Fußball
Bayernliga Nord
ASV Cham - 1. FC Sand
Immerhin nur ein Spiel Sperre statt der ursprünglich vom Verbandsanwalt beantragten vier hat Johannes "Joe" Bechmann vom Sportgericht der Bayernliga aufgebrummt bekommen. Seine rote Karte im Heimspiel gegen die DJK Gebenbach (0:1) hat damit nicht die schlimmen Folgen, die man rund um das Seestadion befürchtet hatte. Das Fußballjahr ist für den Abwehrchef allerdings trotzdem beendet. Für die letzte Partie des FC Sand (15./17 Punkte) in diesem Jahr beim ASV Cham (Samstag, 15 Uhr, auf dem Kunstrasenplatz im Kappenberger Sportzentrum) fehlen Trainer Dieter Schlereth damit gleich drei Defensiv-Akteure.
Neben dem gesperrten Bechmann fallen auch noch die verletzten Danny Schlereth (Nasenbeinbruch) und Ralph Thomann (Bänderdehnung) aus, Schlereth muss seinen Defensiv-Verbund und damit auch die so gern angewendete Taktik wieder einmal kräftig umbauen.
Doppelter Schmerz
"Das tut schon weh", klagte Schlereth nach der mit 0:1 verlorenen Partie gegen Gebenbach, und meinte damit sowohl den schmerzhaften Nasenbeinbruch seines Sohnes, als auch den Umstand, dass die eingespielte Ausrichtung mit der "Doppel-Sechs" André Karmann/Danny Schlereth nun einmal mehr geplatzt ist. Kapitän Karmann wird in Cham wohl wieder in der Innenverteidigung stehen, wenn nicht sogar Max Witchen in die Zentrale rückt. Für die Position des "Staubsaugers" vor der Abwehr steht dem Sander Coach mit Dominik Rippstein eine Alternative zur Verfügung.
Vom Glück verfolgt sind die Sander derzeit sicherlich nicht. Und so sieht es auch Erich Barfuß: "In den letzten Wochen sieht es so aus, als müssten wir uns mehr mit den Einflüssen von Außen als mit unserem sportlichen Gegner auseinandersetzen", spielt der sportliche Leiter auch auf einige zumindest unglückliche Entscheidungen gegen den FC Sand an. Nicht nur die rote Karte gegen Bechmann, sondern auch der umstrittene Elfmeter in Ansbach eine Woche zuvor haben nicht nur Barfuß' Nervenkostüm strapaziert. "Aber das darf uns nicht beeinträchtigen, denn in diesem Fall sitzen wir am kürzeren Hebel", weiß der Königsberger, dass man kaum Chancen hat, den Verband irgendwie umzustimmen.
Wobei Barfuß das im Fall Bechmann ja prächtig gelungen ist. Seine Stellungnahme hat das Sportgericht dazu gebracht, sich die entsprechende Video-Aufzeichnung anzuschauen, woraufhin die "Tätlichkeit" in eine "Unsportlichkeit" abgewandelt wurde, die der Verband letztlich aussprechen musste, um irgendwie sein Gesicht zu wahren.
Kampf auf Kunstrasen
"Es gilt, uns weiter auf unsere Tugenden zu besinnen, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren", appelliert Barfuß für die letzte Partie noch einmal an den Kampfgeist der Sander. Auf dem Kunstrasenplatz des Aufsteigers "erwartet uns eine schwere Aufgabe, denn das Team von Trainer Andreas Lengsfeld besitzt hohe Qualität, was sie zuletzt erst mit einem Sieg in Abtswind unterstrichen haben", macht Barfuß klar, dass der Tabellenneunte zurecht neun Zähler vor den Sandern steht. "Wir werden aber alles daran setzen, dass wir uns nach dieser langen Reise auch mit etwas Zählbarem belohnt haben", ist sich der Sander Sportchef sicher, dass zumindest ein Punkt mit nach Unterfranken genommen wird.
Ein Dreier wäre natürlich der perfekte Jahresabschluss für die Sander, die sich dann wieder näher an das vier Zähler entfernte Tabellenmittelfeld heranpirschen könnten, zumindest aber den Abstand nicht anwachsen lassen würden. Denn die Konkurrenz aus Bamberg spielt zeitgleich beim Schlusslicht in Kahl, Abtswind in Erlangen - beides Partien, die für die unmittelbaren Tabellennachbarn zu gewinnen sind.
Für den mit einer Kiefer-Operation pausierenden Philipp Markof wird erneut Julius Neundörfer die Reise in die Oberpfalz mitmachen. Er sitzt dann mit allen anderen Spielern und den Anhängern im Fanbus, der bereits um 10.30 Uhr am Sportheim in Sand abfährt. Anmeldungen für diese Fahrt nimmt Klaus Schneider, Tel.: 0171 4 48 22 24, entgegen.