Im ersten Heimspiel der Abstiegsrunde am Samstag um 19.30 Uhr lautet die Devise für den HSC Bad Neustadt: "Aller guten Dinge sind drei." Es kommt nämlich gleich zum Unterfranken-Derby gegen den Tabellenführer TSV Lohr, gegen den die Rotmilane in der Vorrunde der Bayernliga beide Spiele knapp mit dem jeweils gleichen Ergebnis (26:25) gewinnen konnten. "Einen doppelten Punktgewinn streben wir natürlich auch in dieser Partie an", sagt HSC-Coach Florian Hauck, "wobei ich nicht nur wegen der bisher knappen Ergebnisse die Teams auf Augenhöhe sehe. Entscheidend für den Spielausgang werden wohl kleinste Details sein".
Wiedersehen mit Maximilian Schmitt, Franziskus Gerr und Maximilian Drude
Der neue HSC-Trainer hat seine Schützlinge, die nach dem letztwöchigen Auswärtssieg in Haunstetten mit Selbstvertrauen auflaufen können, akribisch auf diese Begegnung vorbereitet. Positiv bewertet er, dass mit Ausnahme des erkrankten Arsenij Kandaliuk der Kader vollzählig an den Trainingseinheiten teilnahm. "Wer dann tatsächlich auf dem Parkett stehen wird, wird sich aber erst nach dem Abschlusstraining zeigen. Einige Akteure waren in den letzten Tagen doch angeschlagen. Da will und muss ich erst einmal abwarten, ob das Training negative Spuren hinterlassen hat."

Bei den Übungseinheiten standen sowohl die Verbesserung der Defensivarbeit als auch das Kombinationsspiel am gegnerischen Kreis im Mittelpunkt. "Wir werden auf jeden Fall die Leistung von letzter Woche wiederholen müssen. Vermutlich werden wir sogar eine Schippe drauflegen müssen", vermutet Hauck. Vor allem deshalb, weil "sich die Mannschaften sehr gut kennen". Was nicht nur daran liegt, dass Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt neun Jahre lang am Schulberg aktiv war. Auch Kreisläufer Franziskus Gerr und Rückraumspieler Maximilian Drude trugen viele Jahre das HSC-Trikot.
Lohr kommt mit Rückenwind nach Bad Neustadt
Die Gäste aus dem Landkreis Main-Spessart kommen jedenfalls mit Rückenwind, denn der deutliche 26:20-Sieg gegen den TSV Roßtal war nicht unbedingt zu erwarten. Basis des Erfolges war die vorzügliche Abwehrarbeit, die den Roßtalern große Probleme bereitete. Viele abgefangene Bälle führten zudem zu etlichen Tempogegenstößen der Lohrer. Dabei mussten sie mit Jannik Schmitt, zweitbester Schütze in der Vorrunde, auf eine wichtige Offensivkraft verzichten. Schmitt laboriert an einer Patellasehnenverletzung und wird gegen die Rotmilane wohl ebenso fehlen wie Markus Seltsam (Meniskus).
In der Not zog Maximilian Schmitt von der zweiten Mannschaft Michael Diehl hoch. Der 39-Jährige warf sofort eine Routine aufs Parkett und erzielte zwei Tore. Der Gäste-Coach wird in Sachen Coaching neuerdings vom früheren Abteilungsleiter Ludwig Scheiner unterstützt, was laut Vereinsmitteilung auf den Wunsch des Trainer erfolgte, der sich nun besser auf sein eigenes Spiel konzentrieren kann.
Im Vergleich zum letzten Spiel in Bad Neustadt fordert Schmitt, "dass wir unsere Chancen besser nutzen sollten". Der Lohrer Spielertrainer ist zudem der Meinung, "dass der HSC durch den Abgang von Daniel Kyvala an Qualität verloren hat. Der hat uns in den bisherigen Spielen immer zu schaffen gemacht." Seine Abwehrspieler hält Schmitt dazu an, ein besonderes Augenmerk auf die HSC-Achse Vilim Leskovec/Adrian Wöhler zu haben.
Der HSC Bad Neustadt setzt auch auf Routine
Auf Routine setzt auch der HSC Bad Neustadt. Neben Mannschaftskapitän Adrian Wöhler, der in Haunstetten mit zehn Treffern brillierte, waren auch die erfahrenen Michal Panfil und Vilim Leskovec Garanten des Erfolges. Mit Sebastian und Florian Kirchner ziehen sich zwei weitere Spieler das Trikot über, beide sind nicht so schnell aus der Fassung zu bringen. Dies gilt auch für Filip Susnjara, der diesmal länger als nur fünf Minuten spielen will und die Außen Tony Ilic und Noah Hahn, die bei guter Abwehrarbeit auf Konter spekulieren.

Seinen Premierenauftritt in der Bürgermeister-Goebels-Halle wird vor sicherlich großer Kulisse Winter-Neuzugang Joao Oliveira haben, der Portugiese feilt intensiv an der Integration ins HSC-Spiel. "Wenn jeder sein Leitungsvermögen abruft, bin ich optimistisch", so Hauck, der die Serie gegen den TSV Lohr verteidigen will. Bei 16 Aufeinandertreffen hat der HSC nämlich noch nie ein Pflichtspiel gegen die Lohrer verloren.