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Zellerau: "Fair liebt Kunst Festival": Was es mit Würzburgs ersten nachhaltigen Festival auf sich hat

Zellerau

"Fair liebt Kunst Festival": Was es mit Würzburgs ersten nachhaltigen Festival auf sich hat

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    Die Veranstalterinnen des Fair liebt Kunst Festivals. Von vorne: Julia Heinrich, Carolin Stöcker, Anja Knieper, Maria Martin, Anja Wagenbrenner.
    Die Veranstalterinnen des Fair liebt Kunst Festivals. Von vorne: Julia Heinrich, Carolin Stöcker, Anja Knieper, Maria Martin, Anja Wagenbrenner. Foto: Gordon Falkenberg

    Vom 13. bis 15. Mai findet zum ersten Mal das Würzburger "Fair liebt Kunst-Festival" in der Zellerau statt. Gemeinsam mit der Umweltstation, der Stadt Würzburg und dem Quartiersmanagement Zellerau organisieren die Würzburgerinnen Maria Martin, Anja Wagenbrenner, Carolin Stöcker und Julia Heinrich ein Programm zum Thema Nachhaltigkeit und Kreativität in der Zellerau. Im Gespräch mit dieser Redaktion geben Carolin Stöcker vom Quartiersmanagement und die Kreativschaffende Julia Heinrich Auskunft über Hintergründe und Ausblicke.

    Wie kam es zur Idee, dieses Festival zu veranstalten?

    Julia Heinrich: Das komplette Festival hat sich nach und nach entwickelt. Ich habe jahrelang mit Maria Martin die Artbrew (Anmerkung der Redaktion: Kunst - und Designmarkt) am Bürgerbräu organisiert. Das ging wegen Corona zwei Jahre nicht. Und Anja Wagenbrenner wollte schon immer mit Anja Knieper von der Umweltstation zusammen ein Kreativfestival mit Workshops gestalten. Dann haben wir uns überlegt, uns zusammen zu tun. Dann kam Carolin Stöcker dazu, die dann die Hofflohmärkte ins Spiel brachte. Daraufhin haben wir beschlossen, daraus zwei, oder sogar drei Tage zu machen.

    Was ist denn eigentlich ein faires Festival?

    Carolin Stöcker: Wir haben uns überlegt, dass gerade durch die Covid 19-Situation, die wir so lange hatten, unglaublich viel Müll entstanden ist, viel mehr als man wahrscheinlich vermuten würde. Und wir hatten das große Bedürfnis, das Festival unter einen nachhaltigen und fairen Charakter zu stellen. Das heißt, an dem Festival-Sonntag zum Beispiel achten wir im speziellen darauf, dass möglichst wenig Müll anfällt. Es wird einen großen Kreativmarkt geben und die Sachen, die dort verkauft werden, sind möglichst alle fair produziert. Und fair heißt für uns nicht nur nachhaltig zu sein mit Produkten, sondern auch mit Menschen. Dieses Faire heißt auch ein fairer Umgang miteinander und das liegt mir besonders am Herzen.

    Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der immer wieder genannt wird. Was bedeutet denn nachhaltiger Konsum für Sie?

    Heinrich: Ich würde sagen, nachhaltiger Konsum hat mit einem Umweltcharakter zu tun. Dass wir Ressourcen schonend konsumieren. Recyceln, upcyceln, wiederverwenden oder zum Beispiel müllfrei produzieren.

    Stöcker: Ein ganz praktisches Beispiel: Julia Heinrich hat hier einen Laden und produziert Drucksachen möglichst ökologisch und nachhaltig. Auch sind die Produkte dort oft von regionalen Anbietern. Ein Hofflohmarkt ist für uns nachhaltig, weil Sachen einfach noch ein zweites Mal in den Kreislauf kommen.

    Heinrich: Ich denke unsere Welt hat so viele Dinge, die wir gut wiederverwenden oder upcyceln können, um daraus neue Sachen in moderne Form zu bringen. Und unsere Stände achten alle darauf. Es ist alles handgemacht, oder in Kleinserien produziert. Das ist keine Massenproduktion, alles fair gehandelt, oder produziert, was für uns bedeutet, dass wir einfach genau wissen, wer dahinter steht. Und derjenige bekommt auch das Geld dafür.

    Carolin Stöcker (links) und Julia Heinrich (rechts).
    Carolin Stöcker (links) und Julia Heinrich (rechts). Foto: Ulises Ruiz

    Was erwartet die Besucherinnen und Besucher auf Ihrem Festival?

    Stöcker: Das Festival besteht aus drei Teilen. Der Freitag steht unter dem "Mach mit"-Motto, das heißt, Institutionen, Schulen, Kindertagesstätten und auch private Unternehmen können sich einbringen und an diesem Tag eine Aktion unter dem Thema der Nachhaltigkeit stellen. Der Samstag steht unter dem Stern des Hofflohmarktes, das ist etwas, das in Würzburg so noch nie stattgefunden hat. Und der Sonntag ist das Sahnehäubchen. Dann ist das große Festival - auch "Fair le Art" genannt - und dort kommt der Markt zusammen, mit verschiedenen Anbietern. Da wird Musik sein und es gibt viele verschiedene Workshopstände.

    Heinrich: Im Workshopbereich kann beispielsweise geschnitzt werden, Trockenblumen zu Kränzen gebunden, Aquarell ausprobiert, oder Baumwolltaschen bedruckt werden. Außerdem wird es kulinarische Köstlichkeiten von Zellerauer Sozialeinrichtungen geben. Am Nachmittag kommt außerdem eine Kinderlieder-Sängerin, bei der die Kinder mitsingen können. Es gibt also viel Programm für den Tag, an dem Kinder wie auch Erwachsene ohne Voranmeldung teilnehmen können.

    In Würzburg gibt es viele Festivals. Was macht ihres besonders, wodurch sticht das "Fair liebt Kunst-Festival" hervor?

    Heinrich: Vor allem durch Lokalität. Unsere Workshopleitungen sind alle Würzburger und auch von den Marktständen sind ungefähr 70 Prozent hier aus der Umgebung. Außerdem heben wir den Nachhaltigkeitsfaktor extrem hervor. Das haben andere vielleicht im Hinterkopf, aber bei uns steht das im Fokus. Aber nicht auf eine verbitterte und strenge Art, sondern spielerisch kunstvoll. Also: Was kann man machen, ohne krampfhaft zu sagen, ich muss mit dem Zeigefinger drauf halten. Sondern um diese Botschaft an unsere Kinder oder auch an ältere Menschen weiter zu tragen und zu sagen: Hey, es kann auch ganz einfach sein, nachhaltig oder kreativ zu leben. Und das wollen wir weitergeben mit dem Festival.

    Stöcker: Ein Anliegen war es uns auch, dass alle Menschen kommen können. Das ist hier barrierefreies Gelände und vom kleinsten Kind bis zum ältesten Erwachsenen können alle kommen. Auch Sprachbarrieren gibt es nicht, das heißt auch Menschen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, können mitmachen. Außerdem ist es kostenfrei.

    Soll das Festival in Zukunft jedes Jahr stattfinden?

    Stöcker: Wir hoffen auf Wiederholung, wir haben es ganz fest vor.

    Heinrich: Das wäre unser großer Wunsch. Vor allem das "Fair le Art" soll regelmäßig stattfinden.

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