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Rottendorf: Was ein Investor mit dem alten Rottendorfer Vogelhof vorhat

Rottendorf

Was ein Investor mit dem alten Rottendorfer Vogelhof vorhat

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    Die denkmalgeschützte Zuckerfabrik in Rottendorf soll umgebaut werden: 71 Wohnung könnten hier entstehen, die ersten sollen 2021 bezogen werden.
    Die denkmalgeschützte Zuckerfabrik in Rottendorf soll umgebaut werden: 71 Wohnung könnten hier entstehen, die ersten sollen 2021 bezogen werden. Foto: Christian Ammon

    Die Umnutzung der als "Vogelhof" bekannten früheren Hirsch'schen Zuckerfabrik gehört zu den anspruchsvollsten Bauprojekten im Landkreis in den letzten Jahren. Das Hofgelände soll zu einem Wohnquartier umgestaltet werden, in dem 71 hochwertige Wohnungen unterkommen. Nun hat der Würzburger Projektentwickler KEG seine Pläne vorgestellt und um Käufer für die Wohnungen geworben.

    Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Geplant sind drei Bauabschnitte, sodass schon Anfang 2021 die ersten Wohnungsinhaber einziehen könnten.

    Architekt Martin Eckert (links) und Projektentwickler Erik Koller (rechts), in der Mitte Philipp Vogel von der Familie Vogel.
    Architekt Martin Eckert (links) und Projektentwickler Erik Koller (rechts), in der Mitte Philipp Vogel von der Familie Vogel. Foto: Christian Ammon

    Möglich wurde das Bauvorhaben und damit die Nutzung von zwanzig Hektar Fläche mitten im Rottendorfer Ortszentrum erst dadurch, dass die Eigentümerfamilie Vogel ihren landwirtschaftlichen Hof ausgesiedelt hat.

    Die Idee kam schon 2013 auf. Es folgte ein aufwendiges Planungsverfahren, bei dem auch die Anliegen der Anwohner berücksichtigt wurden. So ist nun nicht mehr die Zufahrt über die schmale Fabrikstraße vorgesehen, sondern über die breitere Hofstraße, erklärte Architekt Martin Eckert. Auch wurde die Grundwassersituation nochmals genau in den Blick genommen.

    Gewölbekeller weicht Tiefgarage

    Wichtig sei es auch gewesen, die angespannte Parkplatzsituation in den Griff zu bekommen. Da das Hofgelände möglichst ruhig gestaltet sein soll, sei eine Tiefgarage unter dem Gelände unumgänglich gewesen. Dafür muss der große Gewölbekeller verschwinden.

    Von den bisherigen Gebäuden bleiben die beiden Hauptgebäude stehen: das unter Denkmalschutz stehende dreigeschossige Herrenhaus an der Schulstraße und die langgestreckte, viergeschossige Zuckerfabrik an der Hofstraße. Beide wurden in den 1830er Jahren aus Sandsteinquadern von dem jüdischen Unternehmer Joël Jakob von Hirsch auf Gereuth errichtet. Alle übrigen Gebäude, die Maschinenhallen und Scheunen werden abgerissen.

    Um die sechs Neubauten in das historische Umfeld einzubetten, erhalten diese Satteldächer. Er habe darauf geachtet, so Eckert, dass die Baukörper nicht höher sind als die vorhandenen Gebäude. Noch nicht endgültig geklärt scheint, wie die Fassade der Zuckerfabrik zur Hofstraße gestaltet wird. Hier habe es Gespräche mit dem Landesamt für Denkmalschutz gegeben, bei denen das Amt die Schaffung von Balkonen oder Loggien zugesagt habe, stellte der Planer fest.

    Noch ist unklar, wie die Fassade der Zuckerfabrik gestaltet wird. Der Planer möchte Balkone oder Loggien anbringen. In der Denkmalbeschreibung sind jedoch die quadratische Fensteröffnungen aufgeführt. Die Einfahrt unten soll als Zufahrt für die Tiefgarage dienen.
    Noch ist unklar, wie die Fassade der Zuckerfabrik gestaltet wird. Der Planer möchte Balkone oder Loggien anbringen. In der Denkmalbeschreibung sind jedoch die quadratische Fensteröffnungen aufgeführt. Die Einfahrt unten soll als Zufahrt für die Tiefgarage dienen. Foto: Christian Ammon

    Eine feste Zusage gibt es allerdings offensichtlich noch nicht. Klar ist, dass das Gebäude von innen neu gemauert wird. Ein besonderer Kniff, der nötig ist: "Die Sandsteine haben allerlei Lücken und Hohlräume, die uns die Energiebilanz vermasseln", erklärte er.

    Nachverdichtung des Ortszentrums mit 71 Wohnungen

    Insgesamt entstehen acht Reihenhauswohnungen an der Stelle der Scheune in der Schulstraße, 40 Wohnungen mit bis zu vier Zimmern in den fünf Neubauten, die auf dem Hofgelände entstehen, und weitere 23 Wohnungen in den beiden denkmalgeschützten Gebäuden.

    "Wir brauchen im Ort dringend weiteren Wohnraum", betonte Bürgermeister Roland Schmitt. Neben dem Baugebiet Sand West und der Bebauung der Flächen einer früheren Gärtnerei an der Würzburger Straße sei das neue Wohnquartier eine wichtige Säule, um eine Nachverdichtung des Ortes zu erreichen.

    Bauträger ist die KEG Projektentwicklung AG, die sich auf die Sanierung und den Neubau von Gebäuden spezialisiert hat: Die "Kitzinger Brauhöfe" oder im Landkreis das Projekt "Alte Kellerei" in Sommerhausen neben dem historischen Rathaus hat das Unternehmen ebenfalls umgesetzt. "Der Vogelhof ist eines unserer größten Projekte", stellte Vorstand Erik Koller fest: "Es kann aber auch sein, dass es unser schönstes wird."

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