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Region Würzburg: Wie die Grünen den ÖPNV in und um Würzburg umkrempeln wollen

Region Würzburg

Wie die Grünen den ÖPNV in und um Würzburg umkrempeln wollen

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    Die Würzburger Grünen mit OB Kandidat Martin Heilig (rechts) vor einer Würzburger Straßenbahn. Anlass war die Vorstellung ihres Verkehrskonzeptes.
    Die Würzburger Grünen mit OB Kandidat Martin Heilig (rechts) vor einer Würzburger Straßenbahn. Anlass war die Vorstellung ihres Verkehrskonzeptes. Foto: Thomas Fritz

    Dass sich der Verkehr in Würzburg verändern muss, ist weitgehend unbestritten. Zu hoch sind die Umweltbelastungen, zu oft stehen Auto- und Busfahrer im Stau und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird öfter kritisiert als gelobt. Ebenso herrscht Einigkeit, dass der ÖPNV eine Schlüsselrolle für eine Verkehrswende hat. Große Hoffnung legen die Grünen in Stadt und Landkreis Würzburg nun in ein Konzept-Papier, das sie dieser Redaktion vorstellten. Auf sechs Seiten wird beschrieben, wie es ihrer Meinung nach um die Verkehrssituation in Stadt und Landkreis Würzburg steht und was sich wie ändern soll.

    Busse mindestens im Stundentakt

    Stadt und Landkreis sollen Lösungen aber bestenfalls nicht getrennt von einander umsetzen. "Denn Verkehrspolitik endet nicht an der Stadtgrenze", findet Martin Heilig, Grüner Oberbürgermeisterkandidat für Würzburg. Er wirbt mit seinen Parteikollegen für ein Miteinander bei der Planung der Verkehrsverbindungen, um Bürgern auch außerhalb des "Speckgürtels" eine gute Anbindung zu ermöglichen. Ein Ziel der Partei sei es beispielsweise, dass in jedem Ort im Landkreis an jedem Tag zwischen fünf und 24 Uhr mindestens einmal stündlich ein Bus in die Stadt Würzburg fährt. Dies sei bisher nicht der Fall, zudem gebe es große Unterschiede von Gemeinde zu Gemeinde.

    Verbindungen und Takte variieren stark

    Wenn es nach den Grünen geht, sollten Straßenbahnen zukünftig auch in den Landkreis Würzburg fahren.
    Wenn es nach den Grünen geht, sollten Straßenbahnen zukünftig auch in den Landkreis Würzburg fahren. Foto: Johannes Kiefer

    Damit zusammenhängend nennt Sebastian Hansen von der Grünen Jugend Würzburg zum Beispiel Kürnach und Hettstadt. Ein Blick auf die Internetseite des Verkehrsunternehmens-Verbunds Mainfranken GmbH (VVM) zeige: In Kürnach fahren Busse zum Würzburger Hauptbahnhof beispielhaft für einen Dienstag im Halbstunden-Takt. In Hettstadt dagegen im Stundentakt. Zudem möchte die Partei Nachtbusverbindungen verbessern. In Waldbüttelbrunn gab es vor einigen Jahren an Werktagen eine 23-Uhr-Verbindung nach Würzburg. Diese wurde dann gestrichen. Der letzte Bus nach Würzburg fährt unter der Woche jetzt um 21 Uhr. "Das sind einzelne Dinge, die dem Einzelnen sehr weh tun", weiß Hansen, der in Waldbüttelbrunn wohnt, dort im Gemeinderat sitzt und bei der Kommunalwahl 2020 als Bürgermeister kandidiert.

    Takte in der Kritik

    Aber auch in der Innenstadt von Würzburg sehe es nicht besser aus, meint Parteikollege Martin Heilig. Dass die Straßenbahn den Stadtteil Grombühl nur alle 20 Minuten bedient, "ist kein Angebot". Den Verkehr auf der Schiene sehen die Grünen als besondere Chance und werben für einen Ausbau der Straßenbahnlinien, die zukünftig auch in den Norden Würzburgs sowie langfristig in den Landkreis führen sollen. Zudem wünschen sie sich S-Bahn-Linien auf bestehenden Gleisen der Deutschen Bahn.

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    Umsteigen könnten Fahrgäste nach der Idee der Grünen an Park&Ride-Plätzen. Bei diesen mache Würzburg derzeit eher Rückschritte, findet Grünen-Kreisvorsitzender Sven Winzenhörlein, der in Höchberg Bürgermeister werden will. Als Beispiel bringt er ein, dass es früher mal darum gegangen sei, wo sich Park&Ride-Plätze im Umland realisieren ließen. Nun werde in Würzburg aber wieder über Parkplätze in der Innenstadt diskutiert, beispielsweise auf der Talavera oder in der Sanderau

    "Es sind noch Visionen, bisher ist kein Finanzierungsplan vorhanden", antwortet Heilig auf die Frage, ob all die Ideen auch bezahlbar seien. Zukünftig sollten Kommunen mehr Mittel für den ÖPNV zur Verfügung gestellt bekommen und für den ÖPNV nutzen. Das Geld wäre dort gut aufgehoben, meint auch Kreisrat Winzenhörlein. "Etwas, das gut ist, kostet eben mehr", sagt er.

    "Etwas, das gut ist, kostet eben mehr."

    Grünen-Kreisvorsitzender Sven Winzenhörlein

    Grüne: Waben abschaffen

    Mehr bezahlen sollen Fahrgäste zukünftig jedoch nicht, wenn es nach der Partei geht. Das ihrer Meinung nach undurchsichtige Tarifsystem und die Wabenstruktur soll der Vergangenheit angehören. Im Gegenzug fordern sie im Gespräch mit dieser Redaktion einen Tarif für den gesamten Verbund, der bei zwei Euro für zwei Stunden anfängt. Ein Jahr soll es beispielsweise für 250 Euro geben. Das wäre damit deutlich günstiger als das viel diskutierte 365-Euro-Ticket. "Das Ziel muss sein, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln immer günstiger als mit dem Auto zu fahren", so Heilig. Inwiefern das Konzept umsetzbar ist, wird sich zeigen. Im Wahlkampf soll es ein zentrales Thema der Partei sein.

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