzburg

Schülerstreik: Mit Pauken und Trompeten für den Klimaschutz

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    Um die 1000 Schüler demonstrieren am Freitag in der Würzburger Innenstadt gegen den Klimawandel und dessen Folgen.
    Um die 1000 Schüler demonstrieren am Freitag in der Würzburger Innenstadt gegen den Klimawandel und dessen Folgen. Foto: Daniel Peter

    Im Rahmen der bundesweiten Schülerstreiks für den Klimaschutz demonstrierten am Freitagvormittag nach Angaben des Veranstalters rund 1000 Schüler in der Würzburger Innenstadt. Sie wollten Bewusstsein schaffen für die globale Klimakrise, die ihrer Meinung nach nicht genug Aufmerksamkeit bekommt. Und sie machten deutlich, dass ihnen zusammen mit der Umwelt auch die Zukunft genommen würde.

    Dass am Ende so viele Schüler wortwörtlich mit Pauken und Trompeten für den Klimaschutz durch Würzburg ziehen würden, damit hatten nicht einmal die Veranstalter gerechnet. "Ich bin absolut geflasht, dass so viele Leute hier sind. Vor zwei Wochen habe wir noch damit gerechnet, hier mit 20 Leuten zu stehen", rief Versammlungsleiter Benedikt Schürzinger den Demonstranten am Marktplatz begeistert entgegen.

    "Hirnverbrannte Klimapolitik der Regierungen"

    Gekommen waren Schülerinnen und Schüler aus ganz Unterfranken. "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsre Zukunft klaut", skandierten sie, viele hatten Schilder dabei mit Aufschriften wie "Es gibt keinen Plan(et) B" und "Wir sind die Zukunft". Die Demonstranten wollten ihrem Ärger über eine ihrer Meinung nach verfehlte Klimapolitik Luft machen.

    Von einer "hirnverbrannten Klimapolitik der Regierungen" sprach etwa Versammlungsleiter Benedikt Schürzinger. Die 21-jährige herangehende Erzieherin Alexandra Herok ärgerte sich hingegen über einen "Konsumwahnsinn, der unsere Erde zerstört".

    Veranstaltungsleiter Benedikt Schürzinger freute sich über gut 1000 Teilnehmer.
    Veranstaltungsleiter Benedikt Schürzinger freute sich über gut 1000 Teilnehmer. Foto: Daniel Peter

    "Wir sind heute hier, weil wir für unsere Zukunft demonstrieren wollen und gegen die aktuelle Klimapolitik", erklärten die Zwillinge Ebenye und Konoh Eyidi (beide 17) von der Waldorfschule in Würzburg. Sorgen, dass sie wegen dem Schülerstreik Ärger bekommen könnten, machten die beiden sich nicht. Die Schulleitung würde das Anliegen unterstützen und auch einige ihrer Lehrer würden an der heutigen Demonstration teilnehmen. "Die Hälfte aller Leute hier würde mit Freuden einen Verweis für den Streik kassieren", ergänzte ihre Freundin Annika Dietz (17) vom Siebold-Gymnasium.

    Tatsächlich zeigten sich auch einige Lehrer solidarisch mit dem Protest der Schüler. "Ich finde es großartig, dass Schüler von sich aus auf die Idee kommen, für das Klima zu demonstrieren", sagte etwa ein Lehrer der Montessori Schule aus Würzburg, der bei der Demonstration mitlief.

    Auch seine Schulleitung würde dem positiv gegenüberstehen. Aus Angst vor Repressalien durch die Regierung Unterfranken, die Lehrern die Teilnahme an solchen Demonstrationen verbiete, könne er jedoch seinen Namen nicht nennen.

    Es gibt keinen Plan B für die Erde. 
    Es gibt keinen Plan B für die Erde.  Foto: Daniel Peter

    In den am Freitag bundesweit stattfindenden Protesten mit dem Motto "Fridays for Future" sah Veranstaltungsleiter Schürzinger eine Chance "zur globalen Bewegung zu werden". Ins Rollen gebracht wurde die Protestbewegung, die auch in Australien, Schweden und Dänemark Anhänger hat, durch die schwedische Schülerin Greta Thunberg. Um auf die Probleme des Klimawandels aufmerksam zu machen, streikt die 15-Jährige seit August 2018 mindestens einmal wöchentlich. 

    Bei Parteien und Gewerkschaften stieß der Schülerstreik in Würzburg auf positive Resonanz. So findet etwa Eva Bulling-Schröter, Landessprecherin der Partei Die Linke gut, "dass die Jugend ihre Zukunft jetzt selbst in die Hand nimmt." Patrick Friedl, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Würzburg, dankte den Demonstranten in einem Facebook-Beitrag für ihren Einsatz und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Würzburg bezeichnete die Demonstration in Würzburg in einer Pressemitteilung gar als "Fest der Demokratie".

    Im Vorfeld für Aufregung gesorgt hatte der Fall von Rektor Horst Peter aus Dürrbach, der mit seiner Schule als "Schulgang" an der Demonstration teilnehmen wollte. Dies war ihm von der Schulaufsicht aufgrund rechtlicher Regelungen untersagt worden.

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